Brennen ohne Ofen?

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
Yiska
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Brennen ohne Ofen?

Beitrag von Yiska »

Hallo!
Ich bin ein absoluter Neuling in Sachen Ton und wollte fragen, wie man den Ton früher gebrannt hat.
Ich habe vor, in nächster Zeit auf Wikingermärkte zu fahren und wollte mich dahingehen informieren, ob es möglich ist, unglasierte Gefäße anderweitig als in einem Ofen oder in einem selbstgebauten altertümlichen Ofen zu brennen?
Für Antworten wäre ich sehr dankbar.

Viele Grüße,
Jessica
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Günter
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Beitrag von Günter »

du kannst auch kleine gefässe in jedem lagerfeuer oder deinem küchenofen brennen - wenn sie glühen, dann hat schon eine keramische umwandlung stattgefunden und die sachen lösen sich nicht mehr in wasser auf... ABER: das ist nicht so einfach! die gefässe müssen ganz langsam am feuer vorgewärmt werden (natürlich völlig trocken sein) und es hängt stark vom ton ab. je gröber/sandiger desto besser, je feiner desto schwieriger. das bedeutet, du must experimentieren und auf sehr viel bruch und risse gefasst sein.
Yiska
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Danke!:))

Beitrag von Yiska »

Hallo, Günter!
Vielen Dank für Deine Antwort.
Die Gefäße müssen also absolut trocken sein.
Wenn ich denn den Ton im normalen Backofen brenne, erreiche ich überhaupt eine Temperatur, die das Material glühen lässt?
Bei wieviel Grad muss ich denn anfangen?
Ich kann mir schon sehr gut vorstellen, dass Brennen im offenen Feuer sehr schwierig ist.
Kann ich über Euch irgendwo eine genauere Anleitung finden?
Für Antworten wäre ich wie immer sehr dankbar.
Toll dass es so ein Forum hier gibt!!!
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Günter
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Beitrag von Günter »

ein backofen erreicht glücklicherweise solche temperaturen nicht, sonst wären schon viele küchen in flammen aufgegangen - minimum für eine keramische verfestigung ist 600 grad. man muss es auf jeden fall wenigstens leicht rot glühen sehen...
für literatur.. vielleicht "töpfern, lehmofenbau, brennen" von prof. mahlke, das wir vertreiben - es gibt aber bestimmt noch mehr.
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Günter
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Beitrag von Günter »

ergänzung weil ich mich wohl missverständlich ausgedrückt habe: mit "Küchenherd" habe ich einen herd mit holzfeuerung gemeint (also mit richtigem feuer), nicht einen elektro- oder gasbackofen!
Pabbels
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Brennen ohne Ofen

Beitrag von Pabbels »

Erstmal ein liebes Hallo an alle,

auch ich bin ein absuluter Neuling im Töpfern. Nun habe ich hier eben gelesen, daß es möglich ist, in einem alten Küchenherd (Holzfeuerung) auch zu brennen und so einen habe ich in meiner Küche stehen. Der Ofen hat auch ein Backrohr (ich glaube mal, daß man das so nennt). Das ist ein richtig alter Küchenofen mit Wasserschiffchen.

Vielleicht könnt ihr mir sagen wie das funktioniert und wie ich das machen muß und vor allem, was ich dabei beachten muß.

Desweiteren hätte ich noch gerne gewußt, ob man dann die getöpferten Sachen auch im Winter draußen stehen lassen kann, wenn sie im Küchenofen gebrannt worden sind. Mit dem normalen Brennofen gebrannte Tonsachen kann man ja draußen lassen. Ich muß dazu sagen, daß ich weniger Gebrauchskeramik sondern mehr Figuren, Kugeln und solche Sachen mache.

Ich bedanke mich schon einmal im voraus und würde mich freuen, wenn mir jemand, der schon mal Erfahrung mit so was hatte, mir da weiter helfen könnte.

Liebe Grüße

Pabbels
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Martin Fricke
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Beitrag von Martin Fricke »

Rechne bitte nicht damit, dass du im holzgefeuerten Küchenofen auf Temperaturen kommst, bei denen der Ton frostfest wird.

Ein Rohbrand in jeglichem Ofen muss im unteren Temperaturbereich so bis 300 Grad langsam gefahren werden, eine weitere sensible Phase ist der sog. "Quarzsprung" bei ca. 500 Grad - da streiten sich aber meines Wissens nach die Gelehrten ein bisschen, wie relevant der ist.

Bei Holzbefeuerung mit Flammen kann es leicht vorkommen, dass schnell und auch ungleichmäßig höhere Temperaturen entstehen. Fingerspitzengefühl und Erfahrung sind hier gefragt. Eventuell hilft es, erst mal mit Glut vor zu wärmen. Ein Temperaturfühler ist da sicher eine gute Hilfe.

Vielleicht wäre es auch eine Krücke, im Elektroofen vorgewärmte Stücke einzusetzen, die sind dann garantiert durchgetrocknet. Nur: Jedes Umsetzen bedeutet Bruchgefahr!
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Günter
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Beitrag von Günter »

also ich habe so einige kleine figuren und schälchen meiner tochter aus spass in meinem kachelofen gebrannt - es geht, aber man muss mit viel ausschuss rechnen! erstens muss man eine tonmasse verwenden, die möglichst viel und möglichst groben schamott enthält oder gleich eine spezielle rakumasse. zweitens mussen die die teile natürlich vollkommen trocken sein und wie rakustücke vorgewärmt werden - und mit vorgewärmt meine ich: sie sollten 100 bis 200° haben, wenn man sie in den ofen steckt! Auch dann nicht direkt in die glut, sondern erst in die tür stellen, dann drehen und ein bisschen näher und das mit geduld noch ein paarmal, bis sie dann in die glut gesteckt werden können.
dass man frostfetigkeit erreicht, ist von der temperatur her wirklich unwahrscheinlich, aber frostfestigkeit hängt ja stark von der masse ab (dachziegel müssen auch frostfest sein...). ich würde es erst mit einem einzelnen stück probieren und nicht mit erfolg rechnen...
Pabbels
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Beitrag von Pabbels »

Das wäre ja jetzt auch zu schön gewesen, wenn das brennen im Küchenofen klappen würde.

Ich werde dann wohl weiterhin die Sachen zum brennen fahren. Nochmals lieben Dank

Pabbels
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Günter
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Beitrag von Günter »

sag mal, wozu schreib ich denn wie es geht? was willst du denn - reinstellen und nach 5 minuten fertig rausholen??? ich empfehle dir "fimo" - vielleicht besser geeignet für deine ansprüche.
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Martin Fricke
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Beitrag von Martin Fricke »

Günter, es ist jedem selbst überlassen, ab wann einem was zu aufwändig ist. Geht nicht ist dann eine subjektive persönliche Bewertung, zumal da wohl an frostsichere Stücke gedacht war

Und andere verfolgen das Thema auch mit, denen das was bringt. Du hast es nicht "für die Katz" geschrieben"!

danke
Martin
lia
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Selbstbrennen

Beitrag von lia »

Hallo Ihr lieben,

also ich finde die Idee, voll lustig,

Also, ich werde die Feuersache, auf jeden Fall machen, bin schon lange hinter dem Ton und dem Feuer her.

Habe es schon mal ohne Wärmevorbereitung gemacht, und es kann sein das die Sachen, Schalen, gr. Tassen, Vasen noch nicht ganz trocken waren.

Na jedenfalls, sind die Sachen regelrecht explodiert, es war auch weißer Drehton dabei, ha. Jetzt weiß ich, wegen dem weißen Ton ohne Schamotte, auch deswegen und den vielleicht noch feuchten Grassoden.
Das ist mir ziemlich um die Ohren geflogen.
Völlig ahnungslos!


Viele grüße
lia
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Martin Fricke
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Beitrag von Martin Fricke »

folgendes...
je wärmerleitfähiger der Ton, desto besser verteilt sich - theoretisch die Wärme, Eisen leitet, also ist roter Ton besser geeignet als weißer
je kleiner der WAK, desto geringer die Spannungen, einen geringen WAK haben auch Rakumassen, also die vorziehen.
Je höher und gröber der Schamotteanteil, desto geringer die Gefahr, denn Schamotte ist ja nix andres als schon gebrannter, gemahlener Ton. Also ist der zu schrühende Anteil dann geringer.
Je kleiner die Teile, desto eher sind sie so zu brennen.

Im Steinzeitmuseum haben wir an einem Nachmittag Perlen geformt, getrocknet und gebrannt. Erst geformt, antrocknen lassen, am Rande des Feuers erwärmt, in der Zeit Stockbrot gebacken, und dann in die Glut hinein. Nicht das Stockbrot, die Perlen meine ich. Die meisten blieben heile. Sind aber halt entsprechend kleine Teile. Je größer sie sind, desto vorsichtiger und gleichmäßiger erwärmen, halt. Da kann man sich ja ran tasten.

Man kann im Kamin brennen. Ed Knops beschreibt u.a. das in Rakuvaria, wenn ich mich recht erinnere (hab es aber nicht gelesen). Auc von irgend so einem Behälter war die Rede, mit dem man in der Mikrowelle brennen könnte. Sicher nur kleine Teile. Es gibt schon exotische Ansätze... . Man könnte mit Toyota meinen: Nichts ist unmöglich...

Als Alternative bietet sich sonst auch - sofern Platz und tolerante Nachbarschaft da, der Brand in der Schmauchtonne in Sägespänen an. Die kokeln langsam vor sich hin, die plötzliche Hitzeentwicklung ist da als Problem geringer.

Ich hab ein bisschen Erfahrung mit Papieröfen, da sind die Schwierigkeiten, die gemeistert werden müssen im Prinzip die gleichen. Unter www.Papierofen.de nach Hinweisen zu gucken könnte also auch helfen und Lust machen, mal selbst einen zu bauen.
gast

die lorelei,oder ich weiß nicht was solles bedeuten

Beitrag von gast »

ihr seit ja ,...ich bin immer wieder über-rascht,...
lebe und arbeite seit jahren in marokko und da wird manchmal unmögliches möglich gemacht,....aber brennen ohne ofen?*;":

wie wäre den ,-" drehen ohne ton"?!

ich gehe davon aus,daß diese frage genauso toll beantwortet wird wie
brennen ohne ofen,küchen ofen ,mikrowelle uzw.!!!

oh wie schön und macht's noch sinn,daß ich manchmal nicht weiß ob ich
töpfer bin !
he leute , laßt einen alten töpfer doch auch mal lästern...
lieben gruß an alle und nicht vergessen!!!

"..gott und der teufel"..

tanger
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Günter
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Beitrag von Günter »

hallo tanger, dies ist ein INFORMATIONSFORUM, kein chat! deine beiträge haben regelmässig einen informationsgehalt von NULL. wenn du dich aussprechen willst wäre vielleicht die nächste kneipe angemessener als dieses forum. ich muss nämlich alles was du so schreibst lesen und würde mir das lieber ersparen.
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