rauhe Ränder

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Pedi
Beiträge: 28
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rauhe Ränder

Beitrag von Pedi »

Hallo zusammen
ich habe ab und zu das Problem, dass die Ränder z.B. von Schalen (Steinzeug) nach dem Glasurbrand "rauh" sind. Der Rest der Schale ist wie es sein sollte, glänzend und glatt glasiert.
Was mache ich falsch? Ist die Glasur zu dünn? zu dünn gedreht? Wie kann ich dem entgegenwirken?

Habt Ihr einen Tipp für mich?

Liebe Grüße
Pedi
wal
Beiträge: 34
Registriert: Montag 14. Februar 2011, 23:01

Re: rauhe Ränder

Beitrag von wal »

Hallo,

drehst Du mit schamottierten Ton? Mit einer Schamotte 0-0,5mm?

viele gute Brände wünscht allen
Wal
Pedi
Beiträge: 28
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Re: rauhe Ränder

Beitrag von Pedi »

Hallo Wal
ja, ich drehe mit schamottiertem Ton. Aber eher nicht mit 0 -0,5 mm, sondern meistens mit zementfeiner oder 0-0,2 mm Körnung

Grüße
Petra
wal
Beiträge: 34
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Re: rauhe Ränder

Beitrag von wal »

Hallo Petra,

vielleicht hilft es, wenn Du etwas niedriger brennst oder die Glasur so umstellst, daß der Schmelzpunkt etwas höher liegt.

viele gute Brände wünsch
Wal
nicht mehr angemeldet

Re: rauhe Ränder

Beitrag von nicht mehr angemeldet »

Pedi hat geschrieben:ich habe ab und zu das Problem, dass die Ränder z.B. von Schalen (Steinzeug) nach dem Glasurbrand "rauh" sind. Der Rest der Schale ist wie es sein sollte, glänzend und glatt glasiert.
Was mache ich falsch? Ist die Glasur zu dünn? zu dünn gedreht? Wie kann ich dem entgegenwirken? Pedi
Könnte sein, dass die Glasur am Rand zu dünn aufliegt ... dann am Rand dicker glasieren und/oder niedriger schrühen.
Was aber auch möglich wäre:
Drehst du deine Sachen am Boden ab, also umgedreht und angefeuchtet, damit sie sich festsaugen, auf die Scheibe gestellt? Und wischst dann mit einem Schwamm mal kurz die Ränder nach, um den Schmier zu entfernen? Wenn ja, liegt da der Hase im Pfeffer, weil du so die feinsten Teilchen von der Oberfläche entfernst und die gröberen und körnigen übrigbleiben, was dann die Rauigkeit verursacht. Hast du die Ränder schon mal daraufhin überprüft, wie rau sie VOR dem Glasieren sind?
Gruß, Ulrike
Pedi
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Re: rauhe Ränder

Beitrag von Pedi »

Hallo Ulrike
danke für Deine Hinweise :-)

Ich habe Schalen mal so "umgedreht und festgesaugt" abgedreht, dann aber schnell festgestellt, dass dadurch die Schamotte zu stark zum Vorschein kommt, weil man den Rand ja wieder "richten" muss.
Ich befestige die Schalen beim Abdrehen nur noch mit Tonwürsten, so das der Rand so bleibt wie er auch gedreht wurde. Vielleicht muss ich hier aber doch noch mehr Sorgfalt walten lassen und einen wirklich glatten Rand produzieren?

Die Schrühtemperatur liegt bei mir bei 850°.
Ich werde den nächsten Schrühbrand mal mit 800° durchführen und ggf. die Ränder dicker glasieren und mal gucken, ob ich ein besseres Ergebnis erziele.

Grüße
Petra
nicht mehr angemeldet

Re: rauhe Ränder

Beitrag von nicht mehr angemeldet »

Petra,

noch niedriger würde ich nicht gehen mit dem Schrühbrand, bei 850° muss der Scherben saugfähig genug sein.

Gruß, Ulrike
emden
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Re: rauhe Ränder

Beitrag von emden »

Hallo, zuerst zu den Rändern: Zum Glätten des Randes keinen Schwamm verwenden, sondern ein Stück feuchtes Leder oder ein Streifen Fahrradschlauch. Glättet und drückt die Körnung ins Weiche.
Zum Schrühen : Meiner Erfahrung nach bekommt man bei Fertigmassen gerne Schrührisse, wenn man zu niedrig brennt. Unter 900 Grad würde ich nicht schrühen eher sogar etwas darüber. Frage ans Forum : Wie hoch schrüht Ihr und wie lange tempert ihr? Macht ihr Unterschiede bei verschiedenen Tonmassen?
milo
Beiträge: 16
Registriert: Dienstag 18. Januar 2011, 15:50

Re: Schrühbrand

Beitrag von milo »

Hallo Emden
Brenne im Naber N 300H den Schrühbrand bei 950 Grad mit 30 min. Haltezeit
Garbrand dann bei Kegel 9
Mit besten Grüßen
Milo
Franskawka
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Re: rauhe Ränder

Beitrag von Franskawka »

Ich nehme auch Ziegenleder oder Felgenband zum glätten und kontrolliere meine Ränder(nach dem Glattbrand) , falls da doch noch was rau ist, bringt ein feines Schleifpapier Abhilfe.
Ich schrühe bei 940°C ,15 min. Haltezeit und mache keinen Unterschied bei der Tonmasse.
Gruß Markus
Pedi
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Re: rauhe Ränder

Beitrag von Pedi »

Hallo zusammen
die Idee mit dem Fahrradschlauch finde ich ja super :-)
Das werde ich ausprobieren und ich werde die Glasur mal etwas schwerer schmelzend einstellen.
Ich schrühe schon lange mit 850° 15 Min. halten - auch unterschiedliche Massen - und habe noch nie Schrührisse gehabt. Überwiegend stelle ich den Steinzeugton selbst her, bislang ohne Probleme. Außer ab und zu rauhe Ränder - aber dem komme ich ja jetzt dank Eurer Tipps bestimmt auf die Schliche :-)

Grüße
Petra
nicht mehr angemeldet

Re: rauhe Ränder

Beitrag von nicht mehr angemeldet »

emden hat geschrieben:Frage ans Forum : Wie hoch schrüht Ihr und wie lange tempert ihr? Macht ihr Unterschiede bei verschiedenen Tonmassen?
Ich schrühe unterschiedlich (aber nie unter 900°)
Manganton 900°
Steinzeug 940°
Porzellan 1040°
Jeweils 20 Minuten Haltezeit
polaX
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Registriert: Donnerstag 26. April 2007, 18:22

Re: rauhe Ränder

Beitrag von polaX »

In meinem Technologieunterricht haben wir ziemlich ausführlich übers Schrühen diskutiert: Da manche Prozesse erst um die 900°C abgeschlossen sind, sollte man min. bei 950°C schrühen, und 30 Minuten halten. Sonst hat man keinen Zeit-Vorteil beim Glattbrand, und muß dort auch zieml. vorsichtig bei 900°C brennen...ich brenne da mit ca. 130°C /h hoch bis 1050°C...das war jedenfalls das was ich gelernt habe, und ich bin immer ganz gut damit gefahren...
LG Pola
Pedi
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Re: rauhe Ränder

Beitrag von Pedi »

Hallo Pola
man lernt ja nie aus und ich gerne immer was dazu.

Was meinst Du mit Zeit-Vorteil beim Glattbrand und vorsichtigem Brennen bei 900° genau? Man kann schneller glattbrennen, wenn man mit 950° schrüht? bzw. wie würde das "vorsichtige" brennen bis 900° aussehen?

LG
Petra
cheval
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Re: rauhe Ränder

Beitrag von cheval »

Man geht einfach über den Brennpunkt 900 Grad ähnlich langsam, wie über die 600 Grad.
Ich mache das auch, weil ich eine Zeit lang Probleme mit Glattbrandrissen vor allem bei Platten, größeren Türschildern etc. hatte, da kam der Tip von einer befreundeten Keramikerin langsamer über die 900 zu gehen und seitdem hab ich keine Risse mehr.
Und ich schrühe mein Steinzeug auch bei 950, 30 min Haltezeit - das mach ich vor allem auch deshalb, weil ich ein paar Effekt- und Lüsterglasuren habe und da zieht mir der Scherben wenn ich niedriger schrühe zu schnell zu viel Glasur und da ich da die Tauch-, Schüttgeschwindigkeit da kaum mehr steigern kann, und ich die Glasur nicht noch dünner einstellen will, Schrüh ich einfach das Stückle höher und habe keine Probleme.
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