Gussform-Technik

Wieso, weshalb, warum ...
Alles was nirgend wo anders rein passt soll hier rein!
nicht mehr angemeldet

Re: Gussform-Technik

Beitrag von nicht mehr angemeldet »

Auch von mir noch einer:

Ich freue mich, dass du noch dabei bist.
Und eine Drehscheibe also auch - und hast jetzt außerdem die Sachen von Yuho ergattert, mir vor der Nase weg, Glückwunsch! - ja, ihr habt Seehofer, den englischen Garten und Pep Guardiola - wir Peter Stöger, die Domplatte ohne den ollen Meisner und kein Werkzeug :green:

Ich erinnere mich, du hattest mal Zweifel ..."ob das was für mich ist auf die Dauer?"
viewtopic.php?f=5&t=4610

Als du erstmals hier aufgetaucht bist und ich deine Webseite angesehen hatte, war ich ganz begeistert und dachte, Klasse, das zu sehen ist eine Freude!
Da hattest du, glaub ich, noch kein Porzellan, sondern nur die Lampen und Möbel.

Außerdem bin ich froh dich nicht verschreckt zu haben, überfordert hast du geschrieben, ich kann mich tatsächlich manchmal schwer bremsen.

Und hoffe nun vorsichtig, noch manches von dir zu sehen.
Ulrike
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Wolf
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Re: Gussform-Technik

Beitrag von Wolf »

3Kugelb72.jpg
eben habe ich "mal schnell" dieses Bild gemacht (das fehlte noch in meinem Archiv)

... und ich habe in meinen alten Beiträgen gelesen, dass ich einiges von dem, was ich hier "völlig frisch" erzähle, schon vor Längerem bereits hier aufgeschrieben habe :oops:

Ich freue mich über die Komplimente :D
3Kugel1c72.jpg
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Wolf
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Re: Gussform-Technik

Beitrag von Wolf »

natürlich gebe ich gerne an :oops: , aber öffentlich sagen würde ich das natürlich nie 8) und hier stelle ich die Bilder vor Allem deswegen ein, weil ich mich selbst so freue, Arbeiten von anderen Leuten zu sehen.

Das hier sind Sake-Flaschen und Tassen (von der Flasche ist oben ein Foto vom "Gestell" zu sehen)
Sake72.jpg
Zu meinen bisher aufwändigsten Arbeiten gehören die mehrteiligen Gips-Formen (wie für diese Teile).

Mein ganzer Porzellan-Elan kommt zum Teil aus dem Vorbild eines solchen Sake-Sets, das ganz besonders dünn gearbeitet ist. Es stammt von einem Onkel, der gesammelt hat, was ihm Freude gemacht hat. Ähnlich Feines habe ich bisher nirgends gefunden (und ich achte darauf. Meine Tässchen sind auch nicht soo dünn).

.
SakesetHWS.jpg
Die Farbe ist in echt etwas graugelb und die Teile sind nicht durchscheinend, aber soo zart :love: (und stabil 8) )

In München gibt es den Herrn Brugger, der wohl vor allem Porzellan-Güsse gemacht hat, aber auch selbst modelliert und in der letzten Zeit wohl aufhört zu arbeiten, mir aber mit viel Geduld und Humor viel erklärt hat. (er hat jemanden gesucht, der seine Werkstatt übernimmt ... ich hoffe, es ist ihm nicht unangenehm, wenn ich das hier ungefragt erwähne, nehme es aber nicht an.)

Jetzt geht es etwas durcheinander, aber hier ist ein Beispiel, wie ich die Form fixiere, wenn ich den Ballon drüberziehe. (der Ballon wird dann noch mit eingespannt und das Brett unten ist weg - stattdessen ein Abstandhalter - damit das Gummi unter das Gestell gezogen werden kann, wie es hier nicht zu sehen ist. :wink: )
GestellZwinge.jpg
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Wolf
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Re: Gussform-Technik

Beitrag von Wolf »

eine weitere "Gestell-Version:
SternForm72.jpg
und das Erbebnis
Stern72.jpg
(die Anmerkung, wie oft das Bild betrachtet wurde, ist vielleicht nur bei mir zu sehen? jedenfalls bekomme ich sie nicht weg.)

Die Schokoladenseite von "Stern" ist von oben, da sieht man den Stern. (davon habe ich kein Bild)

und eine andere Version dieser "Draht-Methode".
Barcellona72.jpg
Spannend für mioch persönlich ist, wie sich meine eigene Einschätzung der "Qualität" meiner Arbeiten ändert.

Mit diesem Letzten Entwurf ging es mir so, dass ich beim Herstellen völlig hin und weg davon war, als ich das Ergebnis fertig sah, war mein Gefühl: "Das sieht aus wie ein Plastik-Blumentopf von Obi" :roll: ... inzwischen habe ich mich damit wieder angefreundet ...
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Alexa
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Re: Gussform-Technik

Beitrag von Alexa »

Ich bin wirklich begeistert, was sich im keramischen Bereich alles anstellen lässt, sobald mit anderen Materialien experimentiert wird.
Chapeau!
Danke für das Teilen deiner Erfahrungen!
Alexa
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Wolf
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Re: Gussform-Technik

Beitrag von Wolf »

weil ich so angenehmes Feedback bekam :) , mache ich noch ein Bisschen weiter:

der "Stern" hat seine Schokolandenseite nicht von oben, sondern von unten, wie ich heute gesehen habe:
Sternunten72a.jpg

und diese Reihe entstand mit demselben "Form-Gestell", mit 5 bis vielen Einsätzen ... die Halterung in der Mitte, die Form der (verschieden-vielen) "Segment-Stege" und der obere Abschluss sind immer gleich, es wurde nur jeweils ein neuer Ballon drüber gezogen.
8°alle72.jpg
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Fotomanni
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Re: Gussform-Technik

Beitrag von Fotomanni »

Hier fehlt ein "Gefällt mir" Button. Damit man, wenn man zum Thema nicht zu sagen hat, wenigstens "Gefällt mir" klicken kann.

Die Teile werden mit jedem Beitrag toller.
Viele Grüße vom Rand der Welt
Manfred
fritz-rs

Re: Gussform-Technik

Beitrag von fritz-rs »

Wolf,

ich bin von Deinen Formtechniken einfach begeistert.
Die Dinge so zu machen ist eine fantastische Idee.

Kompliment
von
Fritz
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Wolf
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Re: Gussform-Technik

Beitrag von Wolf »

..... *strahl-Smilie*
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Wolf
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Re: Gussform-Technik

Beitrag von Wolf »

Dafür mache ich kein eigenes Thema auf, aber wo wir gerade drüber reden:

Wie löst der Profi eigentlich dieses "Problem?:

Nach dem Gießen habe ich eine Gefäßoberkante, die bearbeitet werden muss.

vorher (berits geschrüht)
Schleifenvor72.jpg
nachher (im geschrühten Zustand abgeschliffen - halb an einer Maschine, halb mit der Hand)
Schleifenfertig72.jpg
währenddessen
Schleifen72.jpg
Das ist eine Arbeitsmethode, die zwar funktioniert, mir aber irgendwie "verkehrt" vorkommt.

Eine gestaltete Oberkante im lederharten Zustand hin zu bekommen, traue ich mir nicht zu, weil sich das Gefäß beim Bearbeiten völlig verziehen würde.
Ich bekäme niemals die gewünschte Präzision hin.
Und der Staub (auf dem Foto nur andeutungsweise so deutlich zu sehen wie in echt) ist eine Herausforderung.

Eine ähnliche Oberkante haben die Hutschenreuter Zwiebelmuster-Tassen, aber mit welcher Technik, bzw. in welchem Zustand schneiden die das ab ... ?

Sind "beim Profi" die Formen anders konzipiert, dass der Rand gleich mitgegossen wird? (... und die Eingussstelle ist anders plaziert?)

(allein das Beschreiben finde ich kompliziert :) )
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nicht mehr angemeldet

Re: Gussform-Technik

Beitrag von nicht mehr angemeldet »

Hallo Wolf,

ich kann dir nur zum Thema "Staub" etwas sagen - falls du deine Technik beibehalten möchtest:

Damit solltest du sehr vorsichtig sein. Silikose ... sagt dir etwas? Und wenn ich dieses Häufchen sehe, da vor deiner Maschine, und dazu noch das, was keiner sieht, weil es durch die (Atem)luft schwebt und sich feinst verteilt im ganzen Raum niederschlägt?

Ich verwende zum Schleifen eine ähnliche Maschine, habe aber zusätzlich noch eine Wasserkühlung, so dass Staub gar nicht erst entstehen kann, sondern nur ungefährlicher Schlamm. Trage aber trotzdem dabei immer noch eine Staubmaske, weil es spritzt.
So in etwa könntest du das machen (meine läuft horizontal)
Bild
Der flexible Schlauch lässt sich auch per Magnet anklicken und passend zurechtbiegen. Du brauchst nicht unbedingt einen Wasserbehälter, du kannst den Schlauch auch einfach an einen Wasserhahn anschließen. Sehr praktisch wäre es, wenn du die Möglichkeit hättest, das Ganze einfach über dem Waschbecken zu installieren.
Meinen Schlauch habe ich hier gekauft (keine Ahnung, ob man das anderswo auch und billiger bekommt):
http://www.steinschleifmaschinen.at/index.php?pagenr=15

Oder du bastelst dir selbst etwas zurecht :wink:

Zum Thema Gießtechnik kann ich dir leider nichts sagen, vielleicht aber jemand anders?
edelweiß
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Re: Gussform-Technik

Beitrag von edelweiß »

Hallo Wolf!
Zuerst einmal dickes Kompliment für deine tollen Formen!
Wenn du dir das mühsame Schleifen sparen möchtest, dann mußt du beim Formenbau eine so genannte "Schonung" bauen. Vielleicht hast du das bei käuflichen Formen oder auch in einem Buch schon mal gesehen: es ist ein zweites Teil zur eigentlichen Gießform. Die Schonung gewährleistet auch, das dein Scherben gleichmäßig dick ist im oberen Bereich und das das Gefäß gleichmäßig hoch ist.
Hab leider grade kein Bild zur Hand, aber vielleicht weißt du ja schon was ich meine...
Lg
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Wolf
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Re: Gussform-Technik

Beitrag von Wolf »

Das Wort "Schonung" hat mir weitergeholfen. Da gibt's auch was dazu hier im Forum.

Allerdings habe ich noch nicht alles rundum verstanden.

Um meine Fragen dazu klar formulieren zu können, werde ich mal versuchen, eine Zeichnung zu machen.
(das dauert etwas)


Die Gefährlichkeit des Staubes habe ich bisher ignoriert.
"Meistens" (aber nicht immer) trage ich eine Staubmaske und bin abgenervt davon, dass meine Brille dann beschlägt.
Ich beruhige mich damit, dass diese Arbeiten bei mir zwar mal viel, aber nicht über lange Zeiträume vorkommen.

Danke für die "Erinnerung".

Die "Nasschleifmaschine" sieht gut aus. *Neid-Smilie*
Allerdings wäre sie bei meiner Formgebung nur für die erste Hälfte des Vorganges zu brauchen. Den zweiten Teil muss ich per Hand machen, weil ich die Schwünge in der Oberkante und die Rundung derselben (das Kantenprofil) mit Maschinen nicht hinbekäme.

Ich rolle meine Schleifmaschine immer extra nach draußen (und wieder rein), weil sonst nachher das ganze Atelier weiß überpudert ist. So komme ich dann wenigstens auch Mal an die Luft.

Die "Terrasse" vor meinem Atelier, wo es all die letzten Jahre eine große Stufe nach unten auf die nackte Erde ging, gibt es erst, seit ich den Brennofen habe. Der sollte ursprünglich dort draußen seinen Platz finden.
Das habe ich (nach dem Terrassenbau - mit Dach) aus verschiedenen Gründen anders gelöst - jetzt nimmt er mir drinnen den Platz weg :wink: - und ich habe einen prima Arbeitsplatz im Freien.
fritz-rs

Re: Gussform-Technik

Beitrag von fritz-rs »

Wolf,

Warum baust Du nicht die Gießform so, daß der komplizierte Rand unten liegt und der Boden oben?
Der Bereich der späteren Öffnung könnte dann aus einem nicht saugfähigen Material bestehen und der Rand würde dann so mit ausgeformt, daß keine Nacharbeit erforderlich wäre, außer der Entfernung der Schonung am Boden.

Gruß Fritz
Migla
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Re: Gussform-Technik

Beitrag von Migla »

Der Rand wird in die Schonung gelegt,die am Besten als abnehmbarer Ring ausgeführt wird. Durch die Schonung wird die Stärke der Wandung am Rand festgelegt. An der Schonung entlang,als Führung,wird nach dem Abgießen und festigen vor dem Ausformen,fast lederhart,der Rand geschnitten. Das Messer,aus Kunststoff,wird flach an der Schonung so angelegt,dass die Spitze zum Zentrum des Bodens zeigt. Dann mit gleichbleibender Messerhaltung einmal rund schneiden ,möglichst ohne absetzen,am Besten auf einer Ränderscheibe. Restering dabei festhalten,damit er nicht auf den Boden des Gefäßes fällt und dort schmiert. Bei lederhartem Zustand Schonung abnehmen und auf weicher Unterlage ausformen.
Gruß migla
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