Viele unbekannte Rohstoffe, Substanzanalyse irgendwie mögl.?

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
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SpiritStar
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Viele unbekannte Rohstoffe, Substanzanalyse irgendwie mögl.?

Beitrag von SpiritStar »

Hallo,

ich habe folgendes Problem, ich habe ca. 200 Eimer, Säcke etc. verschiedener Substanzen, Farbkörper etc. leider aber UNBESCHRIFTET.

Kennt Ihr eine Möglichkeit herauszufinden um welche Substanzen es sich handelt?

Wenn ja, wo, wie und was kostet so etwas ca.? (Lohnt es sich...?)

Von einer Substanz habe ich besonders viel - es ist ein silbergraues Pulver. Wenn man es in der Sonne betrachtet, so glitzert es an einigen Stellen (Glimmerpartikel?). Davon habe ca. 20Stk. 50kg Säcke. Es hat eine recht hohe Dichte da der 50kg Sack nur halb so groß ist wie beispielsweise roter Ton (84/rf). Die Konsistenz bzw. Körnigkeit ist leicht feuchtem Sand recht ähnlich. Es ist aber kein Quarzsand!

Vielleicht hat ja jemand eine Idee,
da Farbkörper etc. ja nicht gerade billig sind und es mir das Herz brechen würde, wenn ich alles wegwerfen müsste.

Viele Grüße
Spirit Star
Zuletzt geändert von SpiritStar am Dienstag 2. Dezember 2008, 05:53, insgesamt 1-mal geändert.
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Ima
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Beitrag von Ima »

Hi,

vielleicht ist es gesiebte Asche?
Die glitzert auch etwas silbern.

Das kann man testen, indem man etwas auf ein Testblättchen gibt und bei verschiedenen Temperaturen brennt.
Asche würde bei 1260 Grad zu einer "fast" Transparenzglasur schmelzen.

Gruß,

Ima
SpiritStar
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Beitrag von SpiritStar »

Hi Ima,

danke für den Tipp, aber für Asche ist die Substanz zu schwer.
Und ich habe eine sehr große Auswahl von Aschen von Bäumen/Pflanzen auch zum Vergleich hier.

Wie gesagt, die Dichte entspricht etwa dem von Quarzsand bzw. eher noch von Kupfercarbonat (es ist also im Verhältnis zur Masse sehr schwer).

Liebe Grüße
Spirit Star
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martin.burberg
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Beitrag von martin.burberg »

Oder Siliziumcarbid? (SiC)
Martin
SpiritStar
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Beitrag von SpiritStar »

@ Harry - Rutil - nein, Rutil ist mehr dunkelbraun Lehmfarben, benutze ich auch viel. - Aber das Glitzern im Rutil ist dem schon ähnlich.
Rutil ist aber leichter im Verhältnis.

@ Martin Siliziumcarbit - hmm - kenne ich nicht, daher weiß ich es nicht.

Weiß jemand wie natürliches Magnesit auschaut? (Also kein weißes gereinigtes!) Da er da mal 1 Tonne eingekauft hat, das weiß ich sicher.

Aber ein dickes Dankeschön für die Tipps.

Viele Grüße
SpiritStar
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brokkoli
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Beitrag von brokkoli »

Hallo Spirit-Star,

also Magnesit kenne ich nur als Schmuckstein (schaut aus wie ein lange gekauter Kaugummi :mrgreen: , weiß mit grau-braunen "Falten")), ich nehm mal an, dass das unbehandelter Magnesit ist.

Aus Siliciumcarbid sind z.B. die dunkelgrauen Brennplatten gemacht, das sieht schon in etwa aus, wie du Deine Säcke beschrieben hast.

Puh, ansonsten hört sich das schon nach einer echten Herausforderung an, "...200 Eimer, Säcke etc. verschiedener Substanzen, Farbkörper etc. ...". Wie kommt man zu so einem "Erbe"???
Probeplättchen würde ich nicht unbedingt zum testen nehmen, eher kleine Schälchen, falls das Zeug im Ofen Beine bekommt.

Viel Erfolg und schöne Grüße, Brokkoli.
Ima
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Beitrag von Ima »

Hi,

Ja, das kann hinkommen. Silizium-carbit!

Das kannst du auch einen Test machen. Wenn du das Zeug unter einer z.B. Alkali-Kupferglasur aufträgst, schäumt die Glasur (1260 Grad) an den Stellen auf. Sieht irre aus als dekorativen Gag.
Du kannst damit auch lokale Reduktion erreichen, ohne dem Elektroofen zu schaden.
Probier es halt mal aus.

Gruß,

Ima
volkmar
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Beitrag von volkmar »

Hallo SpritSpar

Das schimmernde Pulver sieht mir sehr nach Leukophyllit aus. Mit ihm hab ich mal gearbeitet.

Leukophyllit (Weißschiefer) ist ein typisches Gestein für das Kristallin des Semmering-Komplexes der Ostalpen. Leukophyllite sind weiß glänzend und brechen dünnblättrig. Sie ähneln daher Muskovit (vulgo Katzensilber) beziehungsweise Glimmer. Quarz ist in kleinen Kügelchen von mehreren Millimetern Durchmesser enthalten. Aufgebaut wird Leukophyllit aus Hellglimmer und Leuchtenbergit (Mg-Chl) sowie Quarz. Sie entstanden durch Metasomatose von Orthogneisen durch Zirkulation von hochsalinaren Wässern in Störungszonen.

Siliziumcarbid schließ ich aus....zu teuer um es in diesen Mengen vorrätig zu haben. Hab früher meine Glasurreduktions Glasuren damit entwickelt.

Gruß
Volkmar
Zuletzt geändert von volkmar am Montag 8. Dezember 2008, 13:14, insgesamt 1-mal geändert.
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SpiritStar
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Beitrag von SpiritStar »

@ brokkoli - Super, dankeschön für die Info. Zum Thema Erbe, ich habe 15 Jahre mit jemandem Zusammengearbeitet der spezielle Kunstkeramik hergestellt hat. Ich habe Sie primär verkauft, also hatte davon nicht viel Ahnung. Leider ist er 2004 verstorben und er hatte mich noch ca. 1 Woche vor seinem Tod noch gebeten, sollte Ihm etwas passieren, dann wäre es Ihm wichtig, dass ich dies weitermache - er würde es mir zutrauen...
Naja und so bin ich dazu gekommen mich in Keramik zu versuchen.. und so viele Substanzen zu haben.

@Ima - Ebenfalls ein dickes Dankeschön für die Infos.

@volkmar - Hmm diese Substanz kenne ich bisher noch nicht, aber deine Inforamtionen sind wirklich super - Danke Dir dafür. Ich muss Dich mal ganz frech fragen, da Du ja (wenn Aalen stimmt und es unser Aalen im Ostalbkreis ist) in meiner Nähe wohnst. Ob ich event. mal vorbeikommen könnte und es Dir einfach mal zeigen??

Ich danke Euch auf jeden Fall Allen sehr. Ich seid wirklich die Besten.

Viele Grüße
SpiritStar
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volkmar
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Beitrag von volkmar »

Kein Problem SpiritStar,
Wenns nicht Mo-Do tagsüber sein soll, kannst jeder Zeit vorbeischauen, wir haben bis Weihnachten auch am WE offen da wir gerade unsere Ausstellung haben..also findet sich sicher ein Termin. Kurz vorher anrufen, bitte.

Gruß
Volkmar
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