Sammlung meiner Anfängerfragen

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
steffi_83
Beiträge: 13
Registriert: Sonntag 13. Oktober 2019, 22:22

Sammlung meiner Anfängerfragen

Beitrag von steffi_83 »

Ich fürchte, es kommen noch einige, daher mach ich hier mal ne Sammlung auf um nicht jedesmal nen neuen Thread starten zu müssen.
Ich habe gerade erst angefangen mich mit Ton zu beschäftigen. Erfreulicherweise konnte ich an unserer Schule (für Erwachsene) eine Töpferwerkstatt einrichten. An Fachwissen mangelt es mir allerdings ;-). Ich versuche aber besser zu werden... bisher hab ich viel Spaß dabei und hab es als Erfolg des Tages schonmal geschafft, den Ofen in Gang zu setzen (erster Brand ohne Inhalt zur Inbetriebnahme).
Bald geht es also ans Schrühen und Glasurbrennen...

1) wir haben so ein Pulver, das mit Wasser angerührt wird und auf die Einbauplatten gepinselt wird, als Schutz falls mal Glasur runter läuft. Ist das egal, wann ich diese Paste aufpinsel? Oder muss die eine bestimmte Zeit trocknen? Oder gar einmal gebrannt sein vor dem ersten Glasurbrand?
Anm: erledigt

2) versehentlich ist für die ersten Modellierarbeiten der falsche Ton verwendet worden (Drehmasse statt Aufbaumasse). Ich werde es wohl merken, aber ist das ein Problem? Treten da beim Brennen evtl. Spannungen auf, die die hübschen Stücke zerspringen lassen? Wäre schade... nach dem Trocknen sieht alles gut aus.
Anm: erledigt

3) wenn es dann ans glasieren geht: ich will u.a. ein Fliegenpilzdach. Also weiße Punkte auf rot. Als zusätzliche Schwierigkeit: ich hab nur Glasuren für Hochbrand. Das ist wohl nicht so einfach ohne dass es völlig ineinanderläuft? Zur Not hab ich Engoben, damit sollte es kein Problem sein? Das rot ist aber nicht so hübsch. Die Engoben/Unterglasuren gingen auch bei Niedrigbrand... ansonsten hab ich noch diese Wachsmalstifte für Hochbrand... was wäre eure Empfehlung?

4) wie lange würdet ihr Kleinkram vor dem Schrühen trocknen lassen? Faustregel ist wohl 2 Wochen? Aber irgendwas in Salzstreuergröße?

Vielen Dank schonmal an die, die sich die Mühe machen weiterzuhelfen.
Zuletzt geändert von steffi_83 am Montag 2. Dezember 2019, 18:45, insgesamt 1-mal geändert.
hille
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Re: Sammlung meiner Anfängerfragen

Beitrag von hille »

Also sich mal offline in die Thematik reinlesen wäre schon sinnvoll, bei ALL deinen Anfängerfragen wird wohl auch dem kalkspatzforum die Geduld ausgehen. :green:

Ich beantworte trotzdem mal: Also, das Trennmittel für die Ofenplatten jetzt auftragen, damit es bis zum ersten Schrühbrand trocknen kann. Und den ersten Brand dann eben, wie gesagt, als Schrühbrand, kein Glasurbrand. Denn vor dem Einbrennen kann es rieseln. Mach auch gleich beide Seiten der Ofenplatte, denn es ist sinnvoll, wenn man die ab und zu umdreht. Nimm einen nicht besonders hochwertigen Pinsel, nach dem Einstreichen der Ofenplatten wird der nämlich arg gelitten haben.

Unschamottierter Ton verzeiht Fehler nicht so gut und trocknet nicht so schnell, was bei den dickwandigeren modellierten Sachen berücksichtigt werden muss. Trockne die Sachen also besonders gut vorm Brennen (Heizung z.B.).

Die Trockenzeit ist immer von so vielen Faktoren abhängig, Wetter, Feuchtigkeit, Temperatur, Ton, Dicke... Besser länger, als zu kurz!

Das mit den Glasuren wird mir jetzt zu komplex aus der Ferne. Aber grundsätzlich überlege dir, was du willst und wie du es am besten erreichst, mach es nicht unbedingt von den vorhandenen Rohstoffen abhängig. Wenn du keine Glasuren für den Niedrigbrand hast, dann kauf dir welche.
steffi_83
Beiträge: 13
Registriert: Sonntag 13. Oktober 2019, 22:22

Re: Sammlung meiner Anfängerfragen

Beitrag von steffi_83 »

Ja, das mit dem Einlesen versuche ich so gut es geht.. aber so Tipps wie gleich zweiseitig einpinseln finden sich nicht so einfach. Vielen Dank dafür. Ich hatte beim Kauf von Materialien und Ifen auf etwas mehr Beratung zu allen Fragen im Fachhandel gehofft, leider wurden wir da etwas enttäuscht. Schade, aber man kann auch mal Pech haben.

Ich wäre durchaus auch bereit noch Niedrigbrandglasuren oder Sinatras zusätzlich zu kaufen, wenn es damit deutlich besser geht als mit dem vorhandenen Material.

Danke soweit für die Tipps
leckerpott
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Re: Sammlung meiner Anfängerfragen

Beitrag von leckerpott »

Also ich hatte meinen ersten Kurs an der Freizeitschule in Mannheim, die bieten auch Wochenendkurse. Ich kann den sehr empfehlen. Ansonsten gibt es unglaublich viel im Internet, es gibt ebenfalls zig Bücher, die auch Grundlagen zum Drehen beantworten und Bücher, die sich nur mit dem Glasieren beschäftigen. Ich habe mir auch sehr viel angelesen, kann mich aber anschließen, dass ein Kurs gerade für die Grundlagen sehr hilfreich ist. Die Lernkurve ist steiler und man ist nicht so demotiviert nach ein paar "Niederlagen". Naja, zu deinen Glasurfragen: so einfach ist das nicht. Selbst, wenn ich selber schon den perfekten Fliegenpilz gemacht hätte und dir alles identisch weitergeben würde, würde deiner ziemlich wahrscheinlich ganz anders aussehen, sobald du den in einem anderen Ofen und mit anderen Prozessen herstellst und brennst. Ich kann dazu nur sagen: ich habe am Anfang bestimmt 20 verschiedene Glasuren gekauft, ich habe Engoben, Sinterengoben ausprobiert...dann habe ich angefangen selber anzumischen, weil die Ergebnisse nicht so waren, wie ich mir vorgestellt habe. Und meine Suche ist noch immer nicht annähernd zu Ende. Und leider kann man nur sagen, ob es was wird oder nicht, wenn man es unter den eigenen Bedingungen ausprobiert.
Ich kenne mich aber auch garnicht mit modellierten Dingen aus und wie man die am besten glasiert und rot habe ich auch garnicht in meiner Glasurenpalette, da kann ich leider garnichts beitragen.
https://leckerpott.de
Andreas33
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Re: Sammlung meiner Anfängerfragen

Beitrag von Andreas33 »

Hallo Steffi,

vor fast 30 Jahren habe ich das erste mal mit einem Brennofen, Ton und Glasuren experimentiert. Ich habe in einer Behinderteneinrichtung gearbeitet, da war eine Menge Material vorhanden, aber Niemand hatte Ahnung davon und Internet gab es leider noch nicht zum nachlesen und nachschauen.

Ich würde eher niedrig brennende Glasur empfehlen. Da gibt es mehr Auswahl an Tonen und man kann mehr Glasurfarben auswählen, auch Engobe ist da etwas leichter zu handhaben.

Das Trennmittel mache am besten zähflüssig und flüssig genug, dass es gut streichbar ist, wenn die erste Schicht getrocknet ist noch ein 2. mal draufstreichen, es sollte aber 1 Tag trocknen (so mache ich es) Man kann sicher auch noch ein 3. mal auftragen (wenn das davor gut trocken ist) Das schont die Brennplatten noch besser, wenn mal wirklcih viel abfließt.

Weiße Punkte auf rot, dass es wirklich gut aussieht ist nicht einfach. Vielleicht die Pilze rot glasieren und die Tupfer mit einer weißen Farbe nachträglich drauf machen? Sonst müsste man weiße Tupfer machen und die rote Glasur außen herum streichen. Das weiß oben auf die rote Glasur drauf setzen, wird nicht so befriedigend sein, das zerläuft in der Regel.

Verwendest du Streichglasuren?

Diese Glasurstifte (was du Wachsmalstifte nennst) für den Hochbrannd habe ich auch mal probiert. Wenn du erst mit diesen Stiften die weißen Punkte malst und den Pilz dann in die Glasur tauchst, dann könnte es gut werden, weil die Glasur an dem aufgemalten der Stifte abperlt. Die Farbe kam bei meinen Stiften eher schwach raus.
steffi_83
Beiträge: 13
Registriert: Sonntag 13. Oktober 2019, 22:22

Re: Sammlung meiner Anfängerfragen

Beitrag von steffi_83 »

Hi. Danke für die Antworten.
Der Tipp mit Mannheim ist prima, sowas in der Art wie das dort angebotene Intensiv-Dreh-Wochenende habe ich gesucht. Die nächsten Termine sind leider augebucht, also bleibt doch erstmal selbst noch bisschen rumprobieren, aber wenn die nächsten Termine erscheinen werde ich versuchen einen Platz zu bekommen (es sei denn ihr habt noch mehr ähnlich gute Tipps).

@Andreas: Ich hab bisher nur Flüssigglasuren. Ich hab jetzt auch nochmal welche für Niedrigbrand bestellt. vor Der Arbeit, erst weiße Tupfen zu machen und dann rot drumrum, scheue ich mich nicht. Aber wenn Glasur an Glasur grenzt und das bepinselte Dach ja auch schräg ist, besteht hier ja auch die Gefahr, dass es läuft? Oder könnte das zumindest mit gewisser Wahrscheinlichkeit klappen?
icke
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Re: Sammlung meiner Anfängerfragen

Beitrag von icke »

Weiße Tupfen auf Rot: Mach erstmal eine Probe, ehe du das Stück versaust. Mein Vorschlag: Weiße Engobe oder Ton mit weißer oder transparenter Glasur mischen (ca. halb/halb) und Punkte malen. Durch Zusatz von Engobe schwimmt der Punkt nicht weg. Andersrum macht Glasurzusatz die Engobe, wenns gelingt, glänzend. Oder auf weiße Engobe etwas farblose Glasur. Dann mit Wachs abdecken. Ich mach das, weil ich das sowieso hier habe, mit Autowachs, dick aufgetragen und getrocknet. Am Ende in rote Glasur tauchen/begießen. Falls Rot zum Laufen neigt, kannst du auch da wenig! rote Engobe oder Ton zumischen. Zeig uns mal die Ergebnisse!
charlie
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Wohnort: Mönchengladbach

Re: Sammlung meiner Anfängerfragen

Beitrag von charlie »

Hallo,
ich habe diesen Artikel zu Fliegenpilzglasuren gelesen und möchte hier meine Glasurproben die ich vor langer Zeit angefertigt habe mit Fotos der Proben und Angaben zu den Glasuren anbieten.
Terracolor 5033, Terracolor 5034, Duncan SY 546 Snow, BSZ 266 Kardinalrot und
1757 Mohnblüte,
Kleine Mengen dieser Glasuren kann ich zu Verfügung stellen
Bei Interesse bitte ich um Zusendung der E-Mailadresse an an der ich Fotos zu den Glasurproben senden kann
und bei Interesse an den Glasuren die Postalische Anschrift.

Gruß charlie
steffi_83
Beiträge: 13
Registriert: Sonntag 13. Oktober 2019, 22:22

Re: Sammlung meiner Anfängerfragen

Beitrag von steffi_83 »

Meine ersten Werke sind fertig. Für das Pilzdach habe ich die Punkte mit Wachs bemalt, hat ganz gut geklappt. Nur habe ich natürlich eine sehr kantenflüchtige rot erwischt. Ich musste noch ein zweites Mal drüber glasieren, aber dann hat’s geklappt und sah gut aus. Danke nochmal für die Hilfe.
Und eine weitere Frage kann ich mittlerweile selbst beantworten: bei dünneren Sachen ging es auch mit weniger Trocknungszeit gut. Bei einfachen ausgestochenen Anhängern haben sogar 3 Tage gereicht.
Und ein Kurs zum drehen lernen ist auch schon anvisiert.
Hier ein paar Bilder (ich hoffe, das Einfügen klappt):

http://www.bilder-hochladen.net/i/h3ei-7u-ebef.jpeg
http://www.bilder-hochladen.net/i/h3ei-7t-9927.jpeg
http://www.bilder-hochladen.net/i/h3ei-7s-a6ed.jpeg
http://www.bilder-hochladen.net/i/h3ei-7r-7dfa.jpeg
http://www.bilder-hochladen.net/i/h3ei-7q-3341.jpeg
http://www.bilder-hochladen.net/i/h3ei-7p-f2fa.jpeg
Ursula28
Beiträge: 443
Registriert: Montag 10. März 2014, 17:03

Re: Sammlung meiner Anfängerfragen

Beitrag von Ursula28 »

Hallo Steffi,
wenn Du nun das Wachs mit einem Stielschwamm aufträgst, werden die Punkte auch rund.
https://www.amazon.de/SCSpecial-Stupfpi ... 4591505351
Gruß Ursula
steffi_83
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Re: Sammlung meiner Anfängerfragen

Beitrag von steffi_83 »

Danke. In dem Fall wollte ich sie gar nicht rund haben, aber gute Idee.
steffi_83
Beiträge: 13
Registriert: Sonntag 13. Oktober 2019, 22:22

Re: Sammlung meiner Anfängerfragen

Beitrag von steffi_83 »

Neue Frage: ich würde gerne ein paar Blumenstecker töpfern. Welche Möglichkeiten gibt es, den Stecker dran zu bekommen? Vor dem Brennen einen stabilen Draht rein? Da geht sicher nicht jeder? Oder einfach ein Loch und nach dem Brennen Draht oder Holzstab rein?
lehmslust
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Registriert: Mittwoch 28. Januar 2015, 16:19

Re: Sammlung meiner Anfängerfragen

Beitrag von lehmslust »

Arbeite vor dem Brennen eine stabile Halterung an den Blumenstecker, bei der Du auch die Schwindung berücksichtigst; in das fertiggebrannte Stück kannst Du dann Draht-oder Holzstäbe montieren.
fegora
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Registriert: Montag 25. Juni 2007, 16:40
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Re: Sammlung meiner Anfängerfragen

Beitrag von fegora »

Oder Du nimmst Kanthaldraht - den gibt es bis 3mm Durchmesser.
Der zundert nicht und vergrößert somit nicht sein Volumen/ Durchmesser.
Gibt es u.a. bei www.heizspiralen.de
VG
fegora
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Sammlung meiner Anfängerfragen

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Zum nachträglichen Einkleben eignen sich auch sehr gut Schweissdrähte. Die haben den Vorteil, dass sie nicht von der Rolle sind und deshalb schön grade. Und schon zugeschnitten.
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