Glasurreste entsorgen

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Leonuschka
Beiträge: 12
Registriert: Dienstag 11. Juli 2023, 22:07

Glasurreste entsorgen

Beitrag von Leonuschka »

Hallo,

es gibt schon ein paar Einträge zu diesem Thema, ich habe aber doch noch eine Frage dazu:
Ich habe meine Glasurreste eine Weile gesammelt und sie dann in von mir dafür angefertigten dickwandigen Behältern gebrannt. Die Behälter haben dabei grobe Risse bekommen, ca. 1 cm breit. Zum Glück ist die Glasur nicht ausgelaufen, sie war anscheinend schon recht fest als der Ton aufbrach. Jetzt frage ich mich: Habe ich etwas falsch gemacht? Oder ist das normal? Besteht das Risiko, dass beim nächsten Mal doch etwas ausläuft?

Ich weiß, eine Alternative wäre der Sondermüll. Aber ich finde diese Variante eigentlich ganz gut.

Liebe Grüße in die große Runde :-)
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1030
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Glasurreste entsorgen

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Leonuschka,

Das sind offensichtlich Kühlrisse, die entstehen, weil in so einem Fall das Verhältnis von Gefäßwand, beziehungsweise Boden, und Glasurdicke zu unterschiedlich ist. Beides schwindet beim Erkalten unterschiedlich stark, es entstehen gegenteilige Kräfte und der Ton reißt, was dann nicht verwunderlich ist.

So etwas kann auch passieren, wenn man den Boden eines Gefäßes, das man zu ganz normalen Gebrauchszwecken herstellt, zu dünn abdreht und zu langsam ausglasiert, also so, dass die Glasur lange darin stehen bleibt und eine dicke Schicht entsteht.

Sicher hilft es, das Gefäß zum Zweck Glasurreste zu binden recht dick zu machen, ich würde sagen 2 cm dick und möglichst flach, damit die Glasurpulverschicht darin nicht zu hoch wird. Auch da schätze ich etwa 2 cm.
Diese Methode eignet sich um kleinere Reste chemisch zu binden.

Um einen Eimer voll trockene Glasurreste los zu werden sollte man nun mal zur Sammelstelle für Gefahrstoffe. Oder man arbeitet diese auf und versucht eine noch brauchbare Glasur daraus zu machen.

Schönen Gruß
Maria
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1030
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Glasurreste entsorgen

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Mir fällt dir noch etwas dazu ein:
Wie sieht denn die Kante dieser Risse aus? Sieht es aus wie gebrochenes Glas, dann wären es eindeutig Risse, die beim Abkühlen entstehen.

Oder läuft die Glasur zum Riss hin?
Du schreibst ja, dass du schon dickwandige Gefäße gemacht hast. Es gibt auch die Möglichkeit, dass diese so schwer sind, dass sie sich beim Brand nicht bewegen können, da ihr eigenes Gewicht sie daran hindert. In diesem Fall hilft eine dünne Schicht Quarzsand darunter, damit das Gefäß auf den Sandkörnchen rollen und sich bewegen kann.
Welche Abmessungen waren das und wie viel Glasur war drin?
Leonuschka
Beiträge: 12
Registriert: Dienstag 11. Juli 2023, 22:07

Re: Glasurreste entsorgen

Beitrag von Leonuschka »

Liebe Maria,

toll, vielen Dank für deine ausführliche und gute Rückmeldung! ... Es stimmt: ich hatte die Gefäße schon recht dick gemacht, sie waren allerdings auch recht hoch (so etwa die Maße einer Tasse). Und die Risse waren dann wohl wirklich Kühlrisse, sie sind klar und scharfkantig. Werde es noch einmal mit einem flacheren, aber weiterhin dickwandigen Gefäß probieren. Demnächst fahre ich auch Reste zum Sondermüll, weil sich jetzt viel angesammelt hat, aber eigentlich finde ich das Einbrennen echt super.
Den Tipp mit den Sandkörnchen finde ich auch sehr hilfreich. Generell ist der ja dann für große Arbeiten sinnvoll, wusste das nicht und hatte mich nur manchmal über Sand auf den Brennplatten in anderen Werkräumen gewundert :-)

Liebe Grüße und Danke :-)

Leonie
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1030
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Glasurreste entsorgen

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Leonuschka,

Die Höhe einer Tasse ist schon ganz schön viel, das hätte ich mich nicht getraut, ein solches Volumen flüssiger Glasur in der Proportion im Ofen zu haben.

Vor langer Zeit hatte ich mal ein Projekt im Kopf, dass ich aber nie angegangen bin, und zwar stellte ich mir vor, ich könnte solche dicken flachen Gefäße zum Resteglasur einschmelzen machen, die ich dann ganz malerisch als runde Gartenplatten auslegen kann. Ob das funktionieren würde weiß ich nicht, zumal die Glasur sich ja immer etwas ab senkt, und diese Gartenplatten dann Vertiefungen wären, in denen das Regenwasser drin stehen bleiben würde. Gegen das Absenken könnte es etwas helfen, wenn man das Glasurpulver nicht einfach nur hinein schüttet, sondern auch etwas fest stampft, so dass möglichst viel hinein passt. Dabei sind Glasur Reste meist eh schon eingetrocknet und sperrig und das Volumen in der Schmelze eh schwer einzuschätzen. Falls man drauf herum stampft, müsste man auf jeden Fall eine gute Maske tragen.
Und der Gefäßboden müsste schon recht dick sein, damit sie nicht beim zweiten drauf treten schon durchbrechen. Oder die Fläche entsprechend klein, dass man sie wie Pflastersteine aneinander legen könnte
Falls das jemand ausprobieren möchte, dann wäre es schön, einen Bericht darüber zu bekommen.
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