Tonreste entsorgen?

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thomasb
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Tonreste entsorgen?

Beitrag von thomasb »

Hallo zusammen,

ich habe ja diesen Sommer mit dem Töpfern angefangen und jetzt habe ich einen Haufen Reste von verschiedenen Tonen in einem Eimer mit Wasser und leider auch etwas Glasurresten, weil ich nicht aufgepasst habe bzw. mir vorher keine Gedanken gemacht habe, was ich damit mache.

Kann ich den Ton noch verwenden? Ich habe schon davon gelesen, dass man den Ton auf einer Gipsplatte trocknen lassen kann und dann wieder aufbereiten. Geht das ohne Tonschneider? Nicht nur, dass ich keinen habe, ich habe auch weder Geld noch Platz für einen. Und stören die Glasurreste? Ich habe nur ein paar mal Pinsel in dem Eimer ausgewaschen, bevor mehr Ton als Wasser drin war... Der Brennbereich ist bei allen vertretenen Tonen ähnlich.

Alternative wäre der Recyclinghof, nehme ich an?

Danke für Tipps!

Tom
Holzkopf
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Registriert: Mittwoch 2. Oktober 2019, 19:11

Re: Tonreste entsorgen?

Beitrag von Holzkopf »

Ein paar Gramm Glasurreste auf mehrere Kilo Ton stören nicht.
Wenn die Eimer eine Weile lang stehen, setzt sich Wasser ab, das kann man einfach abgießen. Den Rest kippt man auf eine Gipsplatte oder wenn man keine hat auf eine andere Fläche. Der Ton kann an der Luft trocknen, aber auf der Gipsplatte geht es viel schneller. Bevor man den Ton wieder verwendet muss man nur sehr gründlich durchkneten.
Maria Ortiz Gil
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Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Tonreste entsorgen?

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Thomasb,

es kommt auch darauf an, wie ungleichmäßig oder klumpig die Reste im Eimer sind. Wenn da zu große Unterschiede in der Konsistenz oder harte Klumpen dazwischen sind, wird das Kneten wahrscheinlich keine gleichmäßige Masse ergeben, zumindest keine die zum Drehen geeignet ist.

In dem Fall kannst du den Ton ausbreiten und ganz eintrocknen lassen, dann mit dem Hammer gleichmäßig klein schlagen, in etwa Walsnussgröße, lieber kleiner. Lässt er sich nicht zerschlagen, so ist er noch nicht trocken.
Dann die Brocken wieder mit Wasser bedecken und einen oder zwei Tage stehen lassen OHNE ZU RÜHREN, sonst gibt es wieder fürchterliche Klumpen.
Das Wasser schießt in die Hohlräume des trockenen Tones und sprengt die Lagestruktur der Tonteilchen, die Brocken zerfallen, wie eine Aspirintablette die man in ein Glas wasser legt.
Das ergibt einen gleichmäßigeren Brei. Danach das Wasser abschöpfen, mit der Hand bis zum Grund des Eimers gehen und alles gut durchmischen und auf Gipsplatten mindestens zwei Finger dick auslegen, lieber dicker, die Ränder des Breies nicht verschmieren und abstehende Spitzen glatt streichen, sonst trocknen diese Teile schneller an als der Rest und du hast wieder weichere und härtere Teile zusammen. Je nach dem wie trocken die Gipsplatte ist, also wie viel Wasser sie aufsaugen kann, kann man schon am nächsten Tag verkneten, spätestens am zweiten Tag. Die Ränder des Breis trocknen schneller, man kann sie notfalls abdecken, damit der Unterschied zur matischigen Mitte nicht zu groß wird.

Diese mit Glasur versetzten Reste solltest du nicht Kindern geben, denn die nehmen auch mal Ton in den Mund, oder zumindest die Finger.

Schönen Gruß
Maria
thomasb
Beiträge: 81
Registriert: Dienstag 26. März 2019, 22:27

Re: Tonreste entsorgen?

Beitrag von thomasb »

Vielen Dank euch für die Tipps!

Ich werde das wie beschrieben ausprobieren.
Ursula28
Beiträge: 443
Registriert: Montag 10. März 2014, 17:03

Re: Tonreste entsorgen?

Beitrag von Ursula28 »

Hallo Thomas,
wenn die Masse im Eimer über Nacht gesumpft ist, rühre ich mit der Bohrmaschine und einem Rührquirl die Masse auf. Danach breitest Du auf dem Boden ( nicht bei Holzboden... )
ein Tuch aus, auf dem Du ca. 1 cm dicke Schichten , Fladen ausbreitest. Du kannst unter den Stoff zu schnelleren Trocknen Zeitung aus legen.
Nun trocknen lassen.
Ursula
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palekam
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Registriert: Sonntag 18. Juni 2017, 11:35

Re: Tonreste entsorgen?

Beitrag von palekam »

Hallo
Ich habe darüber ein Video gemacht:
https://youtu.be/f-pZNvmpzE4
ranatiga
Beiträge: 2
Registriert: Donnerstag 12. August 2021, 12:49
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Re: Tonreste entsorgen?

Beitrag von ranatiga »

palekam hat geschrieben: Montag 17. Februar 2020, 06:52 Hallo
Ich habe darüber ein Video gemacht:
https://youtu.be/f-pZNvmpzE4
Hallöchen,
gibt es einen Grund, warum der Sack mit hartem Ton mit bisschen Wasser unter Wasser soll?
Danke für die Antwort!

LG
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Tonreste entsorgen?

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo ranatiga,

vergiss dieses Video und seinen umständlichen Inhalt. Man sieht ja schon an der Umgebung, dass der Mann nicht gerade strukturiert arbeitet. In diesem Thread findest du schon alles was du zum Aufbereiten wissen musst. Die Methode mit der untergetauchten Plastiktüte ist höchst skurril und nicht zu verstehen. Auch die Art und Weise wie er den Tonbrei auf die Gipsplatte macht ist nicht zweckmäßig, weil ein hoher Berg mit auslaufenden flüssigeren Teilen an den Rändern immer ungleichmäßig trocknen wird, was nachher wieder viel Arbeit macht. Es ist besser, nach dem Abschöpfen des Wassers (beim Abgießen landet zwangsläufig einiges im Abfluss, was auf die Dauer Probleme machen könnte), den Brei mit der Hand oder mit einem Werkzeug ordentlich durch zu mischen, bevor man ihn auf die Gipsplatte macht. Dann von der Mitte aus anfangen und gleichmäßig ausbreiten ohne die Ränder zu verschmieren, weil sich der "Tonkuchen" so leichter ablösen lässt.

Wenn jemand nicht in einer handwerklich produzierenden Werkstatt arbeitet, sondern hobbymäßig mit Ton zu tun hat, kann er es vielleicht auch nicht besser wissen und denkt sich dabei halt irgendwas aus, das vielleicht wenig Sinn ergibt. Schade nur, dass so jemand sich gleich berufen fühlt einen "Kurs" an zu bieten.

Schönen Gruß
Maria
ranatiga
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Registriert: Donnerstag 12. August 2021, 12:49
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Re: Tonreste entsorgen?

Beitrag von ranatiga »

Maria Ortiz Gil hat geschrieben: Freitag 13. August 2021, 13:50 (...) Auch die Art und Weise wie er den Tonbrei auf die Gipsplatte macht ist nicht zweckmäßig, weil ein hoher Berg mit auslaufenden flüssigeren Teilen an den Rändern immer ungleichmäßig trocknen wird, was nachher wieder viel Arbeit macht. Es ist besser, nach dem Abschöpfen des Wassers (beim Abgießen landet zwangsläufig einiges im Abfluss, was auf die Dauer Probleme machen könnte), den Brei mit der Hand oder mit einem Werkzeug ordentlich durch zu mischen, bevor man ihn auf die Gipsplatte macht. Dann von der Mitte aus anfangen und gleichmäßig ausbreiten ohne die Ränder zu verschmieren, weil sich der "Tonkuchen" so leichter ablösen lässt.
da habe ich mich auch gewundert, dass das gut geht. Wobei er da auch gesagt hat, dass er solche Wände mit Ton normalerweise macht.
Ich habe nämlich gestern auch zum ersten Mal Ton "gerettet" (ich muss gestehen, ich bin eine blutige Anfängerin und überlege doppelt und dreifach, was als nächstes passieren soll :wink: ): den Überstand habe ich mit einer Spritze abgezogen und die Ton-Matsche in ein Beutel gegossen, in dem noch andere Tonklumpchen waren. Ich dachte, dass ich solche Tonklumpen eben einfacher und sauberer durchkneten kann, bevor ich das Ganze raushole.
Maria Ortiz Gil hat geschrieben: Freitag 13. August 2021, 13:50 (...) Wenn jemand nicht in einer handwerklich produzierenden Werkstatt arbeitet, sondern hobbymäßig mit Ton zu tun hat, kann er es vielleicht auch nicht besser wissen und denkt sich dabei halt irgendwas aus, das vielleicht wenig Sinn ergibt. Schade nur, dass so jemand sich gleich berufen fühlt einen "Kurs" an zu bieten.
ja, traurig, dass heutzutage die Leute mit solchen Kursen "leicht" Geld machen, ohne wirklich etwas Sinnvolles beizubringen. Ich bin selber ein Opfer von so einem Kurs und durch eigene Recherche und Interesse sehe ich, wie wenig (so gut wie nichts) beigebracht wurde und auch wie wenig Erfahrung die mit Glasuren hatten, die sie im Kurs angeboten haben.
Aber ich kann mir vorstellen, dass über so ein Thema kann sich sicherlich jeder stundenlang auslassen :lol:
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Tonreste entsorgen?

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo ranatiga,

Das ist schön, dass du den Ton „gerettet“ hast! Schließlich Hat er viele Millionen Jahre gebraucht, um vom Gestein zu zerfallen und es ist schon viel Mühe und Energie in die Förderung und Säuberung investiert worden. Es wäre schade das nicht weiter zu nutzen.
Zum Entfernen des überschüssigen Wassers kann man auch gut einen großen Schwamm nehmen.

Beutel mit „Matsche“ drin laufen immer Gefahr auf zu platzen. Wie will man auch so etwas vernünftig verschließen und lagern? Zweckmäßig ist es, Eimer zu benutzen. Einen, mit klein gezupften oder sonst wie zerkleinerten Resten, die man erst dann wenn sie ganz trocken sind mit Wasser bedeckt, damit sie zu Brei zerfallen. Zerkleinert deshalb, weil ganz oder halb trockene Klumpen am Stück schwer auf zu weichen sind. Das Wasser braucht zu lange um bis in die Mitte der Klumpen zu gelangen. Man hat den Impuls, nach dem Arbeiten die auf dem Tisch liegenden Reste zu einem Klumpen zu klopfen, aber genau das ist nicht so praktisch. Kleine Stücke zerfallen dagegen sehr schnell. Dann noch einen anderen Eimer, in dem man den Tonbrei vom mal davor hat, den man sich nach Bedarf zum trocknen auf Gipsplatten legt. Das dürfte für den Hobby Gebrauch ausreichen.
Dieser Ton muss dann noch geknetet werden um Lufteinschlüsse heraus zu bekommen. Wie man das macht, lässt sich nicht wirklich schriftlich erklären. Das sollte dir jemand zeigen der es schon kann, am Besten jemand aus einer professionellen Töpferwerkstatt.
Problematisch ist, Tone verschiedener Konsistenz zusammen zu bringen (zum Beispiel die harten Klümpchen in deinem Beutel mit der Matsche). Solche Gemenge bekommt man nur mit ziemlich viel Aufwand wieder homogen.
Ich glaube es gibt im Forum noch weitere Beiträge zum aufbereiten von Ton, die man über die Suchfunktion findet.

Schönen Gruß,
Maria
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palekam
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Registriert: Sonntag 18. Juni 2017, 11:35

Re: Tonreste entsorgen?

Beitrag von palekam »

Hallo Maria
Die Tips in diesem Video sind nicht für industrielle Betriebe gedacht. Klar das es in einer grossen Töpferei anders gemacht wird. Wenn jemand aber zu Hause töpfert, machen meine Tips wirklich Sinn. Auch wenn du es nicht verstehst, heisst es nicht, dass es nicht klappt oder gut funktioniert.
Ich weiss auch nicht genau, warum du mich so angreifen musst. Du kennst mich ja gar nicht und hast bei mir auch noch nie einen Kurs gemacht.
Die Menschen die meine Kurse besuchen finden es toll und sind begeistert. Ich mache das nun schon über 20 Jahre und einige von meinen Teilnehmer sind sogar Keramiker geworden.
Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass du glücklich wirst und in Zukunft vielleicht etwas sachlicher sein kannst.
LG Palekam
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