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Re: Specks oder Spots in Glasuren

Verfasst: Montag 19. Mai 2014, 11:25
von nicht mehr angemeldet
hexenbabe hat geschrieben: Also wenn man Rutil und Zinkoxid (25 %) zu gibt kann man ja auch Kristallglasuren machen.
Kann man das denn auch in eine z.b. transparente fertige Glasur mischen und dann halt noch
Kobalt oder Farbpigmente dazu geben ?
Läuft das dann auch so stark und braucht es auch diese lange Haltezeit oder kann es normal gebrannt werden ?
Das kann man machen und genauso werden die Kristall-Fertigglasuren hergestellt, die du kaufen kannst.
Allerdings ist es so:
Damit die Kristalle sich aus einem winzigkleinen Kristallkeim optimal entwickeln und in die Breite wachsen können, brauchen sie (Halte)Zeit und einen möglichst geringen Widerstand in der Glasur - der würde sie nämlich am Wachsen hindern. Das bedeutet: Je leichtflüssiger die Glasur, desto größer die Kristalle.
Eine der Ursachen, die eine Glasur zähflüssig und weniger leichtflüssig machen, ist ein hoher Tonerdegehalt (eingeführt durch Kaolin, Ton oder Feldspat).
Ein hoher Tonerdegehalt macht eine Glasur zähflüssig und verhindert dadurch das Ablaufen im Brand.
Da Fertigglasuren so eingestellt sind, dass sie während des Brandes nicht ablaufen, kannst du davon ausgehen, dass du es mit einem hohen Tonerdegehalt zu tun hast, der für das Wachstum der Kristalle nicht günstig ist.
Du wirst also nur kleine Kristalle erzielen können - sicher nicht größer als die in den fertigen Kristallglasuren, die du kaufen kannst.
Aber je nachdem, was du erreichen möchtest, kann das ja ganz okay sein. Geht jedenfalls optisch in die Richtung Specks und Spots.
Gruß, Ulrike

Re: Specks oder Spots in Glasuren

Verfasst: Dienstag 20. Mai 2014, 10:06
von hexenbabe
Hallo Ulrike,

vielen Dank für deine Antwort, werde einfach mal zu einer Transparent Fertig Glasur
das dazu geben und schauen was passiert. vorsichtshalber stelle ich einfach ein Stückchen
Ton darunter damit falls es läuft nicht alles auf der Platte ist.
Werde dir dann berichten was dabei raus gekommen ist.
Das Rutil hatte ich schon mal in einer anderen Glasur mit drinnen die ich für 1060 gemacht hatte,
das werden aber einfach nur dunkle Punkte mehr nicht. Also gebrannt mir normaler Haltezeit.

Lg susi

Re: Specks oder Spots in Glasuren

Verfasst: Dienstag 20. Mai 2014, 18:21
von Topfnuss
BTW: hier habe ich gerade einen Satz toller Kristallglasuren gesehen:
https://www.facebook.com/media/set/?set ... 322&type=3 :shock:
Na ja, die gute Frau meinte in Frechen, sie hat auch 30 Jahre Erfahrung darin gesammelt.

*Topfnuss*

Re: Specks oder Spots in Glasuren

Verfasst: Dienstag 20. Mai 2014, 22:55
von hexenbabe
Wow,

das schaut wirklich super schön aus.
Allerdings habe ich leider keine 30 Jahre mehr zum Üben :-)
Aber mal schauen was noch so alles raus kommt.
Jeder Brand ist ja immer eine Überraschung

Lg susi

Re: Specks oder Spots in Glasuren

Verfasst: Donnerstag 22. Mai 2014, 12:11
von Topfnuss
Die "Babes" sind ja auch nicht mehr das, was sie mal waren.
Die "kleine Hexe" war 127 Jahre alt und hatte (1957) noch viel vor!

Aber gut, da hilft die Facebook-Bilderwüste wohl wenig.
Schau doch mal hier rein, der züchtet auch sehr schöne Kristalle und ist "chemisch mitteilsamer":
http://ceramicasjosemariscal.blogspot.de/
(Wenn Dir die Sprache spanisch(?) vorkommt, wird der Google Translator Dein Freund.)

*Tschö*

Re: Specks oder Spots in Glasuren

Verfasst: Donnerstag 22. Mai 2014, 13:13
von Erwin
Hier kriegst auch sehr viel Infos zu den Kristallen. Da tummelt sich die Crème de la Crème der Kristallglasurenexperten. Jose Mariscal vom vorgehenden Link ist auch aktiv hier. Und Ulrike natürlich auch.

http://s3.excoboard.com/crystal

Aber eine Warnung muss sein: Ohne viel, viel Geduld und Ausdauer kommst nicht zum Ziel.

Gruss Erwin

Re: Specks oder Spots in Glasuren

Verfasst: Freitag 23. Mai 2014, 09:58
von hexenbabe
Hallo,

vielen Dank für eure netten Antworten, werde mich da mal durchwühlen.
Lach das man älter werden kann ist mir schon klar, aber leider sind auch irgend wo
Grenzen gesetzt wie fit man dann noch ist, und Keramik herstellen braucht ja auch Kraft und
als 80jährige wäre das glaube ich nichts mehr.
GIDF ich weiß :-)

Lg Susi

Re: Specks oder Spots in Glasuren

Verfasst: Mittwoch 26. November 2014, 14:56
von lnoral
Gibt es auch Specks die auf niedrigen Temperaturen funktionieren? 1080-1150?

Re: Specks oder Spots in Glasuren

Verfasst: Mittwoch 26. November 2014, 15:38
von Pfefferkorn
Da gibt es bei BSZ Engoben mit Spots.
Lg
Pfefferkorn

Re: Specks oder Spots in Glasuren

Verfasst: Donnerstag 27. November 2014, 08:18
von lnoral
Hallo, vielen Dank.
Ja die hatte ich gesehen, aber ich dachte vielleicht hat jemand infos ob illmenit oder rutil oder andere, specks auch auf so niedrigen Temperaturen erzeugen würden.

lg nora

Re: Specks oder Spots in Glasuren

Verfasst: Donnerstag 27. November 2014, 17:12
von hexenbabe
Hallo,

ich habe bei specks und 1060 Grad einfach Püncktchen in der Glasur.
Bei rutil auch und auch bei ilmenit. Also wenn ich die einfach zu den Fertigen Glasuren in geringer
Menge dazu gebe.
Habs auch bei 1200 Grad schon probiert, ist eigentlich das gleiche Ergebnis.
Bei zu viel Rutil wird die ganze Glasur bräunlich, schaut aber nicht toll aus.

Lg Susi