Ideen für Werkstatt Regale gesucht

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carboncookie
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Registriert: Donnerstag 15. März 2018, 22:31

Ideen für Werkstatt Regale gesucht

Beitrag von carboncookie »

Ich beziehe bald eine neue Werkstatt, und obwohl ich die meisten Dinge aus meiner alten Werkstatt mitnehme, möchte ich einiges neu machen.
Ganz besonders geht es mir ums Regalsystem. Vielleicht hat ja der eine oder andere ein paar Tipps für mich. Ich wäre sehr dankbar!

Fragen zu Regalen für Lagerung/Aufbewahrung:

Welche Regale nutzt ihr in eurer Werkstatt? Habt ihr euch Standard-Schwerlastregale zugelegt, oder habt ihr euch eventuell selbst etwas gebaut? Habt ihr irgendwelche Tipps oder Dinge, die ihr nachträglich anders machen würdet?

Fragen zu Regalen zum Trocknen:

Aktuell nutze ich einfache Regale um Werkstücke zu Trocknen. Ich möchte hier aber auf ein anderes System umsatteln, welches mir erlaubt jeweils die einzelnen Bretter herauszunehmen und die Höhe der Fächer individuell anzupassen.
Was für ein System nutzt ihr? Habt ihr eventuell eine Händler-Empfehlung oder eine Anleitung für Eigenbau? Habt ihr Tipps zur Zweckentfremdung von anderen Einrichtungsgegenständen? (Ich nutze aktuell zb einen umgebauten Servierwagen um frisch abgedrehte Stücke zwischenzulagern.)

lg, Barbara
hille
Beiträge: 1194
Registriert: Donnerstag 24. August 2006, 10:29

Re: Ideen für Werkstatt Regale gesucht

Beitrag von hille »

Hallo, ich benutze ein Schienensystem mit Trägerhaken für die Regalbretter. Lässt sich an fast jeder Wand befestigen, sie darf nur nicht zu buckelig oder schwach sein. Gibt's in jedem Baumarkt, nimmt sehr wenig Platz weg, weil direkt an der Wand, die Abstände zwischen den Regalbrettern kannst du so machen, wie du's gerade brauchst, die Tiefe ist auch variabel (die Träger gibt es in verschiedenen Längen). Und als Regalbretter nimmst du, was du möchtest, denn den Abstand zwischen den Wandschienen legst ja auch du fest.

Ich habe letztens mein Lager erweitert und habe den Sperrmüll in meiner Straße geplündert, um Regalbretter dafür zu bekommen. Durch das Schienensystem konnte ich dafür dann auch ganz lange Teile verwenden, mit einer zusätzlichen Stütze dazwischen, damit das Brett sich auf Dauer nicht durchbiegt. Und Türen von einem Schiebeschrank, die 50cm tief sind.
Meine große Arbeitsplatte, auf der ich den Ton knete, das war mal eine Schiebetür in unserem Haus. Auch die ist auf Trägern, die an der Wand verschraubt sind (schön lange Schrauben verwenden), die gibt es nämlich mit Zusatzstütze, wenn sie richtig was tragen müssen. Hält sein über 20 Jahren bombig.
Wenn ich recht überlege, also die Grundausstattung meiner Werkstatt habe ich damals von einer Ex-Chefin übernommen, aber alles, was seitdem dazu gekommen ist, habe ich vom Sperrmüll. Außer eben den Schienen, die sind gekauft. :green:
edelweiß
Beiträge: 78
Registriert: Donnerstag 31. Januar 2008, 10:40

Re: Ideen für Werkstatt Regale gesucht

Beitrag von edelweiß »

Hej Barbara,
ich nutze Stikkenwagen (80x60x170 cm), weil meine Wand für das Schienensystem leider nicht geeignet war. Stikkenwagen sind die großen Brüder von Tablettwagen und man bekommt sie gebraucht immer mal wieder zu einem guten Kurs bei den Kleinanzeigen. Bretter habe ich in der halben Tiefe, also 40x60 cm. Funktioniert ganz gut. Würde aber das Schienensystem nutzen -wenn möglich, weil günstiger.
Ansonsten gibt es noch „Ivar“ Regale in der Werkstatt. Die sind auch sehr dankbar, wenn man schwache Wände hat. Zusätzlich kann man Schubladen und Schränke für alles einfügen, was man nicht so häufig putzen möchte. Das System lässt sich auch ganz wunderbar günstig beim Sperrmüll oder bei den Kleinanzeigen erweitern.
Frohes Schaffen!
carboncookie
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Registriert: Donnerstag 15. März 2018, 22:31

Re: Ideen für Werkstatt Regale gesucht

Beitrag von carboncookie »

Vielen Dank für die Tipps!! Die Regaloption mit dem Schienensystem werde ich mir ansehen! In der aktuellen Werkstatt hatte ich leider zu bröselige Wände um irgendetwas schweres zu montieren. Daher ist mir das gar nicht in den Sinn gekommen. Für die neue Werkstatt klingt es nach einer perfekten Lösung!

Danke auch für den Tipp mit den Stikkenwagen! Ich kannte nur die Bezeichnung Tablettwagen. Mit dem neuen Suchbegriff sind in der Tauschbörse viele weitere Treffer aufgetaucht!

@Hille: Ich bin auch ein großer Fan des Wiederverwertens. Meine Knetfläche ist ebenfalls eine alte Schranktüre. :D
Maria Ortiz Gil
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Re: Ideen für Werkstatt Regale gesucht

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Es kommt sicher darauf an, welche Mengen man produziert und ob man mehr feste Wände oder mehr Bodenfläche hat, auf der man einen Wagen herumkutschieren kann. Der Wagen hat den Vorteil, dass man die beladenen Bretter nicht so weit von der Scheibe weg oder zum Ofen zu tragen braucht, aber er beansprucht halt auch viel Raum. Falls man sich für die Schienen entscheidet, die bei guten Wänden sehr praktisch sind, sollte man diese mit nicht so großem Absand anbringen, damit sich Bretter aus Spanplatten nicht durchbiegen. Vollholzbretter tun das nicht, dafür verziehen sie sich leicht, weil man kein wirklich trockengelagertes Holz mehr bekommt.
Wer noch uralte Töpferbretter hat, darf sich freuen.
Ich habe weiß beschichtete Bretter vom Baumarkt, 1,2 M lang und in verschiedenen Tiefen. Einhängekonsolen in verschiedenen Längen dazu, um nach Brdarf um zu bauen.

Die Schienen an der Wand habe ich in einem Abstand von ca 80 cm angeschraubt, damit sich die Bretter nicht in der Mitte durchbiegen, so dass auf jeder Seite etwa 30 cm Brett frei schwebt. Darauf muss man beim Beladen achten!

Für frisch gedrehtes sind beschichtete Bretter aber nicht sehr praktisch, weil sie kein Wasser aufsaugen und die Pötte daran kleben bleiben. Dafür lege ich dünne Spanplatten auf die beschichteten Bretter oder Abschnitte ganz dünner Rigipsplatten. Ein paar Lagen Zeitungspapier geht auch, Allerdings kann das wieder an den Töpfen hängen bleiben, was nicht so schlimm ist, aber halt extra Mühe macht.

In der Rheinsberger Manufaktur habe ich gesehen, dass sie solche Kunststoff-Module als Bretter verwenden, die man eigentlich im Nut-und-Feder-System für Wandverkleidungen nimmt. Die haben eine Tiefe von ca 20 cm und sind hohl und dem entsprechend leicht.
Vallo
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Re: Ideen für Werkstatt Regale gesucht

Beitrag von Vallo »

hallo,
wir benutzen anstatt von Holzbrettern immer Fermacell Faserplatten mit 12,5 cm Stärke. Die saugen nicht ganz so stark wie Gipsplatten aber doch recht gut, so dass die Keramik sich am nächsten Tag gut vom Untergrund löst. Die Platten lassen sich gut in den gewünschten Maßen zusägen. Sollte mal was in den Ton kommen passiert auch nichts beim Brand. Ein guter Kompromiss zwischen Holz und Gips.
Regina
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Re: Ideen für Werkstatt Regale gesucht

Beitrag von Regina »

Du meinst sicher 12,5mm.
Enthalten diese Platten nicht Gips?
Vallo
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Re: Ideen für Werkstatt Regale gesucht

Beitrag von Vallo »

genau 12,5 mm, gibts auch dünner in 10 mm. Die enthalten auch Gips, aber der Hauptbestandteil ist Papier. Also Papier, Gips und Wasser unter Druck verpresst ohne Kleber. Wir haben einen Test gemacht und Ton mit Fermacell vermischt und dann gebrannt. Ohne Probleme.
Einziges Ding ist, dass die Platten sich manchmal unter feuchtem Gewicht etwas verbiegen, aber das nächste Mal kommt dann alles auf die leicht gewölbte Seite oder wir drücken die Platten manuell wieder zurück, wenn sie noch leicht feucht sind. Ist kein Problem. Auf jedenfall trocknet die Keramik auf Fermacell super, aber nicht zu schnell.
carboncookie
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Re: Ideen für Werkstatt Regale gesucht

Beitrag von carboncookie »

Klasse Ideen, vielen Dank!!


Den Hinweis mit dem Abstand der Wandschienen werde ich auf jeden Fall beachten. Da werde ich auf eher auf mehrere Leisten/kürzere Abstände setzen, damit ich später beim Bestücken möglichst variabel bin. Wenn es sich nur um ganz leichte Pötte handelt, muss ich ja nicht jede Leiste mit einem Winkel versehen, aber es ist gut wenn die Option für schwerere Stücke da ist.

Die Idee mit den Kunststoff-Modulen find ich auch interessant! Ich habe mal einige Bretter eines abgebauten Laminatbodens ergattert. Die eignen sich auch sehr gut als dünne Regalbretter. (Wenn man möchte, kann man die Seite mit der Feder abfräsen, aber das bringt nur der Optik etwas.) Aber sie saugen genausowenig wie die Kunststoff-Module, daher sind sie bei mir nur für die Aufbewahrung von anderen Gegenständen im Einsatz. Preislich kommen beide Varianten sicher sehr günstig, wenn man nach dünnen Regalbrettern sucht. Beides bekommt man bestimmt auch immer wieder gebraucht, wenn wo renoviert wird.

Ich liebe die Fermacell-Platten zum Trocknen!! Ich habe mir einige große Platten besorgt und sie zu kleineren Quadraten zugeschnitten. Die stelle ich jetzt mit den zu trocknenden Gefäßen als ganzes ins Regal. Auf die Idee, dass man sie auch gleich als längere Bretter für Trockenregale nutzen könnte, wär ich gar nicht gekommen.
Ich lege oben immer noch ein altes Stück Baumwollstoff, oder Leinen drauf, damit ich keine Gipsverunreinigungen in den Ton bekomme. (Und die Tücher kann man nach Bedarf auch immer wieder ganz einfach reinigen.) Dass die Fermacell-Tonmischung einen Brand ohne Probleme überstanden hat, ist aber sehr, sehr gut zu wissen!!
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