In desem Forum sollen alle Profikeramiker mögliche Märkte beschreiben. Auch kritische Stimmen sind durchaus erwünscht. Marktveranstalter können und sollen sich hier aber ebenso melden.
Hallo Harry,
tatsächlich waren die Klamotten nichts außergewöhnliches. Ich würde sagen, grobes Leinenhemd (ungefärbt), Kniehose, lange Strümpfe und Kappe. Lederlappenschuhe. oder ein Wams wie bei Robin Hood mit Gürtel. Dann ist aber die Strumpfhose Pflicht
Schau mal im Internet oder ebay unter LARP, so heißen die Mittelalterspieler.
Gruß,
Wolfgang.
TS,ts,ts...Nimmt ein Avatar von Catweazle und weiß nicht, wie die im Mittelalter rumgelaufen sind.
NochnPS: Schau mal unter adventon.de. Das ist bei uns um die Ecke und da gibt es viele Bilder von mittelalterlich gekleideten Leuten.
Ehrlich gesagt hab ich als Franke den Faschingsjuckreiz auch.
Andererseits empfinde ich bei diesen mittelalterlichen "Happenings" trotzdem immer den Wunsch, mich wie die anderen in so ein Kostüm zu kleiden (auch wenn für mich eigentlich nur der dicke Mönch in Frage kommt). Und das obwohl ich bestimmt kein Muh-Mensch bin.
Es kommt halt immer aufs Ambiente an. Wenn der Großteil des Publikums mitmacht, dann finde ich das schon in Ordnung und dann würde es mir auch Spaß machen. Wir überlegen noch, ob wir dieses Jahr auch mal Kostüme für uns nähen (Mönch ist ja nicht so schwer, bis auf die Tonsur )
Gruß,
Wolfgang
PS: Dort gibt es sogar ein mittelalterliches Bad, das man mit wildfremden Leuten zusammen nimmt. Aber ich schweife ab.....
Harry,
schau mal unter www.adventon.de -> Termine -> Rückblick -> Historisches Handwerkerfest. Da gibt es auch einen Töpfer, der Fliesen bemalt. Und ne Menge anderer Typen aus dieser Zeit.
Ich glaube nicht, daß es ein Einheitsgewand für Töpfer im Mittelalter gab. Das Mittelalter war lang und weit verbreitet. Die Moden haben sich in dieser Zeit sehr oft verändert. Deshalb denke ich, daß es nur so ungefähre Bekleidungsvorschriften sind, damit man halt "ins Bild paßt". Wenn einer meckert, kannst Du ja immer noch sagen, daß Du das Originalgewand eines Deiner Töpfer-Vorfahren aus der Oberlausitz um 1675 anhast. Soll er das mal widerlegen
Gruß,
Wolfgang
PS: Unter der gleichen Adresse -> Rückblick -> Leben im 13. Jahrhundert siehst du viele Bilder über Klamotten, sogar noch, was die damalige Unterwäsche-Mode war. Viel Vergnügen beim Anprobieren.
Und außerdem solltst du dich schonmal auf Dudelsack-klänge einstellen..ist manchmal schwerer zu ertragen als die falschen Klamotten. Außerdem ist es ganz gut, wenn man einiges an geschichtlichem Wissen über die Töpferei mitbringt, gibt schon einige Leute die sich tatsächlich für so was interessieren und einem Löcher in den Bauch fragen. Ich finds meistens aber echt lustig und nicht so nervig, wie es sich erstmal anhört.
Viel Spaß!
Hallo Harry,
du könntest natürlich auch Schlicker überall drüberschmieren, das tarnt doch gut. Den gab's schließlich auch schon im Mittelalter.
Die zwei Male, wo es mich auf eine solche Veranstaltung verschlagen hat, fand ich's ziemlich lustig. Durfte man aber nicht zu jedem laut sagen, es gibt in der Szene viele Leute, die das bitterernst nehmen. Aber gottseidank auch ein paar lockerere.
Ich habe damals übrigens einfach ein paar alte ungefärbte Bettücher genommen, in der Mitte einen Schlitz für mein wertes Haupt reingeschnitten, in der Taille mit einem Gürtel gerafft, dazu trug ich dann noch einen indischen Rock und mein Freund 'ne Lederhose und keiner hat gemeckert.
Hille
Zuletzt geändert von hille am Donnerstag 31. Mai 2007, 09:36, insgesamt 1-mal geändert.
Tja, für mich kam so ein Markt nie in Betracht, da ich in Pstelltönen arbeite, eher so im Stil der 50er, also nix mit Mittelalter. Aber wenn ich die Einträge hier lese würde ich gerne Mäuschen spielen bei Deinem Mittelaltermarkt, Harry. Viel Spaß und Erfolg dabei.
"Möge er gut verkaufen"
Hallo Harry,
also ich würde jemanden, der so umfassende Fremdwortkenntnisse hat wie du, niemals als Kamel bezeichnen.
Sprichst du womöglich Vulgärlatein? Dann steht deiner Aufnahme in die Mittelaltergemeinde nichts mehr entgegen! Der Kundenkontakt könnte sich in dieser Sprache jedoch schwierig gestalten.
Hille
ist ja interessant nach meinen letzten markt denke ich auch schon darüber nach den mittelaltermarkt mit meiner anwesenheit zu beglücken.
(oder funkeramiker zu werden, brauch dafür sicher eine umschulung, deshalb erstmal mittelalter;)
zu der kluft kann ich ein wenig sagen (hab mit falk die lehre durchgestanden..)
die töppersleut tragen die farben der steingewerbe also beige oder grau. doch diese kluft ist nicht im Mittelalter entstanden, sondern wesentlich später will jetzt nicht mit falschen zahlen rumwerfen, falk weißt du das..? mein freund studiert ethnologien/volkskunde und ur und frühgeschichte, den hatte ich damals mal darauf angesetzt, was ist so für den töpper typisch war, typisch war das nichts typisch war, sprich das was praktisch war. damals gab es halt so dinge wie feste trachten noch gar nicht. zumindest in den schichten nicht wo der töpper stand. das ist jetzt alles aus dem gedächnis gewühlt, sollte das interesse dafür tiefer sein kann ich nochmal meinen schatz fragen und wissenschaftlich fundierter schreiben. das ist aber im bezug auf romantisch mittelalter manchmal sehr ernüchtern ist.wink: und danke auch an hille ich hätte auch im fettnapf gestanden, da ich die dinge nicht so ernst nehmen kann, werde aber sicher trotzdem meinen spaß haben, mag halt die stimmung auf solchen märkten! mal sehen was ich danach sagen werde... harry bericht bitte gleich danach
gruß marei
Hallo,
"Historischer Markt"!! Na, da mußt du dir keine Sorgen machen, das du falsch angezogen bist. Leinen und Opa-Hemd klingt super. Wenns ein total ernsthafter Mittelalter-Markt wäre, hätte der Veranstalter auf jeden Fall Fotos von dir in Gewandung und von deinem Stand sehen wollen. "Historisch" läßt ja schön viel Spielraum, kann sein, das du neben einer echten historischen Wurstbude stehst. Is mir schon passiert. Die Bude sah so nach sechziger Jahren aus...
Diese Super-mittelalter-ernstnehmer kommen aber hauptsächlich auf den Märkten vor, die mit Eintritt und Zaun sind. Meistens sind noch Ritter oder Wikingerlager mit dabei. Die Marktleute stellen dann sogar oft noch eine bestimmte Epoche dar...und dann weiß der eine halt wieder mehr bescheid als der andere...
Ich selber mache auch historische Märkte: Mein Stand (Kein Schirm!) ist aus Holz und Leinwand, ich hab elektrische Beleuchtung, aber ganz versteckt und sehr dezent ( keine Strahler jedenfalls) und n paar Körbe drumrum oder Strohballen. Dann zieh ich mir nen Rock an und n Oberteil aus Leinen oder grober Baumwolle. Fertig. Weste paßt auch gut (aber ohne Reißverschluß). Ich kenne Aussteller, die immer in ihren Arbeitsklamotten aufkreuzen, weil dreckig = historisch.Es kommt überhaupt nicht so sehr aufs Detail an, es geht echt mehr um so eine bestimmte Stimmung... Bei meinen ersten Märkten war ich sehr überrascht, das da viele Besucher sind, die sich tatsächlich für die Geschichte der Töpferei und der Zünfte und so interessieren. Da mußte ich mir ganz schön was anlesen, aber das war echt spannend! Ich wünsche dir einen schönen Markt mit netten Kollegen und guten Umsatz.
)
Dann steht deiner Aufnahme in die Mittelaltergemeinde nichts mehr entgegen! 