Hallo liebe Keramik Kollegen,
Ich habe das Problem, dass ich eine Glasur in der Volkshochschule benutzen will, die schon da war und ich nicht weiß wie alt sie ist. Denn sie bildet beim Glasieren, wenn die Glasur trocknet Risse. Könnte es noch an was anderem liegen als, dass sie zu alt ist? Vielleicht zu viel oder zu wenig wasser? Wenn sie schon lange steht, ist ja auch schon etwas wasser verdunstet, auch bei geschlossenem Deckel.
Ich freue mich auf eure Antworten:)
Viele Grüße
Josefine
Glasur bildet während dem glasieren Risse
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Maria Ortiz Gil
- Beiträge: 1027
- Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14
Re: Glasur bildet während dem glasieren Risse
Hallo Nami,
Wenn eine Glasur "zu alt" wird, dann nur im feuchten Zustand und es äußert sich eher so, dass einige der Rohstoffe anfangen auszukristallisieren und nicht auflösbare Klümpchen, wie Sandkörnchen oder Kügelchen bilden. Die Risse kommen wohl nicht daher.
Um Risse bilden zu können muss die pulvrige Glasur einigermaßen dick aufliegen. Also wird nicht zu viel Wasser drin sein, denn das Wasser verdünnt die Glasur, worauf diese nur als dünne Schicht aufliegt.
Möglicherweise ist in der Glasur ein so genanntes Stellmittel drin, etwas das verhindern soll, dass sich die Glasurkörnchen zu schnell im Eimer absetzen. Wenn man es mit diesem Stellmittel übertreibt, kann die flüssige Glasur auch mal ein wenig quarkig oder glibberig werden. Dann liegt eine relativ dicke Schicht auf, die aber verhältnismäßig viel Wasser enthält. Dementsprechend verliert sie beim Trocknen auch viel Wasser und dann gibt es Risse, wie wenn der Grund eines Sees austrocknet.
Solche Risse habe ich auch schon gehabt, wenn der Scherben so dünn war, dass dessen Volumen nicht das ganze Anmachwasser zwischen den Glasurkörnchen aufnehmen konnte und die Glasurschicht deshalb nur sehr langsam getrocknet ist.
Man kann solche Risse meistens mit dem Finger verreiben.
VORSICHT MIT DEM DABEI ENTSTEHENDEN GLASURSTAUB!
NICHT WEGPUSTEN, SONST ATMET MAN IHN MIT DEM NÄCHSTEN ATEMZUG EIN!
Lieber das Gefäß auf einem zusammengefalteten, feuchten Tuch vorsichtig leicht aufklopfen, damit die losen Körnchen auf das feuchte Tuch fallen und an diesem ausgewaschen werden können.
Wenn dieser Risse-Effekt sehr stark ist, kann auch schon mal ein ganzes Stück Glasur vom Gefäß wieder abfallen. Das sollte nicht im Brand passieren, sonst schmilzt es auf der Ofenplatte. Beim Verreiben kann man kontrollieren, wie fest sich die Glasur mit dem porösen Scherben verbunden hat.
Falls da einzelne Plaks abfallen, hilft es nur alles wieder runter zu waschen, das Gefäß gut durchtrocknen lassen und entweder anders zu Glasieren oder die Glasur zu verändern.
Wenn die Glasur in der Schmelze eine hohe Oberflächenspannung hat, können sich diese einzelnen Plaks auch an den Rändern zusammenziehen und so genannte Abroller verursachen. Ganz selten kann dieser Effekt auch besonders interessant aussehen und in die Gestaltung mit einbezogen werden.
Dafür muss man aber entsprechende Experimente machen, bis man die optimale Konsistenz herausgefunden hat, die macht, dass die Risse gleichmäßig verteilt sind.
Um das heraus zu finden muss man die Sachen sicherheitshalber auf einem Untersatz brennen, der eventuell herabfallende Glasurteile auffängt.
Schönen Gruß
Maria
Wenn eine Glasur "zu alt" wird, dann nur im feuchten Zustand und es äußert sich eher so, dass einige der Rohstoffe anfangen auszukristallisieren und nicht auflösbare Klümpchen, wie Sandkörnchen oder Kügelchen bilden. Die Risse kommen wohl nicht daher.
Um Risse bilden zu können muss die pulvrige Glasur einigermaßen dick aufliegen. Also wird nicht zu viel Wasser drin sein, denn das Wasser verdünnt die Glasur, worauf diese nur als dünne Schicht aufliegt.
Möglicherweise ist in der Glasur ein so genanntes Stellmittel drin, etwas das verhindern soll, dass sich die Glasurkörnchen zu schnell im Eimer absetzen. Wenn man es mit diesem Stellmittel übertreibt, kann die flüssige Glasur auch mal ein wenig quarkig oder glibberig werden. Dann liegt eine relativ dicke Schicht auf, die aber verhältnismäßig viel Wasser enthält. Dementsprechend verliert sie beim Trocknen auch viel Wasser und dann gibt es Risse, wie wenn der Grund eines Sees austrocknet.
Solche Risse habe ich auch schon gehabt, wenn der Scherben so dünn war, dass dessen Volumen nicht das ganze Anmachwasser zwischen den Glasurkörnchen aufnehmen konnte und die Glasurschicht deshalb nur sehr langsam getrocknet ist.
Man kann solche Risse meistens mit dem Finger verreiben.
VORSICHT MIT DEM DABEI ENTSTEHENDEN GLASURSTAUB!
NICHT WEGPUSTEN, SONST ATMET MAN IHN MIT DEM NÄCHSTEN ATEMZUG EIN!
Lieber das Gefäß auf einem zusammengefalteten, feuchten Tuch vorsichtig leicht aufklopfen, damit die losen Körnchen auf das feuchte Tuch fallen und an diesem ausgewaschen werden können.
Wenn dieser Risse-Effekt sehr stark ist, kann auch schon mal ein ganzes Stück Glasur vom Gefäß wieder abfallen. Das sollte nicht im Brand passieren, sonst schmilzt es auf der Ofenplatte. Beim Verreiben kann man kontrollieren, wie fest sich die Glasur mit dem porösen Scherben verbunden hat.
Falls da einzelne Plaks abfallen, hilft es nur alles wieder runter zu waschen, das Gefäß gut durchtrocknen lassen und entweder anders zu Glasieren oder die Glasur zu verändern.
Wenn die Glasur in der Schmelze eine hohe Oberflächenspannung hat, können sich diese einzelnen Plaks auch an den Rändern zusammenziehen und so genannte Abroller verursachen. Ganz selten kann dieser Effekt auch besonders interessant aussehen und in die Gestaltung mit einbezogen werden.
Dafür muss man aber entsprechende Experimente machen, bis man die optimale Konsistenz herausgefunden hat, die macht, dass die Risse gleichmäßig verteilt sind.
Um das heraus zu finden muss man die Sachen sicherheitshalber auf einem Untersatz brennen, der eventuell herabfallende Glasurteile auffängt.
Schönen Gruß
Maria
Re: Glasur bildet während dem glasieren Risse
Halo Nami,
hast Du Angaben zur Glasur? Für welche Brenntemperatur, welche Farbe, Hersteller, … mit welchem Wasserverhältnis wurde sie denn angesetzt? Oft entstehen solche Risse durch zu starke Schwindung.
hast Du Angaben zur Glasur? Für welche Brenntemperatur, welche Farbe, Hersteller, … mit welchem Wasserverhältnis wurde sie denn angesetzt? Oft entstehen solche Risse durch zu starke Schwindung.