Meinung gefragt über Bonsaischale

Wieso, weshalb, warum ...
Alles was nirgend wo anders rein passt soll hier rein!

Wie sind meine ersten Schalen gearbeitet.

Umfrage endete am Freitag 22. Februar 2013, 18:10

Gut
3
25%
Befriedigend
3
25%
Schlecht
6
50%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 12

Janine
Beiträge: 33
Registriert: Sonntag 31. Dezember 2017, 16:21

Re: Meinung gefragt über Bonsaischal

Beitrag von Janine »

Ich wollte mit meinem Thread auch nicht die Profis angreifen; denn auch ich bin einer, allerdings auf einem völlig anderen Gebiet ;) heutzutage ist es leider so, dass man wirklich schon eine gute Geschäftsidee haben muss um als Töpfer im Handwerk zu überleben - ansonsten hätte ich mir vielleicht auch sogar überlegt doch noch mal umzuschulen und danach Design zu studieren. Aber ich bin in der glücklichen Lage meinen Lebensunterhalt nicht mit der Keramik bestreiten zu müssen; ich verbringe einen großen Teil meiner Freizeit damit und das macht mich sehr glücklich.

Ich wollte eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass ich Deinen Fortschritt beachtlich finde - perfekt unperfekt finde ich Deine Schalen nicht (eher nah dran an ziemlich perfekt :) ) , aber letztendlich ist fast alles eine Frage des eigenen Geschmacks und es ist toll, dass Du Deinen eigenen Stil gefunden hast.

Glücklicherweise gibt es auch immer wieder Keramiker die Spaß daran haben, Ihre Leidenschaft mit anderen angehenden (Hobby)Keramikern zu teilen. In meiner Nähe wohnt eine sehr nette Meisterin, die mir in ihren Kursen schon so manchen Kniff beigebracht hat - ich denke, als reiner Autodidakt hätte ich vieles ausprobieren müssen um zum Status Quo (an der Drehscheibe) zu kommen. Wieder andere hüten Ihr Wissen wie einen heiligen Gral - in einem ohnehin sterbenden Berufszweig...ob das der Keramik nutzt, wage ich zu bezweifeln - verstehe aber auch andererseits diese Keramiker, die hart erarbeitetes Wissen nicht bereitwillig an irgendwen weitergeben möchten. Wie dem auch sei; für mich ist das alles nur ein reines Hobby. Ich möchte mit meinen getöpferten Gegenständen kein Geld verdienen, ich fuchse mich gerne in Materien ein, die mich interessieren. Ganz aktuell ist es die Glasurenentwicklung - ein wahnsinnig interessantes und vielschichtiges Thema (in Sachen Chemie war ich eigentlich immer bildungsfrei :green: ) mit ner Menge Entwicklungspotential. Wohl denn! Packen wir’s an :lol: .
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mädchenkiefer
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Re: Meinung gefragt über Bonsaischale

Beitrag von mädchenkiefer »

Maria Ortiz Gil hat geschrieben: Donnerstag 11. April 2019, 14:12 Liebe Mädchenkiefer,

Du schreibst sehr klug:
"Wenn ich heute meine Schalen sehe von den Anfängen, könnte ich weglaufen. Vor drei Jahren fand ich toll, was heute sofort in die Tonne wandern würde."
Das ist der richtige Ansatz, um sich auf den Weg vom Hobby zum Profi zu machen. Kriterien entwickeln und nicht einfach jeden "Pups" gut zu finden, nur weil man ihn "selbst gemacht" hat, ist der Schlüssel zur Meisterschaft.

Janine schreibt:
"...manch einer ist auch in der Lage sich autodidaktisch zu entwickeln, auch wenn manche Profis das für unmöglich halten."

Dazu sage ich als Profi, die sich am Anfang wegen mangelnder Anweisung autodidaktisch durchschlagen musste, dass nicht alles was möglich ist, auch vernünftig, beziehungsweise klug ist. Autodidakten profitieren zwangsläufig immer von Leuten, die professionell arbeiten, dadurch mehr Erfahrungen gemacht haben und deshalb bei Problemlösungen helfen können. Das sieht man in diesem Forum, und das ist nicht nur gut so, sondern die Grundlage jeder technologischen Entwicklung seit der Steinzeit.

Schönen Gruß
Maria
Liebe Maria,
es freut mich das meine Entwicklung als Hobbytöpfer Anerkennung findet. Mittlerweile habe ich sehr viele Fehler ausgemerzt. Durch Kurse, viele Bücher und viele Experimente habe ich meinen eigenen Stil entwickelt und mache auch meine Glasuren zum Teil selber. Ich mache aber keine eigenen Rezepte, sondern nehme Rezepte aus Büchern oder auch glaze.org. Ich muss das Rad nicht neu erfinden, dafür bin ich zu alt. :lol: Ich habe das immer neben meinem Vollzeitjob gemacht und war in der glücklichen Lage nicht davon leben zu müssen. Seit letztem Jahr bin ich in Rente und kann das töpfern einfach nur genießen.

Als Autodidakt habe ich von Tipps bekommen, diese Tipps musste man dann aber auch üben bis es geklappt hatte. Es ist eine ständige Entwicklung und das ist auch gut so.

Auch hier wurde mir mehrmals von Profis geholfen, worüber ich auch froh bin. :D
Aber auch von lieben Töpferkolleginen/Töpferkollegen, die das nur hobbymäßig gemacht hatten, aber 20-30 Jahre Erfahrung hatten habe ich sehr viel gelernt. Einige Dinge, die mir nicht leicht von der Hand gingen wurden dann auch so gemacht das ich es umsetzen konnte. Nicht alle Tipps sind gut und für jeden gemacht, das hast du gut geschrieben Maria. Anderes wiederum ging nicht, weil meine Werkstatt natürlich nicht das gleiche Equipment hat wie bei den Profis. Dann muss man sich halt arangieren. Das beste Werkzeug sind für mich sowieso die Hände. Der Spruch ist nicht von mir, aber eine befreundete Keramikmeisterin die hier in der Nähe wohnt sagt das immer. Und so ganz unrecht hat sie nicht. Viele Werkzeuge sind so teuer, das man auch das noch selber bastelt. :lol:

Meine Entwicklung seht ihr hier bei den Bildern. Ich möchte ausdrücklich sagen, dass ich keine Werbung für mich machen will. Aber für Kritik und Verbesserungsvorschläge bin ich immer froh. :wink:
Drachenschale-1-klein.jpg
Rechteckig-blaugruen-klein.jpg
RU-blaugruen-klein.jpg
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Gruß Heike

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Arthur
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Re: Meinung gefragt über Bonsaischale

Beitrag von Arthur »

Liebe Heike

Genres gilt: Je einfacher die Form, um so präziser sollte diese gearbeitet sein. Eine leichmäßige Überspannung der Flächen, sauber Radien, homogene Oberflächen, klare Proportionen gehören für mich zu einer guten Bonsaischale. Da kommt es auf Nuancen an und es lohnt daher sich hochwertige, indbesondere alte Schalen, genauer anzusehen. Vielleicht kennst Du die Webside von Peter Krebs. Dort gibt es viele gute Beispiele....
Leider sind Deine Bilder nicht aussagekräftig genug um die Schalen wirklich beurteilen zu können. Was mir auffällt ist, dass die Abzugslöcher der Drachenschale nicht symetrisch verteilt sind. Da machst du dir so viel Arbeit und dann nimmst du dir nicht die Zeit um die Löcher sauber zu positionieren. Nur ein kleines Detail....

Gruß Arthur
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mädchenkiefer
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Re: Meinung gefragt über Bonsaischale

Beitrag von mädchenkiefer »

Arthur hat geschrieben: Samstag 13. April 2019, 22:56 Liebe Heike

Genres gilt: Je einfacher die Form, um so präziser sollte diese gearbeitet sein. Eine leichmäßige Überspannung der Flächen, sauber Radien, homogene Oberflächen, klare Proportionen gehören für mich zu einer guten Bonsaischale. Da kommt es auf Nuancen an und es lohnt daher sich hochwertige, indbesondere alte Schalen, genauer anzusehen. Vielleicht kennst Du die Webside von Peter Krebs. Dort gibt es viele gute Beispiele....
Leider sind Deine Bilder nicht aussagekräftig genug um die Schalen wirklich beurteilen zu können. Was mir auffällt ist, dass die Abzugslöcher der Drachenschale nicht symetrisch verteilt sind. Da machst du dir so viel Arbeit und dann nimmst du dir nicht die Zeit um die Löcher sauber zu positionieren. Nur ein kleines Detail....

Gruß Arthur

Hallo Arthur,
danke für deine Offenheit. Ich kenne natürlich die Schalen von Peter Krebs. Ich bewundere seine Arbeiten sehr, aber das ist nicht meine Art und das finde ich viel wichtiger als einem bekannten Schalenkünstler nachzueifern. Mein eigenes Ding ist mir schon sehr wichtig. Das die Abzugslöcher nicht symetrisch sind finde ich jetzt nicht so schlimm. Normalerweise sind die Abzugslöcher auch symetrisch angeordnet.

Aber hast schon recht, die Schale war wirklich sehr viel Arbeit und da hätte ich mehr aufpassen sollen. :oops: Glaube aber nicht das ich mir das nochmal antun werde. :lol:

Wenn ich drehen könnte, würde ich es noch mal wagen. Aber im Aufbau braucht man einfach zu viel Zeit.

Ich denke schon das meine Schalen richtig gemacht wurden/werden. Bin selber im Verein und die Bonsaifreunde hätten mir mit Sicherheit gesagt wenn ich was falsch gemacht hätte.

Von der ersten Schale bis heute das sind wirklich Welten. Was ich vor fünf Jahren noch toll fand, gefällt mir heute oft gar nicht mehr.

Im übrigen steht die Drachenschale bei einem Freund im Wohnzimmer als Dekoration und wird niemals bepflanzt werden.
Gruß Heike

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