Elektrischer Ofen hat eine ungleichmäßige Temperaturverteilung

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leckerpott
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Elektrischer Ofen hat eine ungleichmäßige Temperaturverteilung

Beitrag von leckerpott »

Hallo Zusammen,

ich habe einen MKO 120 liter und brenne schon länger mit ptcr Ringen, um die tatsächlich erreichte Temperatur im Ofen zu überprüfen.
Wenn ich den Ofen zum Beispiel im Schrühbrand auf 940 °C einstelle, hat er mittig (wo der Temperaturfühler (S-Typ) ist) 920°C am gegenüberliegenden Ende des Temperaturfühlers und in der unteren Ebene nur 880 und der obersten 900°C.

Beim Glasurbrand ist das ähnlich, ich brenne auf 1290°C und habe teilweise 1230°C in der untersten Ebene, während die mittlere Ebene durchaus auf 1280°C kommt.

Hat vielleicht noch jemand Erfahrung mit konkreten Temperaturen im Elektroofen und könnte die teilen?
Hat vielleicht jemand noch einen Tipp, wie ich einen gleichmäßigeren Brand hinbekommen könnte? Ich bin schon bei 30 Minuten Haltezeit, muss ich die noch weiter erhöhen? Ich will ja auch die Mitte meines Ofens nicht überbrennen.

Viele Grüße,
Agnes
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Brennofen-Reparatur
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Re: Elektrischer Ofen hat eine ungleichmäßige Temperaturverteilung

Beitrag von Brennofen-Reparatur »

Hallo

Wie schnell wird denn aufgeheizt?

Gruß Daniel
Ursula28
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Re: Elektrischer Ofen hat eine ungleichmäßige Temperaturverteilung

Beitrag von Ursula28 »

Hallo Agnes,
ich hatte in den 90igern an der VHS den dortigen Ofen nur bis 1200° C brennen dürfen. ich wollte aber Steinzeug brennen. Also habe ich die Endtemperatur auf 1180° und die Pendelzeit auf 60 min eingestellt. Die Glasuren wurden dann im Ergebnis so wie in meiner Töpferei , wo ich bei 1230 - 1240° gebrannt habe. Und ich hatte einen besseren Temperaturausgleich.
Gruß Ursula
leckerpott
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Re: Elektrischer Ofen hat eine ungleichmäßige Temperaturverteilung

Beitrag von leckerpott »

Hallo Zusammen,

Danke für die Antworten. Ich habe vorher mit 240°C/h geheizt im Glasur- Brennprogramm, konnte mit meinem Controller aber auch nur zwischen 120 und 240 wählen. Ich habe mir jetzt einen neuen Controller gekauft und habe eine Haltezeit bei 1200 und bei 1290 und das hat der Temperaturverteilung sehr geholfen. Ich habe immer noch so 10-20 °C Unterschied, aber damit kann ich gut leben.
Ich wollte nicht auf über 45 Minuten Haltezeit bei 1290 gehen und habe mich deswegen für eine zusätzliche Haltezeit bei 1200 entschieden. Ich habe jetzt 2 Brände so gemacht und auf allen Ebenen mit ptcr Ringen gemessen und es sieht sehr gut aus bisher. Ich entwickele gerade noch neue Glasuren, da muss man dann schauen, wie die so ausschmelzen, aber erstmal lasse ich das Brennprogramm so.

Ich habe auch vermehrt recherchiert zu Heizraten, da ich mein Brennprogramm ja nun selber einstellen musste/ konnte. Ich heize jetzt also langsam bis 130°C und dann volle Kanne auf 1200°C und weiter auf 1290°C. In der clay class von ceramic materials workshop gibt es eine Lektion dazu, da wird das weiter erläutert, falls das jemanden interessiert.

Viele Grüße,
Agnes
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Brennofen-Reparatur
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Re: Elektrischer Ofen hat eine ungleichmäßige Temperaturverteilung

Beitrag von Brennofen-Reparatur »

Hallo Agnes

wird erklärt warum der erste Umschaltpunkt bei 130°C liegt? Meist wird dieser auf 600°C gelegt um den Quarzsprung bei 573°C langsam zu überfahren.

Gruß Daniel
leckerpott
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Re: Elektrischer Ofen hat eine ungleichmäßige Temperaturverteilung

Beitrag von leckerpott »

Hallo Daniel,

ich habe die Keramikglasurkurse von Matt Katz (ceramicmaterialworkshop) belegt und ich meine in der clay class bespricht er, dass der Quarzsprung nicht so eine wichtige Rolle spielt, bzw. nicht in Tests nachgewiesen werden konnte. Ich kann nur meine Erfahrungen bisher spiegeln, wo ich noch nie langsam in den Quarzsprung gestartet bin und eigentlich immer volle Kanne durchheize und keinerlei Probleme damit habe. Ich habe weder Risse noch Verformungen, also jetzt auch nicht nie, aber wirklich eher selten. Er nennt es eines der größten Mythen in der Keramik und regt sich unglaublich darüber auf. Ich bin da emotionslos, sehe aber keinen Grund auf den Quarzsprung Rücksicht zu nehmen. Ich habe eine Haltezeit bei 130 °C eigenmächtig eingebaut, weil ich dem eventuell zurückbleibendem Wasser Zeit geben will aufjedenfall zu verdampfen und da etwas mehr Zeit zu geben, um Explosionen zu vermeiden. Ob das wirklich was bringt, weiß ich aber nicht. Also, das wird in der clay class nicht explizit empfohlen, denke ich. Für weitere Details kann ich da aber auch nur auf den Kurs verweisen, da wird das noch in einem viel größeren Detailierungsgrad erläutert. Ich könnte den Kurs noch 5 Mal gucken und jedesmal was Neues mitnehmen. Zwei Mal habe ich den schon durch und kann mich jetzt schon nicht oder immer noch nicht annährend an alle Details erinnern.
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