Empfehlung Töpferscheibe

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Base8
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Empfehlung Töpferscheibe

Beitrag von Base8 »

Hallo zusammen!

Ich bin auf der Suche nach einer Töpferscheibe, die ich meiner Frau zum (runden) Geburtstag schenken möchte. Sie töpfert seit über 10 Jahren hobbymäßig in einem Kurs und zu Hause. Die Scheibe würde sie etwa 1x pro Woche nutzen, mein Budget liegt bei max. 1000 EUR.

Bei meiner Recherche sind mir vor allem Scheiben von HSL, Rohde und Shimpo über den Weg gelaufen.
Am besten gefallen mir die Rohde HMT 400 und die HSL Profi-GS-III. Letztere nutzt meine Frau auch im Töpferkurs. Die beiden Scheiben unterscheiden sich in den technischen Daten kaum, wobei mir die Rohde etwas robuster erscheint. Im Katalog von Keramik-Kraft habe ich gelesen, daß die Rohde zur 4. Generation und die HSL zur 3. Generation gehört. Der Unterschied ist mir aber nicht ganz klargeworden.
Wer kennt beide Scheiben und kann mir sagen, wo die Unterscheide in der Praxis liegen? Worauf sollte man bei der Wahl der Scheibe achten?

Die Shimpo-Scheiben gefallen mir aufgrund der Bauform nicht so sehr. Kann man daran entspannt drehen? Außerdem erscheint mir das feste Fusspedal der RK-3D etwas unpraktisch, ein mobiler Fussregler ist doch sicher sinnvoller, oder?

Kann man auch ruhigen Gewissens eine gebrauchte Scheibe kaufen? Ich könnte eine Rohde HMT 400 für 600 EUR bekommen, ca. 4 Jahre alt und wenig benutzt. Ist das fair?

Ich würde mich sehr über einige Empfehlungen zum Scheibenkauf freuen.

Matthias
volkmar
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Töpferscheibe

Beitrag von volkmar »

Hallo Matthias

Im Betrieb meiner Eltern wuchs ich mit großen Enderlein Scheiben auf und habe mir 1986, als ich mich selbstständig machte aus Platzgründen Shimpo Scheiben gekauft. Ich hab meine Scheiben auf einem stabilen Fußgestell montiert, das ich mir zusammenschweißen lies. So sitzt man nicht so auf dem Boden.
Das mit dem starren Fußpedal stimmt sicher aber ich hatte damit noch nie Probleme. Meine Frau arbeitet allerdings lieber an der Scheibe mit einem flexiblen Fußpedal.
Mittlerweile wurde diese Variante verbessert und nicht mehr so anfällig wie die 2 Bowdenzüge der Vorgängermodelle. Typ RK10PP 815€

Die anderen Marken kenne ich nicht und kann Dir deshalb dazu nichts sagen.

Zu einer gebrauchten Scheibe (vor allem für den Hobbybereich) kann ich Dir eigentlich raten, wenn der Preis stimmt. 4 Jahre ist für eine Scheibe garnichts.
Zwei meiner Scheiben sind 20 Jahre alt und werden professionell beansprucht. Meine älteste Scheibe ist 27 Jahre alt und läuft auch noch sehr gut.

Grüße von Volkmar
Zuletzt geändert von volkmar am Mittwoch 20. Juli 2005, 12:02, insgesamt 2-mal geändert.
Espacio
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Beitrag von Espacio »

Lieber,

Vor einem Jahr war ich auch in derselben Position.

Vom Gefühl her, würde ich sagen, da wo deine Frau gelernt hat ist der Beste Wahl.

Gebrauchte Töpferscheiben sind schon ganz gut, wenn sie sachgemäss benutzt worden sind. Manchmal haben sie aber wohl einen Knacks, weil der Motor abgeschaltet worden ist, während die Scheibe sich noch drehte, oder so Geschichten, weiß leider nicht so genau aus eigener Erfahrung. Aber es ist wohl möglich, dass gebrauchte Scheiben nicht mehr hundertprozentig gleichmässig laufen. Ich finde es übrigens eine Unverschämtheit, wenn man gebrauchte Scheiben (nicht gerade eine superProfi Maschine a la Enderlein) noch für 600Euros verkauft, wenn man eine nagelneue für 700-900 krigen kann.

Ich habe eine Shimpo 3D. Ich bin doch echt zufrieden, weil ich auf die Shimpo angefangen habe. Das ist meistens eine Typfrage. Ich mag zum Beispiel sehr, dass der Motor der 3D kaum zu hören ist. Super viel Durchzugskraft hat sie leider nicht. Ab 5Kg Ton bremst sie sehr doll beim zentrieren.

Und ich mag mich auf dem Tonstück beugen und von oben drehen. Ich kenne jedoch eine Frau, die die Shimpo auf einen Tisch gestellt hat und im stehen dreht.

Liebe,
Base8
Beiträge: 2
Registriert: Montag 18. Juli 2005, 11:57

Beitrag von Base8 »

Hallo Volkmar und Espacio,

vielen Dank für Eure Kommentare.
Espacio hat geschrieben: Vor einem Jahr war ich auch in derselben Position.
Wie hast Du Dich denn entschieden?
volkmar hat geschrieben: Zu einer gebrauchten Scheibe (vor allem für den Hobbybereich) kann ich Dir eigentlich raten, wenn der Preis stimmt. 4 Jahre ist für eine Scheibe garnichts.
Espacio hat geschrieben: Gebrauchte Töpferscheiben sind schon ganz gut, wenn sie sachgemäss benutzt worden sind.
Wie kann ich denn als Laie am besten beurteilen, ob die in Ordnung ist? Ich möchte mir nämlich am Freitag die HMT 400 ansehen. Reicht es zu schauen, ob die Scheibe einwandfrei rundläuft und der Motor keine eigenartigen Geräusche macht?
Espacio hat geschrieben: Ich finde es übrigens eine Unverschämtheit, wenn man gebrauchte Scheiben (nicht gerade eine superProfi Maschine a la Enderlein) noch für 600Euros verkauft, wenn man eine nagelneue für 700-900 krigen kann.
Die HMT 400 habe ich neu bisher für ca. 1000 EUR gesehen. Daher dachte ich, daß 600 EUR für eine 4 Jahre alte Scheibe, die laut Aussage des Vorbesitzers wenig benutzt wurde, ein guter Preis ist. Wieviel würdet Ihr dafür zahlen?

Beste Grüße
Matthias
Espacio
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Beitrag von Espacio »

Lieber,

leider kann ich dir nur sagen, das war eine Entscheidung des Herzens, und eben, so wie ich gelernt hatte. Ich bin kein Profi und war froh, nicht erst mich mit einer neuen Scheibe anfreunden zu müssen...

und ja, vielleicht wäre es nicht schlecht, bei so einen großen Kauf auf dem Überraschungseffekt zu verzichten und doch deine Frau bei der Entscheidung miteinzubeziehen. Es ist schon eine ziemlich persönliche Sache.

Liebe
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Pit
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Registriert: Mittwoch 16. März 2005, 22:56
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Beitrag von Pit »

Ich denke das du keinen fehler machst was das geschenk angeht - egal wie du dich entscheidest. die scheibe für welche du dich entscheidest - wird irgendwann "ihre" scheibe. man gewöhnt sich an seine maschine recht schnell und vor bzw nachteile haben alle geräte.
kann auch nur über shimpo etwas sagen. da die so tief sind ist es entscheidend wie lang die unterschenkel deiner frau sind. bei mir als 188cm kerl sind die oberschenkel (zum arme auflegen) viel höher als der scheibenkopf. deshalb habe ich die scheibe mit einem holzrahmen angehoben. da das gaspedal nun zu hoch ist geht bremsen nicht mehr. das erledige ich russisch mit einem strick welcher um knie und heben geht. zu gasgeben genügt ja ein druck mit der kniespitze.
für hobbytöpfer sollte die durchzugskraft auch genügen. zumal kraft ja nicht so wichtig ist, wenn die zentriertechnick stimmt :-) - dauert halt länger...
also würde ich ganz klar nach dem preis gehen und das gesparte in anderes auch wichtiges töpfermaterial investieren.
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