Toneinstellung

Wieso, weshalb, warum ...
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fritz-rs

Re: Toneinstellung

Beitrag von fritz-rs »

Zwischenbericht:

Der erste Versuch mit dick angestzter Schlämme weißfett hatte nicht den erwünschten Erfolg, Ton war aber etwas geschmeidiger, als vorher.
Das war auch nur ein derber Versuch: So, wie ich früher Wasser zugesetzt habe, wenn der Ton zu steif war, habe ich gestern diese Schlämme genommen.
Es geht weiter.

Gruß Fritz
fritz-rs

Re: Toneinstellung

Beitrag von fritz-rs »

Ich greife das Thema noch einmal auf:
Meine Versuche mit der Beimengung von Ton weiß fett, auch Bentonit, Bittersalz, haben nicht den gewünschten Erfolg gebracht.
Letztlich habe ich die Versuchsballen mit den beiden Zusatzstoffen zusammengemixt und das ließ sich dann drehen, weil die Overfläche gleitfähiger war, aber die innere Struktur des Tons ist wie fein gebrochen, wie körnig. Besonders die oberen Ränder brechen auf.

Jetzt habe ich festgestellt, wenn ich einen der alten Tonhubel, der noch mit dem Draht schneidbar ist, im Tonschneider auf verarbeitbare Konsistenz bringe, kommt auch eine recht KURZE Masse heraus.
Wenn ich einen der wenigen, noch recht plastischen Hubel so verarbeite, ist das völlig anders. Der Ton ist dann ideal.
Vllt fällt noch jemanden etwas dazu ein.
Am Montag werde ich dann auch mal Witgert anrufen.

Gruß Fritz
jasminlucia
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Re: Toneinstellung

Beitrag von jasminlucia »

Laut Witgert schwören die drauf, dass ihr Ton niemals getrocknet wurde in der Verarbeitung, ev liegt es daran...
fritz-rs

Re: Toneinstellung

Beitrag von fritz-rs »

Danke, Jasmin, für den Hinweis.
Ich werde Montag mal dort anrufen.

Gruß Fritz
Gasbrenner
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Registriert: Donnerstag 19. Februar 2015, 09:07

Re: Toneinstellung

Beitrag von Gasbrenner »

Nach deiner Beschreibung muss ich nochmals auf die Zwangstrocknung als mögliche Ursache verweisen.
Wenn die Beimischung von fettem Ton nicht hilft und der Tonschneider ansonsten seine Arbeit gut macht, stimmt mit hoher Wahrscheinlichkeit etwas mit dem Rücklaufton nicht und die Beschreibung (körnig etc.) deutet darauf hin, dass das Material durch zu hohe Erhitzung einen Teil seiner Bildsamkeit eingebüßt hat.

Lufttrocknung bei Zimmertemperatur schadet keinem Ton. Kritisch wird es erst, wenn es ab 150°C ans Hüllenwasser geht oder wenn bei weiterer Erwärmung das Zwischenschichtwasser und das chemisch gebundene Wasser entzogen wird. Diese Ein- und Umlagerungen von Wasser bilden sich schon bei der Entstehung des Tonminerals. Wenn man dieses Wasser raustrocknet ist es ein irreversibler Prozess.
fritz-rs

Re: Toneinstellung

Beitrag von fritz-rs »

Danke Gasbrenner,

in diese Richtung hatte ich auch schon gedacht und die Zwangstrocknung wieder aufgegeben.
Dann müßten aber die nur zu trockenen Ballen, noch schneidfähig, sich wieder aufbereiten lassen.

Wenn ich wüßte, wohin mit dem alten Material, würde ich gerne neu kaufen.

Gruß Fritz
Gasbrenner
Beiträge: 334
Registriert: Donnerstag 19. Februar 2015, 09:07

Re: Toneinstellung

Beitrag von Gasbrenner »

Die Wiederaufbereitung von Drehton per Tonschneider setzt völlig vorgetrocknetes Material voraus. Ist der Ton noch feucht, braucht er ewig um weiteres Wasser einzulagern. Er ist sozusagend selbstdichtend. Deine vertrockneten Ballen könntest Du im Sommer in die Sonne stellen, dann kleinklopfen ( max 5 cm Kantenlänge) und die Brocken nachtrocknen lassen. Wenn der Ton wirklich ganz trocken ist, kannst Du ihn in eine Zementwanne schütten. An besten einmal ganz fluten, bis das Wasser über dem Ton steht. Du kannst dann hören, wie das Wasser angesogen wird und die Luft entweicht. 5 Minuten so stehen lassen, dann die Wanne so weit kippen, dass gut die Hälfte des überschüssigen Wassers abfließt. Plastikplane drüber, 1 Woche stehen lassen und ab durch den Tonschneider. Wenn das Zeug zu nass ist Abdrehspäne untermischen und das nächste mal kürzer wässern.
Wenn das gut klappt, kannst Du dir auch ein Sumpfbecken mit Ablauf bauen, dann geht das noch deutlich komfortabler.
fritz-rs

Re: Toneinstellung

Beitrag von fritz-rs »

Gasbrenner,

ich hatte schon aufgrund Deiner früheren Bedenken die Grilltrocknung aufgegeben.
Deine Gedanken akltivierten altes Wissen. Was man so alles vergessen kann- - - -
Der Altton wird entsorgt. Meine Mengen sind kein großes Geschäft für Witgert, wo wir früher gemeinsch. einkauften.

Ich danke Dir.
Du hast mir geholfen.

Gruß Fritz

Ich habe eben noch plastische Porzellanmasse, Drehmasse, im Keller gefunden- und das nach so vielen Jahren
hille
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Re: Toneinstellung

Beitrag von hille »

Tonhubel, die sich noch schneiden lassen, kannst du in ein klatschnasses Handtuch einwickeln und dann in Plastik. Nach ein paar Tagen müsste die Feuchtigkeit wieder stimmen. Das ist besser, als den Ton durch den Tonschneider zu geben.
fritz-rs

Re: Toneinstellung

Beitrag von fritz-rs »

Hille,

ich denke, das gilt für schammottierten Ton.
Nackter Drehton ist grundsätzlich dicht und kann m.E. so einfach nicht feuchter eingestellt werden.
Warum soll die Einstellung über den Tonschneider für das Material schädlich sein? Das verstehe ich noch nicht. Im Tonschneider kann ich mit einigen Durchläufen den Ton in einer gewünschten Konsistenz einstellen. Das ist manuell ein harter Job.

Gruß Fritz
Migla
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Re: Toneinstellung

Beitrag von Migla »

Hallo Fritz , ich habe die 11er Masse immer von witgert als Filterkuchen bezogen,also feucht,aber nicht sehr plastisch,hat in etwa Deinen Resten entsprochen,schneidbar aber nicht formbar. Das wurde dann in dünne Streifen geschnitten und im Tonschneider mit sehr viel weicherer Masse oder fast Schlicker nach und nach in mehreren Durchgängen bis zu gewünschten Plastizität gemischt. Laut Herrn Glaesert von witgert könnte man auch Wasser zugeben aber da hat der Tonschneider nicht mit gespielt,war zu schmierig und ist durchgerutscht. So konnte für jeden Zweck die richtige Plastizität erreicht werden. Superplastisch wurden die Massen aus sehr feuchten Resten,die im Freien überwintert haben im Wechsel von Frost und Wärme. Bei meinen harten Modelliermassen ist tatsächlich der feuchte Lappen,der täglich angefeuchtet wird erste Wahl.
Gruß Michael
fritz-rs

Re: Toneinstellung

Beitrag von fritz-rs »

Danke, Michael

Schön, mal wieder von Dir zu hören.
Jetzt habe ich nur noch harte Ballen und muß mal sehen, ob ich sie schon zerschlagen kann.
Mit nassen Lappen ist denen nicht mehr beizukommen

Gruß Fritz
hille
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Re: Toneinstellung

Beitrag von hille »

Also ich habe es mal mit etlichen Hubeln unschamottiertem 9er von Jäger machen müssen und es war kein Problem.
Du schriebst doch weiter oben, dass der Ton, den du durch den Tonschneider gegeben hast, recht kurz war.

Aber wenn du jetzt nur noch richtig harte Hubel hast, hat sich die Sache ja eh erledigt.
Migla
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Re: Toneinstellung

Beitrag von Migla »

Hallo Fritz, in Deinem Arsenal hast Du doch bestimmt einen alten und nicht mehr ganz hübschen möglichst groben Hobel. Mit entsprechender Einstellung lässt sich damit wunderbar lederharte Masse kleinschnitzeln und dann schneller trocknen. Das Messer wird aber leiden. Einen Teil davon einsumpfen,den anderen zum Einstellen und ab in Deinen tollen Tonschneider. Damit klappt das bestimmt.
Gruß Michael
Migla
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Re: Toneinstellung

Beitrag von Migla »

Ein anderes,recht wirksames Verfahren,das ich häufig angewendet habe : Harte/lederharte Masseblöcke mit Bohrmaschine bis etwa zur Hälfte perforieren ,die Löcher mit Wasser füllen und in Mörtelkasten mit feuchtem Tuch und Plastik abdecken,regelmäßig nachfüllen. nach ein paar Tagen/ca.1Woche kann das im Tonschneider gemischt werden.
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