Dreifüße/Brennstützen Glasurbrand selbst herstellen

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
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anii
Beiträge: 6
Registriert: Montag 4. Oktober 2021, 20:52

Dreifüße/Brennstützen Glasurbrand selbst herstellen

Beitrag von anii »

Hallo ihr lieben,

kann man Dreifüße für den Glasurbrand selbst aus dem eigenen Ton Herstellen? Wenn ja, muss ich diese vorher schrühen?

LG Ani
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Dreifüße/Brennstützen Glasurbrand selbst herstellen

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Anii,

Könnte man machen, aber dann lieber aus gut Schamottiertem Ton, da der Ton von Brand zu Brand immer ein Wenig mehr anschmilzt. Je nach dem wie hoch du brennst, müsstest du dir von Zeit zu Zeit neue herstellen.
Man kann eine Röhre in der passenden Größe drehen oder auswalzen und wenn sie lederhart ist etwa 2 bis 3 cm hohe Ringe davon abschneiden. In diese schneidet man dann drei Vertiefungen ein und lässt dazwischen immer nur eine kleine Spitze stehen, so als wolle man eine kleine Königskrone machen.
Selbstgemachte Abstandshalter vorher zu schrühen ist sicher gut, allein schon weil sie dann weniger brüchig in der Handhabung sind.

Eine andere Möglichkeit sich die Astandshalter zu sparen wäre, dass man drei, oder je nach Größe des Gefäßbodens auch mehr, etwa erbsengroße Stückchen aus frischem Ton direkt vor dem Einsetzen in den Ofen auf die Unterseite klebt.
Man kann beim Ofen Einsetzen ein entsprechendes Würstchen in passende Stücke zupfen und einen feuchten Schwamm daneben legen. Tupft man mit so einem Stückchen Ton kurz auf den Schwamm, klebt es wunderbar auf dem geschrühten Boden fest.
Wenn die Glasur am Boden sorgfältig abgewischt wurde, lassen sich diese Kügelchen nach dem Brand sehr gut entfernen, oder sie fallen sowieso von alleine ab. (sonst könnte man ja geschrühten und feuchten Ton einfach so zusammenfügen, das wäre ja was!)
Allerdings kleben die Kügelchen vor dem Brennen nicht all zu lange, da der geschrühte Ton Feuchtigkeit aufsaugt und das Kügelchen schnell austrocknen. Man muss die Sachen also gleich in den Ofen setzen und ganz leicht andrücken.

Nachteil: Um sie von der Stelle zu verrutschen muss man sie wieder ganz heraus nehmen und neue Kügelchen drauf kleben. Dabei könnte eines der Kügelchen herunterfallen und in einer untere Etage wo möglich in eine wunderschön glasierte Schale kullern und dort mit der Glasur festkleben, falls man das nicht bemerkt und für alle Fälle zähneknirschend den Ofen wieder ausräumt um das Kügelchen zu suchen und zu entfernen. Wenn man aber vorsichtig ist, ist das eine schöne Möglichkeit. Falls man bei hohen Temperaturen brennt, kann man den Ton für die Kügelchen auch mit etwas Quarzmehl oder Quarzsand mischen.

Schönen Gruß
Maria
anii
Beiträge: 6
Registriert: Montag 4. Oktober 2021, 20:52

Re: Dreifüße/Brennstützen Glasurbrand selbst herstellen

Beitrag von anii »

Liebe Maria,

Vielen Dank für den hilfreichen Tipp! Das mit dem feuchten Ton werde ich direkt beim nächsten Brand ausprobieren. Ich möchte nämlich Tassen brennen, die mit einer stark laufenden Glasur glasiert sind. Daher hatte ich Bedenken ,dass mir die Tassen, trotz sauberer Standfläche,durch das Laufen der Glasur auf der Brennplatte festkleben.

LG Ani
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1012
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Dreifüße/Brennstützen Glasurbrand selbst herstellen

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Annii,

wenn die Glasur wirklich stark läuft, dann könnte es sein, dass diese Kügelchen nicht hoch genug sind. Falls Glasur zwischen Tassenboden und Kügelchen läuft, kriegst du die nicht wieder ab. Du solltest am unteren Rand der Tassen eine so genannte Auffangglasur verwenden, also eine, die gar nicht läuft und die herablaufende abbremst. Oder du machst wirklich Ringe die hoch genug sind, auf die du die Tassen stellst.
Du solltest auf jeden Fall eine Probe machen, die du auf ein Stück alte Ofenplatte oder auf ein gechrühtes Tellerchen stellst, wenn du nicht die Ofenplatten riskieren willst. Es sei denn, du kennst diese stark laufende Glasur schon gut genug. Ansonsten rate ich sehr zur Vorsicht.

Schönen Gruß
Maria
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