bots, Terra, etc. Glasuren unterschiedliche Temp.bereiche

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SpiritStar
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bots, Terra, etc. Glasuren unterschiedliche Temp.bereiche

Beitrag von SpiritStar »

Hallo,

hat jemand Erfahrung mit bots, Terra bzw. Rok Glasuren?

Ich habe selbst schon einiges mit diesen Glasuren gemacht,
mich würde aber interessieren ob jemand schon mal experimentiert
hat was bei verschiedenen Endtemperaturen passiert.
Momentan brenne ich oft nur bis 1021°C - Haltezeit 20min.
Hat jemand Erfahrungen wie die Glasuren bei höheren Temperaturen
reagieren? - Mehr Effekt, mehr Glanz ????, Dunkler???
Ich habe leider nicht die Zeit ALLES auszuprobieren.
Ich weiß, dass viele sicher der Meinung sind - selber herausfinden macht
fit und intelligent - aber leider habe ich meist nur Abends 1-2 Stunden Zeit
und dies ist sehr wenig für so viele Glasuren mit denen ich arbeite!
Leider kommen ja auch die Farben oft sehr anders heraus als ursprünglich dargestellt. Aber damit muss man im Keramikbereich wahrscheinlich leben. Manchmal ärgert es mich auch, dass Fertigglasuren hart wie Beton sind, da schon älter, obwohl NEU gekauft. Diese wieder streichfähig zu machen ist ziemlich schierwig! - Oder gibt es da Tricks?

Ich Klartext - brennen die Glasuren im Bereich bis 1050°C brillianter aus,
oder werden Sie eher dunkler, oder gibt es mehr Effekte?
Mein Problem ist auch, dass bei höheren Brennbereichen auch oft Glasuren komplet in den Scherben (trotz 3 fachem Auftrag!) einschelzen. Daher habe ich bisher meist mit 1021°C gearbetet.

Bin für jeden Hinweis sehr dankbar

Spirit Star :D :D
Zuletzt geändert von SpiritStar am Montag 26. Juni 2006, 02:05, insgesamt 3-mal geändert.
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Wassermann
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Beitrag von Wassermann »

HAllo,

selber habe ich mit diesen Glasuren noch nicht gearbeitet, kann dazu also nichts sagen.

Nur zum Thema Steinharte Glasuren. Hast du dich mal erkundigt, ob du die betreffenden Glasuren auch in Pulverform kaufen kannst? Dann kannst du sie dir dann anrühren wenn du sie brauchst, und hast sie ganz "frisch".
MAnche Glasuren setzten sich allerdings auch extrem schnell und fest ab, da sind sie dann garnichtmal besonders alt.

Vielleicht ist das ja eine Alternative für dich.

Tschüß
Carstens
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Absetzen von Glasur

Beitrag von Carstens »

Hallo,

Glasuren setzen sich besonders leicht steinhart ab, wenn:
sie zu fein gemahlen sind, - ihnen Ton im Versatz fehlt, der das Ganze
mehr in der Schwebe hält. Kann auch durch Zugabe von Bentonit erreicht
werden. Der Wasseranteil zu hoch ist. Es gibt auch Stellmittel zu kaufen.
Einige Tropfen davon wirken oft Wunder.

Im niedrigen Temperaturbereich von 1040° ist es nicht immer möglich,
Ton zuzusetzen, da damit auch der Schmelzpunkt steigt. Außerdem hat
Tonzusatz auch die unangenehme Eigenschaft zu faulen. Bei flüssig
verkauften Glasuren ist das ein Problem.

Vielleicht ist es doch günstiger, Glasuren selber anzurühren. Als Pulver
halten die sich länger, als wir uns halten. Mit einem Stabmixer habe ich
gute Erfahrungen gemacht.

Gruss
SpiritStar
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Danke und weitere Fragen!

Beitrag von SpiritStar »

Danke für Euere bisherigen Antworten!

Wobei ich die Sache mit der Haltbarkeit an und für sich auch bei
flüssigen Glasuren nicht beanstanden kann.
Ich habe ein völlig eingetrocknetes Victoriagrün, dass 2002 abgelaufen ist, wieder reaktivieren können mit ein wenig Wasser und viel Geduld und Kraft beim Rühren - ich dachte nur, dass es vielleicht noch (außer Bentonit!) noch ein paar andere Möglichkeiten gibt. Das Grün schaut auf jeden Fall nach dem Brennen wieder wie neu aus!
Es gibt ja auch nicht mehr alle Glasuren in Pulverform - es gibt immer mehr flüssige Glasuren!
Was für einen Stabmixer verwendet Ihr denn?? - Gibt es da einen der sich leicht reinigen läßt und der kein "1/2 kg Glasur" mit sich in den Abfall trägt? Hat jemand Erfahrungen?
Die Rühreinsätze aus Metall für die Bohrmaschine sind zu groß und die Kunststoffflügel bei den kleinen Rühstäben nicht stabil genug!
Oder muss ich doch mein Wik-Schweißgerät mit Edelstahl einweihen und mal wieder selbst etwas basteln!? :shock: :?:

Es würde mich auch interessieren ob jemand sehr viel Erfahrung mit Substanzen hat.
Ich habe eine komplette Kunstkeramikwerkstatt die meinem besten Freund gehört hat übernommen (er ist bei einem Unfall ums Leben gekommen! :( :( :!: Ich versuche nun seine Entwicklungen und Lebenswerk in seinem Namen weiterzuführen.) mit allen
Substanzen - nur, sehr viele sind nicht beschriftet und wenn, dann nur mit Nummern!
Und zwar folgende: -es gibt noch mehr, aber ich habe nicht alle im Kopf. Ich habe zwei Garagen voll Substanzen!!

M13 06 00 T ??
rf 84 = dürfte roter Ton sein, genaues weiß ich aber nicht!
Bf-Mn = Mangan Fritte?
M 15 098 = Fritte? Was für eine?
Degussa 90420F ? Fritte? Was für eine?
C5500 - Transparentglasur glaube ich!
M1233 - Alkalifritte?

Wenn sich jemand gut auskennt, oder diese Stoffe zufällig auch
benutzt so wäre eine Antwort sehr hilfreich! :idea:

Viele Grüße an Alle

Spirit Star :D :D
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Carstens
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Glasuren

Beitrag von Carstens »

Hallo Sprit Star,

bei einigen kann ich helfen:

rf84 roter Gießton, Carl Jäger, Hilgert
M15098 hört sich nach Mondré & Manz, Troisdorf an. Wird von Carl Jäger in handlichen Mengen vertrieben
Degussa 90420 ist Fritte ehemal Degussa, später Cerdec und heute Ferro.
Handliche Mengen und Info bei Hans Wolbring, Höhr-Grenzhausen
Eigentlich nach der Zusammensetzung als Zusatzfritte verwendet.
M1233 Alkalifritte von M&M ebenfalls bei Carl Jäger erhältlich.

Besagten Rührstab gibt es ab 20 Euros im Handel, wo es auch Bügeleisen
und Mixer gibt. Man sollte darauf achten, das Eintauchteil und Messer aus
Metall sind. Nach Gebrauch sind die Dinger leicht im Wassereimer zu
reinigen. Reinhalten und Rühren lassen. Für höhere Ansprüche gibt es
so was auch im Gastronomiebedarf, so um 100 Euros.

Keine Ahnung, wo du kaufst, aber das Angebot an Pulverglasuren ist schlicht unerschöpflich. Vor allen Dingen dann, wenn ich alles reproduzierbar zusammenrühren kann. Außerdem bin ich überzeugt, dass
das Wasser in Flüssigglasuren im Preis noch vor Obstwasser steht.

Gruss
Carstens
SpiritStar
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Beitrag von SpiritStar »

Hallo,

erst einmal Danke für die Antworten. :D
Dickes Dankeschön an Carstens. :D

Ok! - Es gibt sicherlich viele wenn nicht gar unendliche Möglichkeiten
wenn man Glasuren selbst herstellt. Ich habe auch schon einige
mit Farbkörpern selbst erstellt. Aber da muss ich mich erst noch mehr
hineinarbeiten. Und manche Rohsubstanzen wie Kobaltoxid bzw. carbonat sind doch ziemlich teuer!
Momentan kaufe ich viel bei Ceramica und da ist es schon so, dass Sie vor allem flüssige Glasuren haben! Um genau zu sein ca. 300 verschiedene Flüssige und 100 verschiedene Pulverglasuren. (alle bis 1060°C). Die höher zu brennende Glasuren habe ich nicht mitgerechnet.

Ansonsten alles Gute und viele Grüße an Alle

Spirit Star :D :D
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Pit
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Registriert: Mittwoch 16. März 2005, 22:56
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Beitrag von Pit »

ich benutze 2 flüssige glasuren der firma jäger. bin da eher zufällig daran geraten. die sind auch für deinen temp. bereich. allerdings brenne ich bei 1150°C. dennoch funktioniert es einwandfrei. hätte halt ablaufen können, oder aufkochen. in beiden fällen hätte ich durch zusätze verducht dies zu ändern (quarz, kaolin zB). man muss bei jeder glasur halt individuell schauen was passiert. selbst wenn dir hier jemand seine erfahrungen mit derselben glasur zukommen lässt. es ist nicht gesagt das es mit deinem ton ebenso wird. aber wenn du nicht über 1080°C gehst, sollte alles im grünen bereich bleiben.
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