Blasen in Transparentglasur auf frühsinterndem Ton

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Nette
Beiträge: 7
Registriert: Dienstag 16. Januar 2007, 14:30

Blasen in Transparentglasur auf frühsinterndem Ton

Beitrag von Nette »

Hallo,
nachdem ich längere Zeit das Forum verfolgt habe wollte auch ich mir mal einen Rat bei Euch holen:
Es handelt sich um kleine Blasen, die in der Glasur stecken bleiben oder auch aufplatzen und scharfkantige "Krater" hinterlassen.
Das Problem tritt bei verschiedenen frühsinternden, hellen Massen und verschiedenen Fertigglasuren bei 1070° auf - manchmal mehr, manchmal weniger.
Dünneres Glasieren löst das Problem nicht vollständig.

Was hilft? Schrühbrandtemperatur? Haltezeit? Abändern der Glasur? Eigene Glasur entwickeln?

Bin gespannt auf Eure Tipps.

Gruß, Nette
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Pit
Beiträge: 386
Registriert: Mittwoch 16. März 2005, 22:56
Wohnort: im wilden Osten

Beitrag von Pit »

wie hoch machst du den schrühbrand?
wenn nicht 900°C - dann mind. auf diese temp. anheben.
das einfachste wäre erstmal die glasur zu wechseln. oder hast du zig kilogramm davon schon zu liegen?

welche glasur nimmst du? falls es der wirklich zu heiß ist, sagte harry schon - haltezeit erhöhen bei niedrigerer endtemperatur. oder die glasur hitzefester machen. 10% kaolin dazugeben (oder 5% Quarz). oder ein mix aus beiden. kannst auch etwas von einer 11er transparentglasur hinzugeben.

kann ja aber auch sein das die glasur bei 1070 grad einfach noch zu zäh ist... dann wäre höher/länger brennen, bzw "flussmittelzugabe" die lösung. richtig empfehlen kann und will ich da nichts. kann auch schiefgehen. also da vorsicht. in frage käme zB sintermehl, eine fritte oder borax.

ist die masse schamottiert?
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Nette
Beiträge: 7
Registriert: Dienstag 16. Januar 2007, 14:30

Beitrag von Nette »

Danke für die schnellen Antworten.

Normalerweise benutze ich Sinter Rapide von Fuchs (unschamottiert) mit Transparentglasur 40-VTR 102 von Wolbring.
In dieser Kombination tritt das Phänomen zwar nicht stark auf, aber auch ab und zu ein paar Blasen sind ärgerlich!

Ein Versuch mit Creaton 245 und einer "unbekannten" Transparentglasur und höherem Schrühbrand ergab das Problem in EXTREM: Blasen über Blasen, die teilweise aufbrechen und den "rohen" Scherben freigeben - das Stück ist gut als Reibeisen einsetzbar...

Ich vermute auch, dass die Glasur zu zäh ist und das Gas aus dem Scherben in der Glasur hängen bleibt.
Pit - mit wieviel %-Zusätzen würdest Du die Versuche starten? CaBo-Fritte, oder was anderes?

Am Brand kann ich momentan nichts ändern, da auch andere Sachen mit in den Ofen kommen.
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Pit
Beiträge: 386
Registriert: Mittwoch 16. März 2005, 22:56
Wohnort: im wilden Osten

Beitrag von Pit »

na versuche starte ich aus zeit und vernunftsgründen immer mit dem was gerade da ist. oft ist der zufall in unserem job eine nette komponente!
ich würde eine versuchsreihe machen. 10% ist bei mir so eine magische zahl. gut zu rechnen. gut zu merken.

das mit dem gas aus dem scherben dachte ich wäre mit hoher schrühtemperatur erstmal "vom tisch".
es kann beides sein. aufkochen, weil zu heiß oder aufkochen, weil noch nicht fertig. es gibt glasuren die vorher so etwas aufkochen.
du wirst ja sehen was besser wirkt.
fritte, quarz, kaolin oder gar kombination aus quarz und kaolin. je mehr proben um so besser - keine frage :wink:
wie wirken sich unterschiedliche dicken der glasur aus?
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