Glasuren mahlen oder nicht - ein großer Unterschied?

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Abrasol
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Registriert: Samstag 11. März 2006, 14:12
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Glasuren mahlen oder nicht - ein großer Unterschied?

Beitrag von Abrasol »

Mir fehlen Erfahrungswerte um beurteilen zu können ob es grosse Unterschiede geben kann wenn eine (selbsterstellte und gemischte) Glasur durch eine Glasurmühle (Trommelmühle marke eigenbau) läuft oder nicht.

Der Fall liegt so: die ungemahlenen Tests (nur im Porzelanmörser kurz gemahlen) zeigen schöne Farbschattierungen und auch Kristalle, Übergänge etc, - die gemahlene, gespritzte Glasur aber nicht, die sieht eher "uniform" aus.

Nun kommt aber (bei der Fragestellung) erschwerend hinzu, dass die Tests getaucht sind und die Teile gespritzt, zudem wurde die Glasur etwas dünner aufgetragen und der Brand war nicht ganz so hoch!

Nun so oder so, die Frage lautet: kann ein großer Unterschied zwischen einer Glasur die nur im Eimer aufgequirlt (Bohrmaschine plus Betonmischaufsatz) wurde und derselben, die einen halben Tag in der Trommelmühle verbracht hat, bestehen?

Oder ist es wahrscheinlicher dass die erwähnten Unterschiede eher an der Auftragungsdicke und der niedrigeren Temperatur liegen (so dass sich Farbschattierungen etc. nicht richtig entwickeln konnten)?
Carstens
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Glasur Mahlen

Beitrag von Carstens »

Hallo Abrasol,

auch am 5. Tag bist Du noch ohne Antwort. Vielleicht war es doch eine
Scherzfrage? Wenn nein, die Unterschiede sind beträchtlich. Zum Mahlen
von Glasuren gibt es reproduzierbare Parameter. Mahlgut, Mahlmedium
und Umdrehungen/Mahlzeit beeinflussen das Ergebnis. Zu langes Mahlen
führt auch zu Fehlern.

In der Praxis kann man einfacher vorgehen. Mittels Rührer im Eimer die
Glasur aufrühren. Festgelegte Menge Versatz und Wasser einhalten.
Anschließend festgelegte Flüssigmenge in Topfmühle geben und festgelegte Zeit mahlen. Mahlkugeln beachten. Kleine Kugeln waren
ursprünglich mal grosse Kugeln.

Bei zementfeinen Rohstoffen und Tonen reichen meist 2 Stunden. Ob es
sinnvoll ist, eine Glasur zu mahlen, oder sie ungemahlen zu verwenden,
muss erprobt werden. Grobe Teile auszusieben ist nicht immer sinnvoll.
Sie könnten auch im Versatz fehlen.

Gruss
Abrasol
Beiträge: 193
Registriert: Samstag 11. März 2006, 14:12
Wohnort: Chiang Mai - Nordthailand

Beitrag von Abrasol »

Hi Carsten, was lässt dich darauf schließen dass es eine Scherzfrage war (eine hätte sein können)?
Zum Mahlen von Glasuren gibt es reproduzierbare Parameter. Mahlgut, Mahlmedium und Umdrehungen/Mahlzeit beeinflussen das Ergebnis. Zu langes Mahlen führt auch zu Fehlern.
Soweit so gut, - reproduzierbare Parameter interessieren mich nicht direkt, das war nicht meine Frage. Die lautete nicht ob es Unterschiede beim Mahlen gibt. "Glasuren mahlen oder nicht - ein großer Unterschied?" Die Frage lautete ob der Unterschied wahrscheinlicher durch das Mahlen-, als durch das dünnere Auftragen, plus das etwas niedrige Brennen kommt?

Im Klartext: wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, bzw. die Gefahr dass der Unterschied daher rührt, dass meine Glasur gemahlen oder gar "vermahlen" ist?
Mahlkugeln beachten. Kleine Kugeln waren ursprünglich mal grosse Kugeln.
Nun ja, ich glaube ich werde mal ein Foto von der "Mahlmashine" und den handgedrehten Kugeln aus Steinzeugton knipsen und hier einstellen. Ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Von labortechnischen ISO-standards nach dem Maßstab den du da vorgiebst sind wir hier meilenweit entfernt :wink:
Ob es sinnvoll ist, eine Glasur zu mahlen, oder sie ungemahlen zu verwenden, muss erprobt werden.
Das liegt auf der Hand und ich werde in ein paar Tagen wissen ob das Mahlen tatsächlich eine große Rolle gespielt hat. Ich bin etwas unter Zeitdruck, und eine klare Aussage, wie groß die Chancen stehen dass das Mahlen für den Unterschied verantwortlich sein könnte, hätte mir eventuell einen zusätzlichen Versuch und Zeit erspart.
Grobe Teile auszusieben ist nicht immer sinnvoll. Sie könnten auch im Versatz fehlen.
Wieso sollten sie im Versatz fehlen, wenn man sie aussondert und im Mörser zerkleinert bis sie durch's Sieb gehen (wenn sie das nicht bereits durch Reiben mit einer Plastikspachtel tun) So habe ich es stets gehandhabt bevor mir diese "Glasurmühle Marke Eigenbau", von der ich Dir tatsächlich ein Bild zeigen will, zur Verfügung stand.

PS: Ich verstehe eh nicht ganz wieso hier manche Fragen gänzlich unbeantwortet bleiben - was schon auffällig ist wenn man das Forum ein wenig durchstreift. Was noch auffällt: viele Fragen werden, wie mir scheint mit auffällig aufgemotzten Antworten erwidert. Scheint fast so als ob eine Frage nur dann beantwortet wird, wenn Jemand auftrumpfen kann, anstelle sich in die Lage des Fragestellers zu versetzen. Ist der Sinn dieses Forums denn nun, den Leuten praxisgerecht zu helfen, oder geht es eher darum sein Wissen unter Beweis zu stellen - frage ich mich tatsächlich an manchen Stellen... Nichts gegen ein wenig "Unterma(h)lung", ich selbst "illustriere" auch ganz gerne, - wenn die Antwort aber an der eigentlichen Frage vorbeigeht?! :?
Abrasol
Beiträge: 193
Registriert: Samstag 11. März 2006, 14:12
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Beitrag von Abrasol »

Hier also das Kunstwerk, wie versprochen :D

Bild

PS: Die Handgedrehten Steinzeugkugeln konnte ich leider nicht fotografieren, da sie sich in der verschlossenen "Flasche" befanden...
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Günter
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Beitrag von Günter »

Hallo Abrasol, es gibt einfach nur sehr wenige werkstätten, die glasurmühlen benutzen und keiner von denen scheint deine frage gelesen zu haben...
Und leider gibt es leute, die das fachwissen hätten hier auskunft zu geben, denen das kalkspatz-forum aber zu "popelig" ist - die beantworten nur fragen von meistern...
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