Brennofen im Kaltem

Hier sollen Fragen und Probleme mit Brennöfen, egal ob Gas, Strom oder Holz, etc., gestellt und beantwortet werden.
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bimisi
Beiträge: 44
Registriert: Donnerstag 19. Juli 2007, 13:41
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Brennofen im Kaltem

Beitrag von bimisi »

Hallo zusammen,
ich möchte mir einen gebrauchten Ofen kaufen und den in eine alte Scheune stellen. Dort hat es aber im Winter minus Grade. Bekomm ich da Probleme mit der Steuerung oder dem Ofen? (Oder vielleicht mit etwas an dass ich nicht denke??) :? :? :?

Noch was, wenn ich mir einen gebrauchten Ofen kaufe, auf was muss ich denn da achten?

Vielen Dank schonmal und
viele Grüße
Birgit
bimisi
Beiträge: 44
Registriert: Donnerstag 19. Juli 2007, 13:41
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Beitrag von bimisi »

Danke Harry! :D

Vielleicht hat ja noch wer Erfahrung damit?

Haaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaalo? Irgendwer wird doch sein Öfelchen in einer kalten Garage oder so stehen haben. Freu mich auf jede Antwort.
Danke!

Grüßle
Birgit
MoritzLudwig
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Registriert: Sonntag 3. Juni 2007, 19:21

Beitrag von MoritzLudwig »

Hi,

zu deiner ersten Frage. Harry hat recht mit der Feuchtigkeit, die ist wirklich Gift für einen Brennofen da sie sich mit schwefel und Flour verbindet und dann Flussäuren bildet die alles kaputtfressen (sogar v2a Stähle und Glas) Bei den Minusgraden kann es bei machnchen Programmcontrollern zu Probleme kommen, da diese nicht in der Lage sind Temperaturen im Negativbereich zu erkennen. Bei denen geht es ab "Null" los, folglich werden die -5°C als "verpoltes Thermoelement" erkannt und ein Fehler ausgeworfen. (jeden Winter habe ich mind. 2 Anrufe pro Woche wenn es Kalt wird :wink: ) Ist aber nicht so schlimm, kann man solange anheizen bis die Temperatur auf über 0 ist im Brennofen.

Bei gebrauchten Brennöfen sollte man als erstes immer schauen das man eine Marke kauft, die in deutschland auch vertreten ist wie Naber, Rohde, Kittec, Pyrotec u.s.w., damit man auch mal ein Ersatzteil bekommt. Dann wichtig, das Typenschild sollte vorhanden sein, es ist schon vorgekommen das Leute mit dem Baujahr betrogen wurden und der Ofen war dann doch schon 40 Jahre alt und nicht 10.
Ausmauerung: Die Isoliersteine sollten nicht versintert sein, wenig Rissbildung, weich, hell. Sind die Steine sehr hart, dunkel verfärbt und mit lauter Rissen durchzogen, könnte es sein das der Ofen schonmal durchgegangen ist, dann taugt er meist nur max. zum Schrühen. Wichtig ist noch zu erwähnen, das bei Kammeröfen die Kragensteine um die Tür und die Steine in denen die Tragrohre liegen von Natur aus hart sind, wegen der mechanischen Beständigkeit. Bei den "top"-Modellen von Nabertherm wurden auch sehr harte Steine verbaut, sind dann nicht zwangsläufig versintert. Der Brennofen sollte auch nicht unnötig nass sein. Bestimmte Hinterisolierungen verlieren ihre Wirkung wenn sie Wasser ziehen. Dann schauen ob nicht alles voll Glasur gekleckert ist, besonders am Boden. Wenn die Ausmauerung o.k. ist hat man schon die halbe Miete. Beim Gehäuse darauf achten das man nicht überall mit nem Schraubenzieher löcher reinbohren kann, dann währe die Hülle von innen heraus total vergammelt (Rost). Die Heizleiter sollten schön grau sein und gleichmäßig in der Nut bzw. auf dem Tragrohr liegen. Der Draht selber sollte eine relatiev glatte Oberfläche haben und nicht ausgefranst aussehen. Ist er ausgefranst oder hat dunkle Flecken, macht er es meist nicht lange.Komplett dunkler Draht lässt auf Sauerstoffmangel im Brand schließen, was dem Draht auf dauer nicht bekommt. Sonst die Schaltanlage mal probefahren, in dem man den Ofen mal startet. Dabei mal die Tür aufmachen. Der Ofen muss sofort abschalten, sonst ist was mit dem Deckelschalter oder Türkontakt faul. Bei der Regelanlage zusehen das es schon ein Microtimer mit Digitaldisplay ist. Bei alten Reglern mit Drehknöpfen ist es fast unmöglich die Dinger zu reparieren weil viele Ersatzteile nicht mehr hergestellt werden. Wenn dann da was kaputt geht hilft oft nur ein kompletter Umbau, und der ist teuer.

So jetzt habe ich ne ganze Menge dazu geschrieben, ich hoffe es hilft dir ein wenig.

Grüße vom MoritzLudwig
Ima
Beiträge: 208
Registriert: Sonntag 28. Januar 2007, 12:42
Wohnort: Idar- Oberstein

Beitrag von Ima »

Hallöle,
ich hatte 10 Jahre lang meinen Brennofen (Toplader von Chromartie) in meiner Scheune stehen und habe dort gebrannt ohne Probleme.

Nur einmal hat ein "Ohrenzwicker" sich zwischen 2 der Kupferkabel gesetzt und einen Kurzschluss ausgelöst.
Ich habe dann die etwas größeren Öffnungen der Elektroanlage mit einem hitzebeständigen Fliegendraht abgedichtet.

Allerdings hat sich mit den Jahren an manchen Stellen Rost angesiedelt, damit mußt du dann schon rechnen.

Gruß,
Ima
hille
Beiträge: 1198
Registriert: Donnerstag 24. August 2006, 10:29

Beitrag von hille »

Hallo,
ich hatte meinen eigenen Brennofen 2 Jahre in einer Scheune gelagert (also ohne zu brennen), und es hat ihm nicht geschadet. Die Steuerung habe ich allerdings in der Wohnung aufbewahrt.
Ich habe auch lange in einer Werkstatt gearbeitet, in der es im Winter schonmal Minusgrade gab. Auch dort gab es keine Probleme mit dem Brennen.
Zu den super Kauftips von MoritzLudwig kann ich nur noch eins ergänzen. Wenn die Brennspiralen nichts mehr taugen (Moritz hat ja ausführlich beschrieben, wie sie dann aussehen), dann erkundigen, was ein neuer Satz für dieses Ofenmodell kostet und den Preis entsprechend runterhandeln. Da die Brennspiralen ein normales Verschleißteil sind, kann der Ofen immer noch sehr gut sein, man muß dir nur eben im Preis entgegenkommen, da die neuen Spiralen schnell mal ein paar hundert Euro kosten können.
Hille
MoritzLudwig
Beiträge: 27
Registriert: Sonntag 3. Juni 2007, 19:21

Beitrag von MoritzLudwig »

Nur einmal hat ein "Ohrenzwicker" sich zwischen 2 der Kupferkabel gesetzt und einen Kurzschluss ausgelöst.
Der arme "Ohrenzwicker" :cry:
hille
Beiträge: 1198
Registriert: Donnerstag 24. August 2006, 10:29

Beitrag von hille »

Die Gefahren für Kleintiere durch Keramikwerkstätten werden gesamtgesellschaftlich noch viel zu wenig beachtet! :lol: :lol: :lol:
Hille
wolle
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Registriert: Donnerstag 31. August 2006, 13:34

Beitrag von wolle »

Alleine schon, was an Kalkspatzen so jährlich jämmerlich in den Töpfereien verendet!
Mir graut. :D
Gruß,
Wolfgang



Das war jetzt abba nicht auf dieses Forum bezogen, gell!
bimisi
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Beitrag von bimisi »

Hallo zusammen,

Moritz Ludwig, vielen Dank für deine ausführliche Anwort ist mir beim Kauf bestimmt eine grosse Hilfe :D ! Verneig!

Hab da was im net gefunden die Firma sagt mir nicht alzuviel und ich konnte auch im Netz nix gscheids findn! Denkd´s ihr des is wos?

www.toepferspass.de
Rantzauer Töpferbedarf

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Elektrisch beheizter Keramik-Brennofen Modell KOE 170-B mit Steckfüßen, Türscharniere links Nutzraum-Abmessungen (BxTxH) 450 x 580 x 675 mm Max. zul. Betriebstemperatur 1320 °C Anschlußspannung 400 / 380 V, L3 / PN Anschlußleistung 16,5 kW Masse des Ofens ca. 470 kg Kompl. Schaltanlage, am Ofen installiert, inkl. Thermoelement PtRhPt Mit 1 Programmregler Typ: TC 405 (S/N 020843), seitlich am Ofen angebaut, ausgelegt für kontrolliertes Aufheizen, Halten und Abkühlen, 9 frei einstellbare Programme und 6 ablegbare Standardprogramme sowie Anzeige der verbrauchten Energie, Schütze und Sicherungen an der Ofenrückwand installiert. Bodenheizung mit SiC-Platte geschützt. Mit Original Betriebsanleitung, mit div. Fotos Im Ofen eingebaut: 1 kompletter Satz Heizwendel Nach Berechnung Nr. KOE 170 B/5-15-1, aus Draht: Kanthal A 1 – 2,8 mm Durchm.

Servus
Birgit
MoritzLudwig
Beiträge: 27
Registriert: Sonntag 3. Juni 2007, 19:21

Beitrag von MoritzLudwig »

Sieht von weiten erstmal net schlecht aus. Viel ist der auf jeden Fall nicht gelaufen, über der Tür ist die Lakierung intakt. Wenn ich das richtig lese ist ein Satz Ersatzheizspiralen dabei? Wenn dem so ist, wäre das gut. Auf jeden Fall bekommst du Ersatzteile von Padelt oder den Rantzauern. Der Brennofentyp ist auf jeden Fall sehr robust und kann auch hohe Anwendungstemperaturen ab. Bei der Ausmauerung haben die manchmal bissel Probleme, das sich Wände neigen oder Kragensteine wandern. Ist aber nicht immer so, würdest du auch sofort sehen. Problem bei Padelttherm, die Dinger sind mächtig schwer.

Sonst kann ich mich Harry nur anschließen, bei über 2000,- € erstmal anschauen. Neu liegt der sicher um die 4000,-€ Grundpreis + MwSt.

Grüße vom MoritzLudwig
bimisi
Beiträge: 44
Registriert: Donnerstag 19. Juli 2007, 13:41
Wohnort: Bayern

Beitrag von bimisi »

Hallo zusammen,

jetzt hab ich mich entschieden mit meinem Brüderlein zusammen doch einen neuen Ofen zu kaufen. :D :D :D
Im moment haben wir uns für den Rhode Elektro - Toplader TE-S 145 L entschieden. Soll der einzige sein der von den Topladern wirklich auch für höhere Temperaturen geeignet ist.

Was meint ihr denn so?

Grüßle
Birgit
bimisi
Beiträge: 44
Registriert: Donnerstag 19. Juli 2007, 13:41
Wohnort: Bayern

Beitrag von bimisi »

Mit höhere Temperaturen hab ich gemeint 1230°C ( ca. 60%) und 1280°C (ca. 25%) der Rest niedriger.
Schaft der das?
atelierdgt
Beiträge: 182
Registriert: Freitag 30. März 2007, 20:37
Wohnort: Norddeutschland

Beitrag von atelierdgt »

Hi !
Ich brenne seid 7 Jahren mit einem TE 165-S von Rohde. Schrühbrände bei 950 °C /Glattbrände 1257°C und bin sehr zufrieden. Er brennt recht gleichmäßig, was die Themperaturverteilung im Ofen angeht. Außerdem kühlen die Toplader schneller ab als die supergut verkleideten Frontlader. Gut das ist auch nicht für alle Glasuren super, aber bei meinen war kein Unterschied zum Frontlader von Naber, den ich vorher genutzt habe. Außerdem sind die Toplader halt wesendlich leichter (150 kg) und brauchen auch nicht so viel im Anschluss ( 10 KW).
Ebenfalls lassen sich die Spiralen relativ einfach selber austauschen.

So das ist alles was mir auf die Schnelle dazu einfällt.

Gruß Connie
MoritzLudwig
Beiträge: 27
Registriert: Sonntag 3. Juni 2007, 19:21

Beitrag von MoritzLudwig »

Hallo Leute,

die "s" - Serie von Rohde ist sehr gut und robust und eine gute Entscheidung. Aber was ist bitte ein TE-S 145 L? Toplader TE 145 S oder Kammerofen KE 150 L????

@atelierdgt
Na klar sind die Toplader gute Öfen. Aber über die Nutzung von Top oder Frontlader lässt sich bekanntlich nicht streiten. Der eine mag Frontlader der andere Toplader und wird sich in den seltensten Fällen umstimmen lassen. :wink:
Bei den Frontladern mit Tragrohren ist aber die Haltbarkeit der Heizleiter höher weil der Draht die Wärme besser abgeben kann als wenn er in einer Nut liegt. (niedrigere Elementtemperatur=langes Leben) Ich persönlich bevorzuge zum Heizleiterwechsel Kammeröfen. Muss man nicht auf dem Fußboden arbeiten und es geht schneller weil du die Nut nicht reinigen musst und nicht so viele lästige Grampen reinkloppen must.

Grüße von MoritzLudwig
bimisi
Beiträge: 44
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Beitrag von bimisi »

Aber was ist bitte ein TE-S 145 L? Toplader TE 145 S oder Kammerofen KE 150 L??

Sorry, hab mich vertan! Hab den Toplader TE 145 S gemeint. Mein Traumofen wär der Kammerofen KE 150 S aber da scheiterts an der Kohle. :? :? :?
Morgen fahr ich zur A. Wolbring nach Baldham, mal gugge!

Grüssle
Birgit
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