Große runde Keramikbilder für eine Mauer

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
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Zauberfrau
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Große runde Keramikbilder für eine Mauer

Beitrag von Zauberfrau »

Hallo,

dies ist mein erster Post, auch wenn ich schon 8 Jahre stumme Mitleserin bin. Ich bin immer bemüht, nicht mit Allerweltsfragen aufzufallen. Aber nun geht es nicht mehr und ich brauche ganz dringend eure professionelle Hilfe. Denn ich bin nur Amateurin, habe mit meinem ersten Ofen recht viel Niedrigbrände gemacht, aber eben noch nie in der oberen Liga mitgespielt. Für mein Vorhaben reicht dies allerdings nicht mehr.

Wir haben eine sehr lange Mauer (ca 50 m lang, 2 m hoch) im Rohzustand. Und da eine verputzte Mauer in dieser Länge doch recht langweilig ist, wollte ich sie mit selbstgemachten Keramikbildern verschönern. Mir war klar, dass ich sie dann im Hochbrand frostsicher machen musste. Da mein alter Uhlig-Ofen (Frontlader) mit dem 0059-Automaten aber nur bis 1100°C brennen kann, stand der Kauf eines "vernünftigen" Ofens an. Ich entschied mich zu einem Neukauf. Ein Nabertherm Top 80 ist es gewroden, der bis 1320°C brennen kann. Tolles Teil!

Bis ich meinen neuen Ofen hatte, habe ich schon mal vorgearbeitet, denn Schrühen kann ja auch der Uhlig. Meine Keramikbilder sind rund, haben etwa 35 cm Duckmesser bei einer Stärke von 1 cm (im weichen Zustand). Was soll ich sagen... Alle meine Bilder sind beim Schrühen gerissen. Auch die etwa A4-großen Städtewappen, die ich auf die gleich Art gearbeitet habe. Was für einen Ton ich damals verwendet habe, weiß ich gar nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass er viel Schamotte enthielt, weil ich ja recht große Arbeiten vor mir hatte. Auch eine 35 cm - Kugel ist beim Schrühen gerissen. Ebenfalls im Uhlig-Ofen. Dieser alte Ofen, hat nur rechts und links eine Heizwand, ist sehr verrostet und weist sehr viele Risse in den Schamottsteinen auf. Zudem bin ich mir nicht sicher, ob die Automatik bei der Schrühsteuerung noch richtig funktioniert. Deswegen will ich auf keinen Fall mehr etwas mit diesem Ofen anstellen und nur noch meinen Nabertherm verwenden.

Zum Nabertherm:
Ich habe eine weitere 35cm Kugel gefertigt und im Nabertherm gebrannt (mein erster Schrühvorgang mit dem neuen Ofen). Sie blieb ganz. Juhuu!
Danach führte ich einen Glasurbrand durch mit 1250°C - Standardprogramm (hab mir extra eine schöne Palette von Hochbrandfarben besorgt). Die Keramikbilder, die nur kleine Risse nach dem Uhlig-Schrühen hatten, habe ich bemalt und auch in den Ofen gesteckt. Ein Bild ist dabei komplett quer durchgerissen (natürlich am alten Riss weiter). Das andere Bild blieb ganz. Aber da ich es auf Stützen gelegt hatte, verformte es sich bei der hohen Temperatur. Der Riss selbst blieb zum Glück klein. Das ist das Unglückswerk:
Fisch.jpg
Aber so kann ich das Bild auch nicht an die Mauer kleben. Soll ja quasi wie eine Fliese verarbeitet werden und muss flach liegen. Zudem hat es ja unten am Namenskürzel noch den Riss, wo wahrscheinlich auch Feuchtigkeit eindringen kann.

Jetzt habe ich irgendwie den Mut verloren. Nicht den Mut, mein Vorhaben durchzuziehen, sondern den Mut, es ohne Profi-Hilfe zu schaffen.

Ich habe hier viel gelesen, habe gelernt, dass man so große flache Sachen beim Glasurbrand in Quarzsand betten soll, damit sie flach bleiben
Check! - Quarzsand gekauft.

Ich habe gelesen, dass man große flache Teile beim Schrühen lieber stellt, nur langsam hochheizt und abkühlt.
Und da ist mein Problem: Soll ich meine runden Bilder wirklich aufrecht in den Ofen stellen? Oder ist gar nicht die Lage im Ofen wichtig gewesen, sondern die Art des Ofens? Ich habe meinen Ofen bei Carl Jäger gekauft. Und die Beratung meinte, dass der neue Ofen eine viel gleichmäßigere Temperatur im Innenraum hat, was meinen Werken auch schon zugute kommt.
Ich mach mir grade voll den Kopp, wie ich meine neuen Bilder in den Ofen zum Schrühen einräumen soll, damit ich nicht wieder gleich nur kaputte Scherben produziere. Oder war nur der alte Ofen das Problem und ich kann einfach alle als Stapel in den Ofen legen? Oder gibt es da eine Obergrenze, wie viele Platten man übereinanderstapeln darf? Ich habe auch kein Problem damit, nur jeweils 2 auf eine Ofenplatte zu legen und dann die nächste Etage anzufagen. Fragen über Fragen!
Wie würde der Profi hier vorgehen?

Zum benutzten Ton: Diesmal habe ich versucht, es richtig zu machen und habe einen hochschamottierten Ton genommen, damit der Scherben beim Brand nicht so schrumpft. Gerade habe ich gelesen, dass das auch falsch ist, weil der Ton wahrscheinlich für den Außenbereich nie winterfest wird bei dem hohen Schamottanteil (wusste ich gar nicht, dass das was ausmacht). Der Ton, den ich genommen habe ist der boesner-Ton "Terra 105" (45% feinste Schamotte, Korngröße 0-2,0 mm, Brennbereich 980-1270°C). Die neuen Räder (so nenne ich meine Bilder immer) haben einen Durchmesser von 37 cm. Die Platte habe ich jeweil 1cm dick ausgewellt und vor dem Einritzen der Motive von beiden Seiten mit der Ziehklinge in alle Richtungen verdichtet.

Bei meiner gerissenen Charge habe ich noch Riefen mit einem Holz auf die Rückseite reingeritzt, damit die Bilder besser im Fliesenkleber hängenbleiben. Darauf habe ich diesmal verzichtet, weil ich fürchtete, dass die Rissbildung vielleicht auch damit zusammenhing.
Hier sieht man mal so eine alte Version mit Riss. Wie gesagt, die neuen Bilder haben die Riefen nicht mehr:
Riss.jpg
Wäre super, wenn ihr mir ein paar Ratschläge geben könntet, wie ich meine Bilder unversehrt und schön an die Mauer bringe. Mittlerweile trocknen hier sieben Motive und es werden täglich mehr, weil mir immer mehr einfällt. Ob alle irgendwann an der Mauer hängen, weiß ich nicht. Aber es macht viel Spaß und eine Auswahl ist vielleicht auch nicht schlecht.
Aber das Schrühen macht mir gerade echt Bauchschmerzen. Oder sind die mit meinem neuen Ofen total unbegründet?

Lieben Dank für das Lesen meines Problems und viele Grüße von der
Zauberfrau, die jetzt schon ein Jahr lang an ihrem Problem häkelt und nicht mehr weiterweiß...
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sames
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Re: Große runde Keramikbilder für eine Mauer

Beitrag von sames »

hallo,
zuerst mal ist es sehr wichtig das die keramiken langsam und gut getrocknet sind(am besten auf zeitungspapier trocknen lassen), bevor du sie schrühst. ich würde auch die platten nicht so dünn machen, da sind risse, bei dieser grösse leider vorprogrammiert.(meine meinung)ausser man ist vollprofi.
brennen würde ich sie nur plan aufliegend,wegen dem verzug und langsam aufheizen .
und erst recht beim glasurbrand ist es notwendig dass sie flach aufliegen .
ich hoffe du kannst mit meinem beitrag was anfangen.
wünsch dir viel erfolg.
ps.:profis werden dir sicher noch einige tips geben.
liebe grüsse
Maria Ortiz Gil
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Re: Große runde Keramikbilder für eine Mauer

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Also ich finde, dass 1cm Dicke für eine Platte von über 30 cm Durchmesser zwar möglich, aber auch immer riskant ist. Dickere Platten gelingen wahrscheinlich besser, anderthalb cm machen da schon einen ziemlichen Unterschied. Zumal die Platten nicht nur auf der Rückseite Rillen haben, was zum Verkleben wirklich wichtig ist und worauf meiner Meinung nach nicht verzichtet werden sollte, sondern wenn ich das Foto richtig verstehe, sind die verschiedenen Farbflächen auf der Glasierten Seite auch durch Rillen getrennt. Das sind ganz schön viele „Sollbruchstellen“ für eine nur 1cm dicke Platte.
Dann ist nicht gesagt, dass die Risse erst beim Schrühen passiert sind, sie können genau so gut beim Hantieren im Lederharten Zustand passiert sein, nur sieht man es da noch nicht.

Vom aufeinander liegen im Brand müssen die Risse auch nicht zwangsläufig gekommen sein, denn dann sollten die obersten wenigstens „überlebt“ haben. Ich würde so dünne Platten von der Größe gar nicht im Brand aufeinander legen. Allein schon, weil sie bei aller Sorgfalt garantiert nicht komplett Plan aufliegen, sondern nur an einzelnen Punkten.
Also ich würde die Platten dicker machen, auf der Rückseite mit einem flach gehaltenen Kamm rillen, so dass die ganze Fläche gerillt und in sich gleichmäßig ist, und beim roh hantieren nie hochheben, sondern immer z.B. vom Tisch aufs Trockenbrett oder ähnlich nur rüber schieben und immer nur zwischen zwei Arbeitsbrettern umdrehen und nicht hochnehmen.

Langsam und gleichmäßig trocknen versteht sich von selbst. Da der Rand schneller trocknet, kann man dafür ein entsprechendes Loch in ein Stück Abdeckfolie schneiden, so dass der Rand im Verhältniss zur Mitte nich zu schnell trocknet.
hille
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Re: Große runde Keramikbilder für eine Mauer

Beitrag von hille »

Dicker auf jeden Fall, die von Maria erwähnten Rillen auf der Rückseite würde ich auch auf jeden Fall empfehlen. Die macht man am besten mit einer geriffelten Putzkelle. Die glatte Seite der Kelle kannst du dann benutzen, um die Vorderseite zu glätten und zu verdichten.

Vor allem würde ich bei dieser Größe nicht mit feinschamottiertem Ton arbeiten, sondern mit grobschamottiertem. Aber nicht der von Jäger, der neigt leider auch zu Rissen. Sibelco 50/15 ist gut. Zum Boesner Ton kann ich nichts sagen. Dass hochschamottierter Ton theoretisch nicht komplett sintert, ist unerheblich, die Platten liegen ja nicht in Wasser, ich würde mir über Frostschäden keine Gedanken machen. Ich hatte jedenfalls noch nie welche.

Wie stellst du deine Platten her, durch Ausrollen? Am besten schneidet man Platten vom Stock.

Guck mal über die Suche hier nach Ofenkacheln herstellen, da gibt es über die Jahre einiges an Beiträgen und bis auf die Brenntemperatur entspricht die Vorgehensweise derjenigen, die du anwenden musst.

Und um nicht ganz so groß arbeiten zu müssen, überlege dir doch mal, deine Bilder im lederharten Zustand entlang sinnvoller Linien in kleinere Teile zu schneiden. Wie bei einer Bleiverglasung.
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Günter
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Re: Große runde Keramikbilder für eine Mauer

Beitrag von Günter »

"Die Platte habe ich jeweil 1cm dick ausgewellt..." scheint mir auch ein kritischer Punkt - mit einem Nudelholz? Bei so großen Formaten keine gute Idee - Plattenstock wäre angemessen, aber da muss man auch die Technik beherrschen, ist nicht so einfach.
Vorschlag: dickere Platten herstellen, die auch einiges größer sein müssen und die müssen dann richtig mit Kraft verdichtet werden (Ziehklinge glättet nur): Die Platten mit gehobelten Latten oder Gummihammer oder so was richtig feste klopfen, umdrehen und Rückseite genauso, einpacken und etwas liegen lassen, am nächsten Tag dasselbe, bis die Platte auf die gewünschte Dicke verdichtet ist. Zuschneiden, damit der Rand weg kommt. Natürlich langsam trocknen etc. So haben wir Ofenkacheln hergestellt...
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Zauberfrau
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Re: Große runde Keramikbilder für eine Mauer

Beitrag von Zauberfrau »

Wow!
Vielen lieben Dank für eure zahlreichen Antworten. Bild

Ich muss gestehen, ich hab ein bisschen geschluckt. Dass die Platten zu dünn sein könnten, das habe ich beinahe befürchtet.
Aber man wächst ja an seinen Aufgaben.

Also werde ich von Neuem anfangen.
Da ich nicht weiß, wie ich so große Platten vom Stock schneiden soll ohne anzusetzen, werde ich wohl die Klopf-Variante in Erwägung ziehen.
Hab mir überlegt, dass ich eine 40x40 cm Platte 2cm dick auswellen werde (ich mache das immer sehr langsam, drehe und wende dabei ständig den Ton, rolle auch nie bis zu den Kanten aus, sondern erst zum Schluss), danach mit einer Holzplatte und einem Gummihammer solange auf die Platte eintrommele, bis sie nur noch 1,5 cm dick ist. Dann werde ich sie in Folie packen und einen Tag liegen lassen (reicht das?).

Beim Bearbeiten gibt es mit einem Kamm ein gleißmäßiges Muster auf die Rückseite für den Fliesenkleber. Dann wird die Platte auf Zeitungspapier gebettet. Die andere Seite wird mit der Ziehklinge geglättet. Ausgedruckte Vorlage auf den Ton, überschüssigen Rand vom Ton wegschneiden, dünne Folie darüber und die Töpfernadel darf ein bisschen "Eiskunstlauf" über die glatte Fläche machen.

Die Trocknung verläuft langsam. Die Folie vom Zeichnen schneide ich in der Mitte auf (ein 10 cm Loch) und lege sie auf das Werk, damit es von innen nach außen trocknet. Das mache ich sogar jetzt schon mit den neuen Platten. Das Vorlagenpapier bekomme ich erst ab, wenn das Werk getrocknet ist, habe ich gemerkt, vorher flust es zu sehr. Mitbrennen möchte ich es nur ungern, weil es so riecht, auch wenn der Ofen gar nicht im Innenraum vom Haus steht.
Vor allem würde ich bei dieser Größe nicht mit feinschamottiertem Ton arbeiten, sondern mit grobschamottiertem. Aber nicht der von Jäger, der neigt leider auch zu Rissen. Sibelco 50/15 ist gut. Zum Boesner Ton kann ich nichts sagen. Dass hochschamottierter Ton theoretisch nicht komplett sintert, ist unerheblich, die Platten liegen ja nicht in Wasser, ich würde mir über Frostschäden keine Gedanken machen. Ich hatte jedenfalls noch nie welche.
Vielen Dank für den Tipp! Der hilft mir sehr. Der Sibelco 50/15 hört sich gut an. Allerdings habe ich noch hier so viel boesner-Ton, dass ich ihm noch eine Chance geben möchte. Bleibt aber im Hinterkopf, wenn ich immer noch auf die Nase falle. Gut zu wissen, dass die Frostschäden wahrscheinlich nicht das Problem sein werden, zumal die Mauer mittlerweile ein kleines Dach bekommen hat. Der Regen wird also nicht direkt über die Platten laufen.

Da nun die sieben Platten ja schon fertig und durchgetrocknet sind, werde ich sie trotzdem schrühen. Auch hier schon im Quarzbett. Testweise. Falls es eine überlebt - prima! Hab ich was zum Verschenken. Falls nicht, hab ich wieder mal Lehrgeld gezahlt.

Was mich nur wundert, ist, dass die Wappen, die vielleicht nur etwa 20 x 25 cm groß sind auch alle gerissen waren. Naja, auch die sind schon in der zweiten Charge gefertigt und trocken und werden auch in den Test-Schrühbrand geschickt.

Noch einmal ganz herzlichen Dank! Bild
Falls es von Interesse ist, werde ich gerne vom weiteren Verlauf berichten.

Liebe Grüße von der
Zauberfrau
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Maria Ortiz Gil
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Re: Große runde Keramikbilder für eine Mauer

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Die Töpfernadel für die Umrisslinien zu verwenden wenn der Ton noch weich ist, halte ich für etwas gefährlich, da man dabei sehr leicht zu tief geht, was quasi einem Einschnitt gleich kommt. Vielleicht geht es auch mit einem Hölzchen mit weicher Spitze. Falls es darum geht eine Rille zu haben, die tief genug ist dass man sie mit Farbe auffüllen kann, könnte man um die Nadel etwas Kreppband wickeln, so dass nur die Spitze rausschaut und man einen Stop hat um nicht zu tief ein zu stechen.
Maria Ortiz Gil
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Re: Große runde Keramikbilder für eine Mauer

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Mir fällt noch ein, ich habe zwar selbst noch nie einen Stock in der Größe gemacht und deshalb keine Erfahrung damit, aber du musst ja nicht unbedingt möglichst viele Platten aus einem Stock schneiden, da du ja keine ständige Kachelproduktion hast. Dann würde das Volumen eines plattgeklopften, üblichen 10 kg Hubels doch wahrscheinlich etwa der Menge entsprechen, die du für für eine oder maximal zwei Platten mit Verschnitt brauchst und du brauchst für den Stock nichts an zu setzen.
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Zauberfrau
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Re: Große runde Keramikbilder für eine Mauer

Beitrag von Zauberfrau »

Maria Ortiz Gil hat geschrieben: Dienstag 28. Juni 2022, 08:12Die Töpfernadel für die Umrisslinien zu verwenden wenn der Ton noch weich ist, halte ich für etwas gefährlich, da man dabei sehr leicht zu tief geht, was quasi einem Einschnitt gleich kommt.
Stimmt, das hast du recht. Meinst du, ich laufe dabei auch Gefahr, wenn ich sie immer ganz flach halte? So habe ich das nämlich die ganze Zeit durchgeführt, weil ich mir schon dachte, dass ich sonst zu tief komme.
Maria Ortiz Gil hat geschrieben: Dienstag 28. Juni 2022, 08:12 Falls es darum geht eine Rille zu haben, die tief genug ist dass man sie mit Farbe auffüllen kann, könnte man um die Nadel etwas Kreppband wickeln, so dass nur die Spitze rausschaut und man einen Stop hat um nicht zu tief ein zu stechen.
Ja, genau! Die Rille fülle ich mit blauer Terra Sigilata und decke sie dann mit dünner Transparentglasur ab (so habe ich das auch bei dem Fisch gemacht). Ich liebe dieses Blau, was dabei entsteht.
Das mit dem Kreppband ist keine schlechte Idee, allerdings fürchte ich, dass ich bei meiner Schräglage der Nadel dann vielleicht mit dem Band unschöne Schlieren um die Rille ziehe. Hm, mal sehen. Testweise kann ich ja auch mal mit einem Hölzchen arbeiten. Vielleicht werden die Rillen dabei sogar schöner?
Maria Ortiz Gil hat geschrieben: Dienstag 28. Juni 2022, 08:22 Mir fällt noch ein, ich habe zwar selbst noch nie einen Stock in der Größe gemacht und deshalb keine Erfahrung damit, aber du musst ja nicht unbedingt möglichst viele Platten aus einem Stock schneiden, da du ja keine ständige Kachelproduktion hast. Dann würde das Volumen eines plattgeklopften, üblichen 10 kg Hubels doch wahrscheinlich etwa der Menge entsprechen, die du für für eine oder maximal zwei Platten mit Verschnitt brauchst und du brauchst für den Stock nichts an zu setzen.
Du meinst, ich packe den 10 kg- Hubel aus und trommele so lange auf ihm herum, bis ich eine Fläche von etwa 40 x 80 cm cm habe, die 1,5 cm dick ist? Dann packe ich das Schatzi wohl am besten auf ein Leintuch, damit ich es besser wenden kann. Oder trommele ich nur von einer Seite? Ich denke mal nicht, damit sich der Ton mal wieder von seiner Unterlage lösen und damit besser auseinandergehen kann.
Lasse ich dann das Riesending in Folie ruhen? Oder kann ich dann schon meine Kreise (grob) ausschneiden? Oder eben 40x40-Platten draus machen, die ich separat einpacke?
Wie lange sollte die Ruhephase sein? Ein Tag? Zwei Tage?
:wink: "Versuch es mal", flüstert das Herz. :wink:
Maria Ortiz Gil
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Re: Große runde Keramikbilder für eine Mauer

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Ich sagte ja bereits, dass ich keine große Erfahrung mit Platten vom Stock habe. Es ging mir nur darum, da du ja keine größeren Mengen herstellen musst, dass das Volumen eines Hubels wahrscheinlich für eine, womöglich für zwei Platten reicht und du keinen Stock auf zu bauen brauchst.
Der Ton sollte recht weich sein, damit man ihn zuerst mit dem Handballen etwas runter drücken kann, aber nicht damit klopfen, das geht auf die Knochen, sondern Gewicht abgeben. Notfalls mit den Füßen. Wenn er dann halb so hoch und entsprechend breiter ist, kann man wahrscheinlich mit dem klopfen anfangen. Aber da sollen bitte die Kachelmacher noch etwas dazu sagen.

Die Nadel ist für schöne Linien natürlich das Beste. Man muss halt aufpassen, dass man nicht zu tief kommt. Aber wenn du die Kacheln dicker machst dann ist die Gefahr ja schon um einiges minimiert.
Maria Ortiz Gil
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Re: Große runde Keramikbilder für eine Mauer

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Missverständnisse:
Als ich meinte, dass ein Hubel Ton möglicherweise für zwei Platten reicht, dachte ich natürlich daran, dass diese als Volumen ÜBEREINANDER liegen und nicht nebeneinander. Vielleicht schaust du dir noch mal an, wie man Platten vom Stock schneidet. Schau dir dieses Video an:
https://m.youtube.com/watch?v=7hyBdcivt7M
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Re: Große runde Keramikbilder für eine Mauer

Beitrag von Zauberfrau »

Ah! Jetzt ist der Groschen gefallen. Lieben Dank für das Video. Gut! So werde ich es machen. Bild
:wink: "Versuch es mal", flüstert das Herz. :wink:
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