Welcher Ofen für Einsteiger?

Hier sollen Fragen und Probleme mit Brennöfen, egal ob Gas, Strom oder Holz, etc., gestellt und beantwortet werden.
Antworten
newbie

Welcher Ofen für Einsteiger?

Beitrag von newbie »

Hallo zusammen,
ich möchte mir selbst einen Ofen zulegen, nachdem ich einige Töpferkurse besucht habe und mein Interesse an der Töpferei geweckt worden ist. Ich liebäugele mit dem ROHDE 60 MCC, der bis max. 1200 °C brennt. Reicht das aus, wenn man nicht gerade Geschirr töpfern will? Die DUNCAN-Glasuren, die mir besonders gut gefallen, kann man eh nur so um die 1050 °C brennen. Der Ofen hat 3,6 W und läuft mit Normalstrom, ist da zu erwarten, dass er mit der Zeit kaum noch die 1100 °C-Marke knackt?
Für eine Antwort wäre ich dankbar.
Viele Grüße
newbie Gaby
Pit

Beitrag von Pit »

Also im Hobbybereich sollten 220V reichen, obwohl ich davon nicht viel halte. 1050°C sind für die Glasur auch ok. ABER! Welchen Ton willst Du nehmen? Bei 1050°C dicht brennen ist mit nur ausgesuchten Tonen möglich (wenn überhaupt). Da musst Du die Temperatur bestimmt noch 2 Stunden halten :-)
Und Geschirr sollte eigentlich dicht sein.... Ich kenne nur einen roten Ton welcher da schon dicht wird. Was Rhode angeht. Ja gute Öfen doch geht es noch preiswerter. Schau mal was ein gleich großer Pyrotec kostet. Ein paar Threads weiter unten ist pyrotec ja schonmal erwähnt. Der Unterschied ist in der Qualität für Hobbytöpfer nicht merkbar.
Was die Temperatur angeht die so ein Ofen schafft: Die letzten 10% sollte man nie ausreizen. ist wie mit Autos und deren Höchstgeschwindigkeit :o)
Ja mit der zeit lässt dann die Isolation nach. Man sollte sich generell auf eine Temperatur festlegen. dementsprechend auch Ton und Glasuren...
Wenn Du aber flexibel bleiben möchtest, dann nimm einen mit Kraftstrom....
newbie

Beitrag von newbie »

Hallo Pit,
danke für deinen Beitrag. Ich habe wirklich schon einige Zeit Preise und Leistungen der unterschiedlichen Hersteller verglichen. Ich finde, der Rohde-Ofen ist preislich im grünen Bereich. Er kostet frei Haus mit Steuerung je nach Angebot zwischen 1000 und 1200 EUR. Der entsprechende Pyrotec (60 H, Tmax 1200°) liegt da zumindest bei meinen Recherchen locker 150 EUR drüber.
Ich zweifle weniger am Modell, sondern es geht um die maximale Temperatur. Wenn man kein Essgeschirr machen will und seine Gartentöpfereien über Winter in den Keller stellt, reichen dann die max. 1200 °C oder ist die Auswahl an geeigneten Tonen wirklich so gering. Kann man die nicht mehr glasieren oder bekommt die Glasur Risse, wenn die Tone nicht dicht brennen? Ist das Dichtbrennen für Aufbau von Figuren Voraussetzung?

Viele Grüße
newbie
Pit

Beitrag von Pit »

Hallo!
Bin schonmal überrascht vom Rohde-Preis.... Aber wenn es so ist - dann ist es top. Denn ich bin mir sicher das die sich in der Qualität nicht viel nehmen. Evl. noch bei "Vielhaben" in Bremen? Aber da ist das Steuergerät am Ofen, was ich nicht so toll finden kann. Weiß aber nichts von Preisen und Ofengrößen.
Zu den anderen Fragen: Generell reichen 1200°C. Aber minus 10% sind das nur noch 1080°C. OK sagen wir 1100°C - welche ich mit dem Ofen brennen würde.
Glasieren kannst Du immer im entsprechend für die Glasur vorgesehenen Bereich. Für die spätere Dichtheit der Keramik ist nicht die Glasur entscheidend, sondern ob der Ton dicht gebrannt wurde. Dicht brennen ist auch keine Bedingung - gerade bei Figuren welche keinem Frost ausgesetzt sind. Man kann sogar sagen das man sich einiger Probleme entledigt, wenn man nicht dicht brennt. Die Figuren könnten sich sonst beim Brand verbiegen oder reißen/springen durch das sintern des Tones. Und für 1080°C kannst Du so ziemlich jeden Ton nehmen. Nur um dann doch mal was bei der Temp. dicht zu bekommen müsstest Du genau aussuchen oder tricksen :-)
Pit



Wenn man kein Essgeschirr machen will und seine Gartentöpfereien über Winter in den Keller stellt, reichen dann die max. 1200 °C oder ist die Auswahl an geeigneten Tonen wirklich so gering. Kann man die nicht mehr glasieren oder bekommt die Glasur Risse, wenn die Tone nicht dicht brennen? Ist das Dichtbrennen für Aufbau von Figuren Voraussetzung?

Viele Grüße
newbie
newbie

Beitrag von newbie »

Hallo Pit,
vielen Dank für deine Ratschläge. Ich glaube dann, mir langen wirklich die 1100'C Brenntemperatur. Habe auch schon gehört, dass Steinzeugglasuren eher etwas schwieriger zu brennen sind und das Ergebnis nicht so unbedingt vorhersehbar ist.

Was meinst du mit tricksen, um doch noch den Ton in dem geringen Temperaturbereich dicht zu kriegen? Speziellen, früh sinternden Ton nehmen oder gibt's da noch andere Möglichkeiten?

Danke und viele Grüße
newbie
Pit

Beitrag von Pit »

Tricksen... - ja kommt darauf an welchen Aufwand betreiben möchte. Und eben auch ob Maschinen zur Verfügung stehen. Ich habe zum Beispiel eine Kiste mit Restton. Da ist von weiß über gelb/rot bis schwarz alles drinnen. Man kann da etwas Kalkspat oder Sintermehl reintun (vorsicht - gefährlich und erfordert Proben). Wenn ich dann mal ein Gefäß habe wo ich mir nicht sicher bin dann engobier ich es von innen wenigstens mit einem Ton bei dem ich mir sicher bin das er dicht brennt. Aber ich brenne bei 1150°C so das mit dem dicht brennen bei mir kein Poblem ist. Du müsstest die Temp. schon ein wenig halten.
Was für Tone? ja die großen Händler bieten soviel ich weiß nicht viel was bei 1100°C dicht wäre. Evl. der schwarze Ton bei Jäger....
Es gibt auch kleine Tonfirmen die gern extra für Kunden was wünschen. In Thüringen z.B. die Firma Thierolf. Adresse und Telefon findest du unter http://www.tonaufbereitung.de
Antworten