(Sicherhits-)Fragen zu Vico 1220 (Firma Vielhaben)

Lora
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(Sicherhits-)Fragen zu Vico 1220 (Firma Vielhaben)

Beitrag von Lora »

Hallo,
ich habe bisher immer nur fremdgebrannt. Jetzt habe ich einen günstigen, gebrauchten Vico 1220 (Firma Vielhaben) erstanden, den ich mit Schukostecker betreiben kann.
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Als er hier ankam, sah ich mit Unbehagen, dass er schon ziemlich alt ist, nämlich von 1985. Beim Anruf bei Vielhaben wurde mir gestagt, dass ich mir keine Gedanken machen solle - auch ein alter Ofen werde gut funktionieren und zur Not seien Ersatzteile vorhanden (die Firma bietet das Modell laut Homepage immer noch an).
Ein Probebrand (Schrübrand) mit 950 Grad hat er hingekriegt, allerdings ist er außen wirklich sehr heiß geworden, sodass ich irgendwie Angst habe, dass ich damit mal einen Wohnungsbrand auslösen könnte (ich habe keinen Keller und nur in Küche und Bad Fließen, also habe ich in der Küche gebrannt und natürlich auf 50 cm Abstand zu allen anderen Dingen geachtet. Vom Geruch her ist der Platz natürlich suboptimal...).
Unlängst habe ich Glasuren in einem Fachgeschäft gekauft und von meiner gebrauchten Erwerbung berichtet - der Verkäufer war entsetzt und meinte, dass Vico total schlecht sei, weil eben zu heiß außen und außerdem werde bei einem Glasurbrand garantiert die Sicherung rausfliegen (ich habe es noch nicht ausprobiert)...

--> Da ich mich ja leider nicht auskenne und einfach froh war, endlich einen günstigen Ofen gefunden zu haben, wollte ich hier mal nachfragen, ob ihr mir dazu raten würdet, den Ofen zu behalten oder ihn (angesichts des Alters, der Firma, meiner Schilderung...) lieber auszumustern od. weiterzuverkaufen.

--> Ist es wahrscheinlich, dass der Ofen allein aufgrund seines Alters nicht mehr den heutigen Sicherheitsansprüchen entspricht? Falls ihr schon mal einen Brand hattet: was hat gebrannt/was war der Auslöser (klar, Dinge in der Umgebung werden zu heiß oder ein Kabel schmort durch. Kann ein Ofen aber auch an sich Feuer fangen oder geht das zum Glück aufgrund des Materials nicht?)

--> Werden andere Öfen außen auch so heiß bzw. wie heiß werden eure Öfen? (Bei meinem wird man sich sicher sofort eine Verbrennung einhandeln, wenn man aus Versehen drauffasst)

--> Der Ofen hat innen im Deckel kein Stein, sondern so eien Art Watte (siehe Bild). Ist das normal?
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--> Der Ofen hat außerdem ein kleines Loch in der Außnwand, das mit einem Metallplättchen bedeckt ist. Man kann das Metall zur Seite schieben und dann in die Brennkammer blicken. In der Anleitung steht etwas von "Schauloch"... Haben eure Öfen auch so ein Loch? Wozu muss man denn in den Ofen schauen? Ich kann mir vorstellen, dass dadurch auch in vorschlossenem Zustand viel Energie entweicht (der Ofen also nicht wirklich effizient ist) und dass das der Grund ist, warum die Metallaußenhülle so heiß wird.
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Sorry für den ellenlangen Text. Ich stehe kurz vor einem Umzug (auch wieder in eine Altbauwohnung ohne ideale Aufstellmöglichkeit) und bin daher hin und hergerissen, ob er mit umziehen soll... Neue (selbst kleine Hobbyöfen) von anderen Firmen kosten ja ab ca. 1300 € aufwärts.

Lieben Dank und viele Grüße
Lora

Nachklatsch falls ihr mir zuratet: In der neuen Wohnung könnte ich
a) in der großen Küche brennen (der Ofen hat Rollen und würde nur zum Brennen dort hin geschiben) oder
b) in einem Kellerraum ohne direktes Fenster nach draußen. Der ort erscheint mir eigentlich besser, aber anders als in der Küche hätte ich Angst, dass ich einen möglichen Brand nicht schnell genug bemerke und schlimmstenfalls das ganze Mietshaus abbrenne. Wäre evtl. ein Ruchmelder im Kellerraum eine Option oder löst der aufgrund der Hitze und Dämpfe sowieso aus?
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nuut
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Re: (Sicherhits-)Fragen zu Vico 1220 (Firma Vielhaben)

Beitrag von nuut »

Hallo Lora,

in einer Wohnung würde ich nicht brennen, schon gar nicht in der Küche. Auch keinen Schrühbrand. Die Abgase sind toxisch, und einige davon schlagen sich in der Umgebung nieder. Ein evtl. vorhandener Balkon könnte eine Alternative sein.
Ich brenne nur draussen, auch bei -20°C.

Zur Qualität von Vico kann ich nichts sagen.

Das Loch könnte zur Abführung von vorhandener Restfeuchtigkeit im Scherben zu Beginn des Brandes dienen, ist aber eigentlich zu klein dafür. In den Ofen sollte man ab einer gewissen Temperatur (meine so ab 700°C) nicht mehr ungeschützt schauen, die dann auftretende IR Strahlung verursacht Augenschäden.

Die Wolle im Deckel ist üblich.

Der Ofen ansich ist nicht brennbar, ausgenommen die Elektrik.

Bei einem meiner Öfen liegt der Spitzenwert der Außentemperatur bei 170° nach 4 Stunden zw. 1270 und 1100°C. Bei den anderen zw. 90 und 120°. Jeweils mit IR Thermometer gemessen. In meiner Lehrzeit war ich auch in einer Metallwerkstatt. Dort hieß es, dass wenn man die Oberfläche des Werkstücks noch kurz (<0,5 Sekunden) berühren kann ohne sich Verbrennungen zuzuziehen, die Temperatur um 70° liegt.

Liebe Grüße
Ralf
Maria Ortiz Gil
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Re: (Sicherhits-)Fragen zu Vico 1220 (Firma Vielhaben)

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Lora,

was du schilderst verdeutlicht sehr anschaulich was passieren kann, wenn man unbedarft ein Gerät für eine Aktivität kauft, über deren Ablauf man sich noch nicht umfassend genug informiert hat.
Keramik her zu stellen - töpfern genannt - ist eine einigermaßen komplizierte Handwerkliche Angelegenheit, weshalb man nur empfehlen kann, sich möglichst viele Vorkenntnisse an zu eignen bevor man das Equipment anschafft. In den letzten Jahren finden viele Leute ein Interesse daran, während gleichzeitig viel Grundwissen über die nötigen Umstände darüber verloren gegangen ist.

Ein Keramikbrand in einer Wohnung ist aus verschiedenen Gründen nicht angebracht, es sei denn, es gibt einen gut belüftbaren Raum, der nicht als Wohnraum genutzt wird, in dem ein verhältnismäßig kleiner Ofen mit viel Platz aussenrum möglichst nachts gebrannt werden kann, damit die austretenden gesundheitsschädlichen und unangenehmen Dämpfe von den Bewohnern nicht eingeatmet werden müssen. Was möglicherweise darüber lebende Nachbarn davon halten, wenn diese Dämpfe durch ihre Fenster in deren Wohnung ziehen ist dabei noch bedenken.

Keramikbrennöfen werden während des Brandes immer außen so heiß, dass man sich daran verbrennen kann. Schließlich wird im Innenraum eine extrem hohe Temperatur erreicht. Sie erhitzen auch sehr die Raumluft. Pflanzen die im selben Raum stehen gehen zum Beispiel ein. Auch alt aussehende Öfen können gut funktionieren, wenn die Elktroanschlüsse ordnungsgemäß sind und keine größeren Risse oder sonstige Defekte vorhanden sind.
Oft üblich, aber nicht besonders gut, sind die Deckel aus Fasermatten, hauptsächlich deshalb, weil sie schädliche Partikel abgeben, aber auch weil sie über kurz oder lang anfangen sich vom Deckelblech zu lösen und in den Ofeninnraum hinein zu hängen. Trotzdem werden noch Öfen mit Faserdeckel hergestellt.

Wenn der Ofen und die Regelanlage technisch in Ordnung sind, spricht nichts dagegen ihn in einen Kellerraum zu stellen, ausser die möglicherweise fehlende Belüftung, die möglicherweise Nutzung des Kellers auch durch andere Mieter und der möglicherweise ungenügende Außenraum, und dass man das Brenngut extra zum Ofen tragen muss, auch noch über Treppen. Eine Waschküche wie sie zum Beispiel in manchen alten Gebäuden noch vorhanden ist, wäre aber zum Beispiel ein geeigneter Raum, wenn er nicht mit anderen Sachen vollgestellt ist, nicht aber eine übliche Kellerkoje in einem Mietshaus.

Insgesamt kann man eigentlich sagen, dass ein Keramikbrennofen in einer Wohnung fehl am Platz ist und besser in einen gut dafür vorbereiteten Werkstattraum gehört. Das kann zum Beispiel eine Garage (in der kein Auto steht) sein oder ähnliches. Manche so genannten Hobby-Töpfer stellen ihren Ofen auf den Balkon, was für den Ofen sicher nicht besonders gut ist, da die Schamottsteine die Feuchtigkeit nicht vertragen und der Außenmantel rostet. Letzteres ist nicht so entscheidend für die Haltbarkeit, aber letztendlich nicht gut.

Es tut mir sehr leid, so antworten zu müssen. Vielleicht stellst du deinen Wunsch selbst zu brennen erst mal hinten an, erkundigst dich nach der Qualität des Vico-Ofens, den ich selbst nicht kenne, weswegen ich nichts darüber sagen kann, und suchst nach einer geeigneteren Lösung.

Recht schönen Gruß und ein gutes Händchen für die Lösung des Problems.
Maria
Maria Ortiz Gil
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Re: (Sicherhits-)Fragen zu Vico 1220 (Firma Vielhaben)

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Ich hatte noch vergessen zu erwähnen, dass die Elektrische Installation an die der Ofen angeschlossen werden soll entsprechend geeignet sein muss. Für 220 V Öfen reichen normalerweise die Einrichtungen, die auch für Elektro-Küchenherde gemacht werden. Nicht aber irgend eine Steckdose im Altbau, die möglicherweise an einer alten Leitung hängt, an der sonst nur eine Lampe oder ähnliches hängt.
Lora
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Re: (Sicherhits-)Fragen zu Vico 1220 (Firma Vielhaben)

Beitrag von Lora »

Lieber Ralf, liebe Maria,
Vielen Dank für eure schnellen und sehr hilfreichen Antworten. Zunächst bin ich beruhigt, dass alle Öfen außen so heiß werden, dass man sich verbrennen kann (besagter Händler, bei dem ich die Glasuren gekauft habe, meinte nämlich, dass das nicht so wäre. Daher meine große Verunsicherung in dieser Hinsicht. Naja, Fachhändler ist da wohl relativ... ).
Woran ich aber tatsächlich nicht im Traum gedacht habe, ist, dass sich giftige Dämpfe und Ablagerungen entwickeln - Danke für diesen sehr wichtigen Hinweis, der wirklich klar macht, dass eine Wohnung nicht geeignet ist. Ich hatte Glasuren gekauft, die angeblich auch für Kinder unbedenklich sind und nichts Toxisches enthalten, deshalb dachte ich, dass nichts gesundheitsgefähredendes bei der Bennerei ist... An das ebenfalls ausdünstende Flies im Deckel habe ich natürlich auch nicht gedacht. Gut zu wissen, warum Du, Maria, von Öfen mit dieser Ausstattung abrätst (und gleichzeitig gut zu wissen, dass es sich dabei nicht um Marke Eigenbau des Vorbesitzers handelt, der evtl gebrochene Steine kaschieren wollte).

Trotzdem bin ich natürlich etwas geknickt. Ganz so unbedarft war der Kauf nicht. Ich bin seit 15 Jahren regelmäßig zu einer tollen Töpfern nach Berlin gefahren, die aber vor einigen Jahren verstorben ist. Seit dem habe ich das Problem, dass das fremd brennen mit Transport verbunden ist und zudem sehr teuer (abgesehen davon, dass ich die Glasuren verwenden muss, die dort vorhanden sind, damit der Brand für die Besitzerin möglichst wenig Risiko birgt, was ich natürlich aus Ihrer Sicht verständlich finde). Daher habe ich schon länger mit dem Gedanken eines eigenen Ofens gespielt, aber dann tatsächlich relativ unbedarft zugeschlagen, als endlich mal ein gebrauchter Ofen zu haben war, bei dem keine Selbstabholung die Bedingung war. Das war in dem Moment tatsächlich der Faktor, warum ich diesen Ofen und keinen anderen gekauft habe.

Naja, noch ist etwas Bedenkzeit bis zum Umzug, falls also noch jemand aus dem Forum eine Anmerkung hat oder evtl tatsächlich mit Vico Erfahrungen gesammelt hat, freue ich mich auf weitere Antworten.

Deutlich wird aber jetzt schon, dass der Ofen wohl nicht bei mir stehen kann. Evtl. blieben meine Eltern mit Garten (leider mit langer Anfahrt verbunden. Gut ist aber, dass der Ofen ja recht klein und zudem rollbar ist, sodass ich ihn drinnen lagern könnte und nur zum Brennen raus stelle. Die giftigen Dämpfe bilden sich ja nur während des Brandes, oder sollte der Ofen ansonsten auch nicht in Wohnräumen gelagert werden? ).

Liebe Grüße und nochmals Danke für eure kompetenten Antworten!
Lora
hille
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Re: (Sicherhits-)Fragen zu Vico 1220 (Firma Vielhaben)

Beitrag von hille »

Das Problem sind nicht die Glasuren, das Problem sind Inhaltsstoffe des Tons, die verbrennen. Wenn der Ofen nur rumsteht, kann er das natürlich auch drinnen tun, du öffnest dann ja auch nicht den Deckel, so dass keine Fasern umherfliegen.
Vielleicht findet sich ja doch noch eine brauchbare Aufstellmöglichkeit nach deinem Umzug.
Maria Ortiz Gil
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Re: (Sicherhits-)Fragen zu Vico 1220 (Firma Vielhaben)

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Lora,

ich habe mich daran erinnert, dass neulich schon mal jemand mit einem Vico Ofen einen Beitrag geschrieben hat:

viewtopic.php?f=37&t=6883&p=29275#p29275

Vielleicht kannst du dich mit dem/derjenigen in Verbindung setzen und mehr über deinen Ofen erfahren.

Auf den Fotos sieht der Ofen übrigens gar nicht schlecht aus, zumindest das was man erkennen kann. Keramiköfen sehen bald mal etwas angerostet aus, das hängt mit der Feuchtigkeit zusammen, die beim Brand irgendwie raus muss. Die Feuchtigkeit aus der Luft, das Kristallwasser (kannst du im Forum nachlesen) und bei frisch glasierten Sachen das Anmachwasser der Glasuren (lieber ein Tag lang trocknen lassen, bevor man brennt).
Offensichtlich ist der Deckel von außen zum Verkauf noch mal gestrichen worden, man erkennt auf dem foto die Pinselstriche. Sicherlich war er vorher korrodiert, aber das ist normal. Er wurde halt etwas aufgefrischt.

Dass so ein Faserdeckel nicht so günstig ist, weil er bei allen Ofentypen IMMER irgendwann in den Brennraum hineinhängt erkennst du daran, dass man in der Fasermatte die Spuren von Gefäßen sehen kann, die zu weit oben in den Ofen gesetzt wurden. Ich habe leider auch einen Ofen mit Faserdeckel und habe mich daran gewöhnt ihn eben nicht bis oben voll zu machen (Fluch!). Als Einsetzhilfe kann dir folgendes dienen:
Du hältst irgend einen ganz leichte Leiste quer über die dickse Stelle der Fasermatte ohne drauf zu drücken und siehst dann daran, wie groß der Abstand zu dem Rand der Matte ist, der von den Steinen am Ofenrand schön am Deckel angepresst wird.
Dann suchst du dir irgend einen Stab der länger ist als der Innendurchmesser des Ofens, so dass du ihn quer drüber legen kannst, und nagelst oder klebst dir der Länge nach ein Streifen Stoff oder irgendwas daran, das genau so weit in den Ofenraum hängt, wie der Deckel. Diesen Stab kannst du beim Füllen des Ofens immer zur Kontrolle nehmen, damit die Töpfe nicht in den Deckel reindrücken.
Aus dem Faserdeckel kommen keine Dämpfe, sondern kleine Faserpartikel die Lungengängig sind. Man sollte deshalb schauen, dass man ihn nicht verletzt.

Das Schauloch ist da, falls man mit einem Segerkegel die tatsächliche Temperatur bestimmen möchte (kann man ebenfalls im Forum nachlesen).
Es geht dadurch kaum Energie verloren, fast alle Öfen haben so ein Loch oder mehrere, sollten sie jedenfalls haben. Es sollte aber ab etwa 150 Grad geschlossen werden. Vorher kann man es offen lassen, damit die genannte Feuchtigkeit am Anfang des Brandes leichter raus kann. Dadurch korrodiert der Metallmantel um das Loch herum, aber das ist normal.

Weshalb die Sicherung beim Glasurbrand rausfliegen soll, ist mir nicht klar. Das wird wohl eher an der elektrischen Anlage des Hauses liegen als an einem Ofen. Oder meinte derjenige der das gesagt hat, dass die Vico-Elektrik so schlecht eingerichtet ist, dass der Ofen an sich schon einen Kurzschluss erzeugt?

Schönen Gruß
Maria
Maria Ortiz Gil
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Re: (Sicherhits-)Fragen zu Vico 1220 (Firma Vielhaben)

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Lora
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Re: (Sicherhits-)Fragen zu Vico 1220 (Firma Vielhaben)

Beitrag von Lora »

Danke, Maria!
Kannst Du mir evtl. noch sagen, wie Du den Zustand der Heizwendel einschätzt (ist es normal, dass die so grau/"verkalkt" aussehen?
DSC_7471 WEB.JPG
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Maria Ortiz Gil
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Re: (Sicherhits-)Fragen zu Vico 1220 (Firma Vielhaben)

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Ja, das ist normal.

Die Heizspiralen und ebenso das Thermoelement, ein Porzellanröhrchen, das in den Ofeninnenraum hineinragt, sind sehr bruchenmpfindlich. Du musst beim Einsetzen der Schamotteplatten darauf achten, dass du nicht aus Versehen dran kommst.

Schönen Gruß
Maria
sassa
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Re: (Sicherhits-)Fragen zu Vico 1220 (Firma Vielhaben)

Beitrag von sassa »

Ich habe einen Vico Ofen und bin soweit zufrieden.
Als günstiger Einstieg spricht meiner Meinung nach nichts dagegen.
Bezüglich Aufstellort und Lüftung wurde ja schon alles gesagt. Ich brenne im Waschkeller und öffne währenddessen alle Fenster und die Gartentür, damit die Dämpfe abziehen können.
Lora
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Re: (Sicherhits-)Fragen zu Vico 1220 (Firma Vielhaben)

Beitrag von Lora »

Danke, Maria für den Hinweis (sollte ich den Ofen behalten, werde ich darauf achten. Hab das Thermo Element zwar schon gesehen, ihm aber keine weitere Beachtung geschenkt).

Sassa, vielen Dank für Deine Rückmeldung! Hast Du also auch einen eher kleinen Ofen ohne eigenes Abluftrohr?
Wie heiß wird Dein Ofen außen ungefähr?

Wäre es eine gute Idee, den Ofen (anstatt ihn zu verkaufen) einfach ein paar Jahre "einzumotten", bis ich räumlich die richtigen Arbeitsbedingungen habe?
Oder ich denke nochmal drüber nach, was Ralf vorgeschlagen hat: Brennen auf dem Balkon (mit Vorwarnung der anderen Mieter). Wir haben zwar Holzbohlen auf dem Balkon, aber dafür gibt es ja Hitzeschutzunterlagen.

Viele Grüße Lora
sassa
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Re: (Sicherhits-)Fragen zu Vico 1220 (Firma Vielhaben)

Beitrag von sassa »

Ja, ich habe nur einen kleinen 30 Liter Ofen, ähnlich dem 1220, ein klassischer Toplader.
Ich habe auch wenig Informationen zu der Firma Vico gefunden, was vielleicht daran liegt, dass die in erster Linie das Porzellanpuppen Segment bedienen und nicht klassische Keramiker.
Für mich war es einfach wichtig schnell einen günstigen Ofen zu ergattern, als zum Lockdown auchmein Brennservice geschlossen hatte.
Auf lange Sicht werde ich sicherlich mal in einen größeren investieren, aber übergangsweise ist das sicherlich in Ordnung. Komme auch mit dem Bedienelement sehr gut klar.
Natürlich wird der Ofen sehr heiss, aber ich halte mich auch nicht in dem Raum auf, wenn ein Brand läuft. Hab noch nie angefasst, Verbrennungen brauch ich nicht ;-)
Da er auf Fliesen steht und der ganze Raum gekachelt/gefließt ist, mache ich mir darüber aber keine Gedanken. Wichtig ist, dass der Stecker und die Leitungen in Ordnung sind.
Lora
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Re: (Sicherhits-)Fragen zu Vico 1220 (Firma Vielhaben)

Beitrag von Lora »

Danke, Sassa!

Für den Fall, dass mal jemand die gleiche Frage hat:
Die Außenhülle des Vico 1220 wird (mit aufliegendem Bratenthermometer gemessen) 170 Grad bei einem Glasurbrand von 1020 Grad heiß. Habe gestern im Badezimmer einen Brand gewagt, um zu entscheiden, ob er jetzt wirklich weg soll oder nicht. Sicherung ist nicht rausgeflogen (allerdings war nur der Ofen an der Sicherung dran). Brand hat wunderbar geklappt und ich will "meinen" Ofen jetzt unbedingt behalten. Vico ist sicher nicht super-komfortabel, hat ne ewig alte Schaltung und ist wahrscheinlich auch nicht gerade wärmedämmend verarbeitet - hat aber getan, was er sollte und das Glasurergebis war exakt wie gewünscht 😊 Wie Du, Sassa, sagtest: Für nen Einsteiger und Hobbytöpfer sicher ausreichend.

Wie denkt ihr über nen Brand im Badezimmer? Der Ofen würde nicht dauerhaft drin stehen, sondern nur zum Brennen dorthin gerollt. Brenne wahrscheinlich eh nur max. 1x pro Vierteljahr. Leider hat das Bad in der neuen Wohnung ne Fußbodenheizung. Weiß jemand zufällig, ob durch die Hitze die Fußbodenheitzung Schäden nehmen wird? (würde natürlich nur brennen, wenn die aus ist... )
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Lora
Maria Ortiz Gil
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Re: (Sicherhits-)Fragen zu Vico 1220 (Firma Vielhaben)

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Lora,
Es freut mich für dich, dass du mit dem Ofen etwas anfangen kannst und ein gutes Ergebnis hattest!
Ich meine, wenn das Badezimmer gut belüftet werden kann, was ja meistens der Fall ist, und wenn die Steckdose ausreichend ist und nicht durchzuschmoren droht - am besten die nehmen, an der sonst die Waschmaschine hängt - und du den Brand in regelmäßigen Abständen kontrollierst und nicht aus dem Haus gehst, dann ist das doch erst mal ein Behelf. Optimal ist es freilich nicht.

Was die Fußbodenheizung in der neuen Wohnung betrifft kann ich dir nur eins mit Sicherheit sagen, dass du wenn der Ofen an ist, bestimmt keine andere Heizung in dem Raum brauchst.

Schönen Gruß
Maria
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