Glasaugen mit der Keramik brennen
Glasaugen mit der Keramik brennen
Ich sag mal hallo ...
meine Frage : kann ich Glasaugen ( Glaskugeln ) in der Keramik eingebaut mit brennen bei 1050 ° C
bin dankbar für jede Antwort
didiva
meine Frage : kann ich Glasaugen ( Glaskugeln ) in der Keramik eingebaut mit brennen bei 1050 ° C
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didiva
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Re: Glasaugen mit der Keramik brennen
Hallo, Glas schmilzt, guck mal bei Keramik Kraft, da siehst du Beispiele.
http://www.keramik-kraft.de/DE/Glasuren ... nulat.html
Liebe Grüße, Jasmin
http://www.keramik-kraft.de/DE/Glasuren ... nulat.html
Liebe Grüße, Jasmin
Re: Glasaugen mit der Keramik brennen
Hallo.
Nein, das geht leider nicht.
Glas schmilzt bei ca. 800 Grad auf flachen Keramik-Gegenständen. Das Glas wird fast immer auf die fertig glasierte Ware in einem 3. Brand aufgebracht und aufgeschmolzen.
Glaskugeln bleiben allerdings dann nicht mehr in Kugelform, sondern schmelzen flach, oder (je nach Glasart) verlaufen beim Schmelzen.
Du solltest vielleicht einfach die Glaskugelaugen auf die fertige Keramik, in die evtl. dafür eingeformte Augenhöhle, mit einem guten 2-K-Kleber aufkleben.
Das ist am einfachsten und die Glaskugeln bleiben in ihrer Form.
Ima
Nein, das geht leider nicht.
Glas schmilzt bei ca. 800 Grad auf flachen Keramik-Gegenständen. Das Glas wird fast immer auf die fertig glasierte Ware in einem 3. Brand aufgebracht und aufgeschmolzen.
Glaskugeln bleiben allerdings dann nicht mehr in Kugelform, sondern schmelzen flach, oder (je nach Glasart) verlaufen beim Schmelzen.
Du solltest vielleicht einfach die Glaskugelaugen auf die fertige Keramik, in die evtl. dafür eingeformte Augenhöhle, mit einem guten 2-K-Kleber aufkleben.
Das ist am einfachsten und die Glaskugeln bleiben in ihrer Form.
Ima
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Re: Glasaugen mit der Keramik brennen
Glas und Keramik lassen sich interessant verbinden. K-Kraft bietet farbige Gläser als Granulat zum Ein- oder Aufschmelzen an und auch größere Glasstücke lassen sich mit niedrig gebrannten Tonen kombinieren. Mit Verzug ist zu rechnen, aber das kann ja auch den Reiz ausmachen. Einkalkulieren muss man natürlich die Schwindung des Tons im Gegensatz zum Glas und die nötige gesteuerte Kühlkurve bei massiven Glasstücken (massives Glas muss völlig anders gekühlt werden als Keramik, sonst zerspringt es)
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Re: Glasaugen mit der Keramik brennen
Hallo liebe Töpfer/innen!
Zu diesem Thema habe ich auch eine Frage:
Ich habe mal gehört, dass man Glas nicht in Gebrauchskeramik (Tassen, Schüsseln, etc.) schmelzen sollte, da sich bei Benutzung in Verbindung mit Säure - z. B. bei Salatschüsseln der Essig - giftige Stoffe freisetzen können.
Stimmt das? (Denn verlockend finde ich den Gedanken schon, bunte Murmeln mitzubrennen.)
Herzliche Grüße
Tonscherbe
Zu diesem Thema habe ich auch eine Frage:
Ich habe mal gehört, dass man Glas nicht in Gebrauchskeramik (Tassen, Schüsseln, etc.) schmelzen sollte, da sich bei Benutzung in Verbindung mit Säure - z. B. bei Salatschüsseln der Essig - giftige Stoffe freisetzen können.
Stimmt das? (Denn verlockend finde ich den Gedanken schon, bunte Murmeln mitzubrennen.)
Herzliche Grüße
Tonscherbe
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Re: Glasaugen mit der Keramik brennen
Kommt ganz auf das Glas an. ´Klassische Bleikristallgläser sind auch so schon nicht für Salatsauce oder Obstsaft zu empfehlen, weil Säure das Blei auswaschen kann. Aber es sind ja nicht alle Gläser schwermetallhaltig. Wenn Du die Glasstücke von der Innenfläche und dem Trinkrand fern hältst, bist Du schon mal relativ sicher.
Re: Glasaugen mit der Keramik brennen
Kleine Ergänzung noch:
Die chemische Beständigkeit von Glas beruht unter anderem auch auf seiner sehr glatten Oberfläche.
An der Glasoberfläche bildet sich durch Einwirkung von Wasser und Säuren durch Ionenaustausch eine dünne Schicht aus Kieselsäuregel, die den Säureangriff hemmt.
Dem gegenüber ist die chemische Resistenz von zerkleinertem Glas durch die fehlende Gelschicht und die vergrößerte Oberfläche deutlich herabgesetzt und Bestandteile können herausgelöst werrden.
Wenn du nun bedenkst, dass sich auf Keramik meist ein ausgeprägtes Rissenetzt bildet, so sieht das aus,
viewtopic.php?f=17&t=4715
so entsteht dadurch eine große Angriffsfläche Säuren gegenüber.
(könntest allerdings versuchen eine spezielle Abkühlkurve zu fahren, um das Rissenetz zu reduzieren)
Was die möglicherweise herausgelösten Bestandteile betrifft - farbige Gläser verdanken ihre Farbe gelösten Schwermetallverbindungen, Kobalt, Kupfer, Nickel, Mangan, Chrom und Eisen. In kleinerer Menge allerdings.
Chemisch am stabilsten ist für säurehaltige Lebensmittel geeignetes Flaschen- und Behälterglas.
Mit Rissenetz aufgeschmolzene farbige Murmeln und Glasnuggets sind es wohl weniger.
Wenn du dann noch bedenkst, dass sich Reaktionen abspielen können zwischen Glasur und aufgeschmolzenem Glas ...?
Innen in Salatschüsseln?
Würd ich nicht machen. Genausowenig wie ich aus einer meiner Kristallglasurschalen essen würde.
Gruß, Ulrike
Die chemische Beständigkeit von Glas beruht unter anderem auch auf seiner sehr glatten Oberfläche.
An der Glasoberfläche bildet sich durch Einwirkung von Wasser und Säuren durch Ionenaustausch eine dünne Schicht aus Kieselsäuregel, die den Säureangriff hemmt.
Dem gegenüber ist die chemische Resistenz von zerkleinertem Glas durch die fehlende Gelschicht und die vergrößerte Oberfläche deutlich herabgesetzt und Bestandteile können herausgelöst werrden.
Wenn du nun bedenkst, dass sich auf Keramik meist ein ausgeprägtes Rissenetzt bildet, so sieht das aus,
viewtopic.php?f=17&t=4715
so entsteht dadurch eine große Angriffsfläche Säuren gegenüber.
(könntest allerdings versuchen eine spezielle Abkühlkurve zu fahren, um das Rissenetz zu reduzieren)
Was die möglicherweise herausgelösten Bestandteile betrifft - farbige Gläser verdanken ihre Farbe gelösten Schwermetallverbindungen, Kobalt, Kupfer, Nickel, Mangan, Chrom und Eisen. In kleinerer Menge allerdings.
Chemisch am stabilsten ist für säurehaltige Lebensmittel geeignetes Flaschen- und Behälterglas.
Mit Rissenetz aufgeschmolzene farbige Murmeln und Glasnuggets sind es wohl weniger.
Wenn du dann noch bedenkst, dass sich Reaktionen abspielen können zwischen Glasur und aufgeschmolzenem Glas ...?
Innen in Salatschüsseln?
Würd ich nicht machen. Genausowenig wie ich aus einer meiner Kristallglasurschalen essen würde.
Gruß, Ulrike
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Re: Glasaugen mit der Keramik brennen
Lieber Gasbrenner, liebe Ulrike!
Vielen Dank für Eure Tipps und Deine detaillierte Antwort, Ulrike.
Habe ich Dich richtig verstanden, dass Du selbst von Flaschen- und Behälterglas in Gebrauchskeramik abraten würdest?
Liebe Grüße
Karen
Vielen Dank für Eure Tipps und Deine detaillierte Antwort, Ulrike.
Habe ich Dich richtig verstanden, dass Du selbst von Flaschen- und Behälterglas in Gebrauchskeramik abraten würdest?
Liebe Grüße
Karen
Re: Glasaugen mit der Keramik brennen
Das ist eine Ermessensfrage.
Sagen wir mal so, wenn da irgendwo in der Mitte deiner Salatschüssel ein Klecks aus aufgeschmolzenem Glas liegt, fällt keiner tot um, der daraus isst.
Ich kenne übrigens auch (mehrere) Leute, die von Kristallglasurtellern essen - die leben auch alle noch.
Mehr kann ich dazu nicht sagen, deine Entscheidung - vorausgesetzt du verkaufst die Sachen nicht.
Gruß, Ulrike
Sagen wir mal so, wenn da irgendwo in der Mitte deiner Salatschüssel ein Klecks aus aufgeschmolzenem Glas liegt, fällt keiner tot um, der daraus isst.
Ich kenne übrigens auch (mehrere) Leute, die von Kristallglasurtellern essen - die leben auch alle noch.
Mehr kann ich dazu nicht sagen, deine Entscheidung - vorausgesetzt du verkaufst die Sachen nicht.
Gruß, Ulrike
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- Registriert: Donnerstag 19. Februar 2015, 09:07
Re: Glasaugen mit der Keramik brennen
Letztendlich ist es tatsächlich so, dass man für alles ausgeschmolzene an seiner Keramik, wenn es mit Lebensmitteln in Berührung kommt, verantwortlich ist und den entsprechenden Nachweis zu führen hat, dass davon keine Gefahr ausgeht. Egal ob Fertigglasur, selbstgemischte Glasur, ob voll abdeckend oder punktuell. (Innenfläche und Trinkrand)
Bei den üblichen Behälterglasmischungen sehe ich keine großen Probleme aber, wie Ulrike völlig richtig sagt, gibt es auch bei weit verbreiteten Glasuren einiges zu beachten.
Wenn Du mit Glas arbeiten willst, könntest Du natürlich auch mal bei KK nachhören, was die an Daten zu ihren Gläsern haben, oder Dich an spezialisierte Händler wenden, bei denen Glasbläser einkaufen. Die werden zwar nicht ihre Analysen offen legen, aber zumindest was zu Blei/Cadmium sagen.
Bei den üblichen Behälterglasmischungen sehe ich keine großen Probleme aber, wie Ulrike völlig richtig sagt, gibt es auch bei weit verbreiteten Glasuren einiges zu beachten.
Wenn Du mit Glas arbeiten willst, könntest Du natürlich auch mal bei KK nachhören, was die an Daten zu ihren Gläsern haben, oder Dich an spezialisierte Händler wenden, bei denen Glasbläser einkaufen. Die werden zwar nicht ihre Analysen offen legen, aber zumindest was zu Blei/Cadmium sagen.