große Kugeln platzen beim Brand
große Kugeln platzen beim Brand
Hallo an Alle,
ich bin Neuling auf dem Gebiet des Töpferns und habe ein Problem beim Brennen von großen Kugeln ( 30er und 35er Durchmesser; alles darunter bleibt beim Brand heil). Mein Ofen ist ein Nabertherm N14H und hat eine ganz einfache Steuerung. Die Kugeln habe ich Anfang Mai gemacht und bis letztes Wochenende trocknen lassen. Eine 25er und die 30er Kugel habe ich zusammen in den Rohbrand mit folgenden Einstellungen gegeben:
Temperaturregler auf 900° C
Zeituhr auf 5 Stunden
Leistungsschalter auf 30 %
Zeituhr auf 20 Min.
Schieber offen
alles genau wie in der Bedienungsanleitung von Nabertherm angegeben. Das Ergebnis war, dass die kleine Kugel vollkommen heil den Brand überstanden hat. Die größere Kugel jedoch starke und große Abplatzungen hatte, sodass ich sie in die Tonne kloppen kann . Gleiches ist mir schon einmal mit einer großen Kugel (35 Durchmesser) passiert. Meine Frage ist nun, was mache ich falsch? An der Trockenzeit kann es für mein Empfinden nicht liegen, da gut 5 Wochen Trockenzeit wohl aussreichend sein dürften, oder?
Beide Kugeln wurden am gleichen Tag hergestellt und haben die Trockenzeit auch im gleichen Regal hinter sich gebracht.
Ich traue mich jetzt nicht mehr so wirklich die große 35er Kugel zu brennen, da ich Angst habe das mir auch diese wieder im Ofen beschädigt wird, dafür habe ich zuviel Zeit und Mühe hineingesteckt.
Ist jemand hier der mir Rat evtl. weiterhelfen kann? Freue mich über jede Antwort.
Liebe Grüße
Zaubel
ich bin Neuling auf dem Gebiet des Töpferns und habe ein Problem beim Brennen von großen Kugeln ( 30er und 35er Durchmesser; alles darunter bleibt beim Brand heil). Mein Ofen ist ein Nabertherm N14H und hat eine ganz einfache Steuerung. Die Kugeln habe ich Anfang Mai gemacht und bis letztes Wochenende trocknen lassen. Eine 25er und die 30er Kugel habe ich zusammen in den Rohbrand mit folgenden Einstellungen gegeben:
Temperaturregler auf 900° C
Zeituhr auf 5 Stunden
Leistungsschalter auf 30 %
Zeituhr auf 20 Min.
Schieber offen
alles genau wie in der Bedienungsanleitung von Nabertherm angegeben. Das Ergebnis war, dass die kleine Kugel vollkommen heil den Brand überstanden hat. Die größere Kugel jedoch starke und große Abplatzungen hatte, sodass ich sie in die Tonne kloppen kann . Gleiches ist mir schon einmal mit einer großen Kugel (35 Durchmesser) passiert. Meine Frage ist nun, was mache ich falsch? An der Trockenzeit kann es für mein Empfinden nicht liegen, da gut 5 Wochen Trockenzeit wohl aussreichend sein dürften, oder?
Beide Kugeln wurden am gleichen Tag hergestellt und haben die Trockenzeit auch im gleichen Regal hinter sich gebracht.
Ich traue mich jetzt nicht mehr so wirklich die große 35er Kugel zu brennen, da ich Angst habe das mir auch diese wieder im Ofen beschädigt wird, dafür habe ich zuviel Zeit und Mühe hineingesteckt.
Ist jemand hier der mir Rat evtl. weiterhelfen kann? Freue mich über jede Antwort.
Liebe Grüße
Zaubel
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- Beiträge: 73
- Registriert: Freitag 14. Juli 2006, 17:11
Re: große Kugeln platzen beim Brand
Vielleicht liegt es auch am Ton ?
Ich habe letztens die Erfahrungen gemacht, dass ich unschamottierten Ton für zu große Gefäße genommen habe.
War alles futsch..., trotz langer Trockenzeit.
Welchen Ton hast Du verwendet ?
Ich habe letztens die Erfahrungen gemacht, dass ich unschamottierten Ton für zu große Gefäße genommen habe.
War alles futsch..., trotz langer Trockenzeit.
Welchen Ton hast Du verwendet ?
Viele Grüße
flechtliesl
flechtliesl
Re: große Kugeln platzen beim Brand
Hallo flechtliesl,
ich habe von Jäger die Tonmasse 9/GS = 35 % Schamottierung genommen.
LG Zaubel
ich habe von Jäger die Tonmasse 9/GS = 35 % Schamottierung genommen.
LG Zaubel
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- Beiträge: 73
- Registriert: Mittwoch 3. September 2008, 12:24
Re: große Kugeln platzen beim Brand
Sag mal, ist das Ding vllt. massiv?
Lg
Lg
Re: große Kugeln platzen beim Brand
Hallo Zaubel,
die Kugeln scheinen tatsächlich massiv zu sein - was ungewöhnlich ist.
Da die kleinen Kugeln heil geblieben sind, liegt es nicht am Material sondern am Brennen.
Auch wenn Du der Meinung bist die Kugeln lange genug getrocknet zu haben - offensichtlich war noch Restfeuchte darin.
Versuch mal folgendes:
Fahr mal vor dem Brand ein Trockenprogramm:
Zeituhr auf 6 Stunden
Leistungsschalter auf 10% oder ganz wenig drüber (weniger als 10% geht der Regler m.E. nach nicht)
Schieber und oberes Lüftungsloch auf
Ab und zu Spiegel vor das obere Lüftungsloch halten
Wenn der Spiegel nicht mehr beschlägt, dann ist die Kugel richtig trocken.
Sofort danach:
Temperaturregler auf 900° C
Zeituhr auf 8 Stunden
Leistungsschalter auf 20 %
Zeituhr auf 20 Min.
Schieber bis 560°C offen, dann zu
Brand dauert so zu lang? Wenn die Sachen explodiert sind und nochmal gemacht werden müssen benötigt der 2. und 3. Brand bis es zufällig mal klappt
sicherlich mehr Energie und die Arbeitszeit kommt auch noch dazu.
Gib den Sachen die Zeit die sie benötigen - Du kannst es nicht zwingen.
> Mother earth is dictating you!
VG
fegora
die Kugeln scheinen tatsächlich massiv zu sein - was ungewöhnlich ist.
Da die kleinen Kugeln heil geblieben sind, liegt es nicht am Material sondern am Brennen.
Auch wenn Du der Meinung bist die Kugeln lange genug getrocknet zu haben - offensichtlich war noch Restfeuchte darin.
Versuch mal folgendes:
Fahr mal vor dem Brand ein Trockenprogramm:
Zeituhr auf 6 Stunden
Leistungsschalter auf 10% oder ganz wenig drüber (weniger als 10% geht der Regler m.E. nach nicht)
Schieber und oberes Lüftungsloch auf
Ab und zu Spiegel vor das obere Lüftungsloch halten
Wenn der Spiegel nicht mehr beschlägt, dann ist die Kugel richtig trocken.
Sofort danach:
Temperaturregler auf 900° C
Zeituhr auf 8 Stunden
Leistungsschalter auf 20 %
Zeituhr auf 20 Min.
Schieber bis 560°C offen, dann zu
Brand dauert so zu lang? Wenn die Sachen explodiert sind und nochmal gemacht werden müssen benötigt der 2. und 3. Brand bis es zufällig mal klappt
sicherlich mehr Energie und die Arbeitszeit kommt auch noch dazu.
Gib den Sachen die Zeit die sie benötigen - Du kannst es nicht zwingen.
> Mother earth is dictating you!
VG
fegora
Re: große Kugeln platzen beim Brand
Hallo fegora,
die Kugeln -weder die 25er noch die 30er-sind massiv gearbeitet. Wandstärke der 30er war 2 cm. Habe dies nachgemessen nachdem ich die Kugel nach dem Brand aufgebrochen habe. Ein Loch hatten beide Kugeln.
LG Zaubel
die Kugeln -weder die 25er noch die 30er-sind massiv gearbeitet. Wandstärke der 30er war 2 cm. Habe dies nachgemessen nachdem ich die Kugel nach dem Brand aufgebrochen habe. Ein Loch hatten beide Kugeln.
LG Zaubel
Re: große Kugeln platzen beim Brand
Hallo,
das ändert nichts daran.
Was ich auf dem Foto sehen kann muss innerhalb der 2 cm noch Restfeuchte gewesen sein, was letztendlich zum Absprengen der Teile geführt hat.
Explodierende Keramik beim Schrühbrand hat immer etwas mit Feuchtigkeit und zu schnellem Aufheizen zu tun.
Ich hab dazu aus meiner mehr als 40 jähriger Brennerfahrung mal folgenden Text geschrieben:
Explodieren oder auseinanderfallen von Teilen beim Schrühbrand
"Wie wärs denn mal mit Ursachenforschung für das Abplatzen von Stücken und das Explodieren beim Brennen? Schlampig gearbeitet, Luft drin, unfähig usw. Generationen von Schulkindern, Kursteilnehmern, Hobbytöpfern usw. mussten sich schon ähnliche Vorwürfe anhören oder selber machen.
Schuld ist aber in 95% der Fälle der erfahrungsfreie und daher ahnungslose Brennofenbediener!
Aus 40 jähriger Erfahrung folgende Ratschläge für das zerstörungsfreie Brennen dickwandiger bis massiver Teile::
Die gründlich getrockneten Teile in den Ofen einsetzen.
Gegenstände auf Füßchen oder Dreikantleisten setzen.
Be- und Entlüftungslöcher am Ofen öffnen.
Immer ein Trockenprogramm fahren:
In ca. 10 Stunden langsam und kontinuierlich ansteigend auf 140°C aufheizen, damit das Restwasser Zeit zum Austreten hat - auch in gut getrockneten Teilen ist noch ca. 2% Wasser!
Wenn schneller aufgeheizt wird passiert folgendes: Das Wasser verdampft, geht zum Teil durch die Poren nach aussen und zum Teil in die Lufteinschlüsse. Wasser vertausendfacht sein Volumen beim Verdampfen und der Teil des Wasserdampfs der in die Lufteinschlüsse geht bringt die Stücke dann zum Abplatzen oder Explodieren.
Am Ofen- Entlüftungsloch bei Erreichen der 140°C mit einem Spiegel durch davorhalten kontrollieren ob noch Feuchtigkeit austritt - wenn ja solange die Temperatur halten bis der Spiegel klar bleibt.
Daran anschließend in ca. 10 Stunden auf 650°C aufheizen und anschließend mit voller Leistung bis zur Endtemperatur. Angegebene Zeiten sind Richtwerte. Funktioniert bestens.
Mit einer Einschränkung: Nicht sorgfältig angearbeitete Stücke (aufgerauht, geschlickert) fallen auch dann noch ab.
Mein dänischer Lehrer hat mal dazu gesagt: Mother earth is dictating you! Und das bezieht sich auch auf die Zeit die man sich bei der Arbeit mit Ton nehmen muß."
VG
fegora
das ändert nichts daran.
Was ich auf dem Foto sehen kann muss innerhalb der 2 cm noch Restfeuchte gewesen sein, was letztendlich zum Absprengen der Teile geführt hat.
Explodierende Keramik beim Schrühbrand hat immer etwas mit Feuchtigkeit und zu schnellem Aufheizen zu tun.
Ich hab dazu aus meiner mehr als 40 jähriger Brennerfahrung mal folgenden Text geschrieben:
Explodieren oder auseinanderfallen von Teilen beim Schrühbrand
"Wie wärs denn mal mit Ursachenforschung für das Abplatzen von Stücken und das Explodieren beim Brennen? Schlampig gearbeitet, Luft drin, unfähig usw. Generationen von Schulkindern, Kursteilnehmern, Hobbytöpfern usw. mussten sich schon ähnliche Vorwürfe anhören oder selber machen.
Schuld ist aber in 95% der Fälle der erfahrungsfreie und daher ahnungslose Brennofenbediener!
Aus 40 jähriger Erfahrung folgende Ratschläge für das zerstörungsfreie Brennen dickwandiger bis massiver Teile::
Die gründlich getrockneten Teile in den Ofen einsetzen.
Gegenstände auf Füßchen oder Dreikantleisten setzen.
Be- und Entlüftungslöcher am Ofen öffnen.
Immer ein Trockenprogramm fahren:
In ca. 10 Stunden langsam und kontinuierlich ansteigend auf 140°C aufheizen, damit das Restwasser Zeit zum Austreten hat - auch in gut getrockneten Teilen ist noch ca. 2% Wasser!
Wenn schneller aufgeheizt wird passiert folgendes: Das Wasser verdampft, geht zum Teil durch die Poren nach aussen und zum Teil in die Lufteinschlüsse. Wasser vertausendfacht sein Volumen beim Verdampfen und der Teil des Wasserdampfs der in die Lufteinschlüsse geht bringt die Stücke dann zum Abplatzen oder Explodieren.
Am Ofen- Entlüftungsloch bei Erreichen der 140°C mit einem Spiegel durch davorhalten kontrollieren ob noch Feuchtigkeit austritt - wenn ja solange die Temperatur halten bis der Spiegel klar bleibt.
Daran anschließend in ca. 10 Stunden auf 650°C aufheizen und anschließend mit voller Leistung bis zur Endtemperatur. Angegebene Zeiten sind Richtwerte. Funktioniert bestens.
Mit einer Einschränkung: Nicht sorgfältig angearbeitete Stücke (aufgerauht, geschlickert) fallen auch dann noch ab.
Mein dänischer Lehrer hat mal dazu gesagt: Mother earth is dictating you! Und das bezieht sich auch auf die Zeit die man sich bei der Arbeit mit Ton nehmen muß."
VG
fegora
Re: große Kugeln platzen beim Brand
Hallo fegora,
vielen lieben Dank für deine ausführliche Hilfe. Werde deine Ausführungen beherzigen und bin auf das Ergebnis sehr gespannt. Eine fertige 35er Kugel habe ich noch und diese werde ich genau nach deiner Anleitung brennen.
Wenn es gelungen ist setze ich hier ein Foto von einer hoffentlich gelungenen Kugel ein.
Nochmal vielen lieben Dank.
Liebe Grüße von der Zaubel
PS: bin erst seit Dez. 2016 am Töpfern und freue mich noch über jedes gelungene Teil
vielen lieben Dank für deine ausführliche Hilfe. Werde deine Ausführungen beherzigen und bin auf das Ergebnis sehr gespannt. Eine fertige 35er Kugel habe ich noch und diese werde ich genau nach deiner Anleitung brennen.
Wenn es gelungen ist setze ich hier ein Foto von einer hoffentlich gelungenen Kugel ein.
Nochmal vielen lieben Dank.
Liebe Grüße von der Zaubel
PS: bin erst seit Dez. 2016 am Töpfern und freue mich noch über jedes gelungene Teil
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Re: große Kugeln platzen beim Brand
Hallo fegora,
Ich habe die große Kugel nach deiner Anleitung gebrannt und es ist gelungen. Vielen Dank für Deine Unterstützung
Liebe Grüße von der Zaubel
Ich habe die große Kugel nach deiner Anleitung gebrannt und es ist gelungen. Vielen Dank für Deine Unterstützung
Liebe Grüße von der Zaubel