Hallo zusammen,
ich wollte endlich mal prüfen, wie hoch mein Ofen tatsächlich brennt...
nun hatte ich noch nichts im Haus - weder Seger- oder Orton-Kegel - noch Buller-Ringe.
Zufällig bin ich im Glasur-Labor an die Buller-Ringe geraten, die ich bisher noch gar nicht kannte.
Was von den Meßsystemen ist denn nun genauer?
Welches ist das Mittel der Wahl, wenn mans denn ganz genau wissen möchte?
Verwendet jemand von Euch die Ringe? - Wenn ja, wie setzt man sie am besten ein? Auch wie die Kegel - in jedem Bereich des Ofens einen davon (oben, unten, mittig)?
LG,
Silvia
Kegel oder Ringe - was ist genauer?
Re: Kegel oder Ringe - was ist genauer?
Hallo Silvia
Bei den Segerkegeln kannst Du erstmalig...... unten ...mitte.......oben Segerkegel plazieren...jeweils drei nebeneinander siehe unten
So erhälst Du auch Einblick ins Temperaturgefälle.
Segerkegel sind Hilfen zur Wärmebeobachtung im Brennofen.
Hermann Seger entwickelte 1886 die Zusammensetzung, nach der die Masse unter bestimmten keramischen Brandbedingungen im Ofen weich wird und die Kegel umsinken.
Der Segerkegel war lange Zeit das einzige Hilfsmittel zur Überwachung und Kontrolle des Brennbetriebes. Auch die moderne Mess- und Regeltechnik hat die Bedeutung dieses Kegels nicht gemindert. Der Grund für diese Tatsache liegt, darin, dass der Segerkegel noch immer Funktionen erfüllt, die von moderner Messtechnik nicht wahrgenommen werden können. Denn mit dem Segerkegel wird nicht nur die Temperatur gemessen , sondern zugleich die Einwirkung von Temperatur und Zeit, die beide den erreichten Brenngrad bestimmen.
Segerkegel werden aus Roh- und Grundstoffen gefertigt, die in der Keramik gebräuchlich sind. Daher sind sie beim Brand den gleichen physikalisch-chemischen Bedingungen unterworfen wie das Brenngut und können daher am besten Auskunft über Brennqualität und Brennfehler geben.
Es werden zur Beobachtung drei Kegel nebeneinander gestellt.
Der mittlere Kegel (Brennkegel) gibt die gewünschte Temperatur an. Der linke Kegel (Führungskegel) ist eine Temperaturstufe niedriger, der rechte (Beobachtungskegel ist eine Stufe höher gewählt. Weil die Standfläche abgeschrägt ist, ist die Sinkrichtung vorgegeben.
Der Führungskegel ist deutlich zu stark ausgeschmolzen = Überbrand.
Der Brennkegel ist genau richtig. Die Spitze berührt den Boden = Garbrand.
Der Beobachtungskegel ist nur leicht angeschmolzen = Unterbrand
.....kleine Tonwulst am Fuß des Kegels erhöht die Standfestigkeit.
Gruß
Milo
Bei den Segerkegeln kannst Du erstmalig...... unten ...mitte.......oben Segerkegel plazieren...jeweils drei nebeneinander siehe unten
So erhälst Du auch Einblick ins Temperaturgefälle.
Segerkegel sind Hilfen zur Wärmebeobachtung im Brennofen.
Hermann Seger entwickelte 1886 die Zusammensetzung, nach der die Masse unter bestimmten keramischen Brandbedingungen im Ofen weich wird und die Kegel umsinken.
Der Segerkegel war lange Zeit das einzige Hilfsmittel zur Überwachung und Kontrolle des Brennbetriebes. Auch die moderne Mess- und Regeltechnik hat die Bedeutung dieses Kegels nicht gemindert. Der Grund für diese Tatsache liegt, darin, dass der Segerkegel noch immer Funktionen erfüllt, die von moderner Messtechnik nicht wahrgenommen werden können. Denn mit dem Segerkegel wird nicht nur die Temperatur gemessen , sondern zugleich die Einwirkung von Temperatur und Zeit, die beide den erreichten Brenngrad bestimmen.
Segerkegel werden aus Roh- und Grundstoffen gefertigt, die in der Keramik gebräuchlich sind. Daher sind sie beim Brand den gleichen physikalisch-chemischen Bedingungen unterworfen wie das Brenngut und können daher am besten Auskunft über Brennqualität und Brennfehler geben.
Es werden zur Beobachtung drei Kegel nebeneinander gestellt.
Der mittlere Kegel (Brennkegel) gibt die gewünschte Temperatur an. Der linke Kegel (Führungskegel) ist eine Temperaturstufe niedriger, der rechte (Beobachtungskegel ist eine Stufe höher gewählt. Weil die Standfläche abgeschrägt ist, ist die Sinkrichtung vorgegeben.
Der Führungskegel ist deutlich zu stark ausgeschmolzen = Überbrand.
Der Brennkegel ist genau richtig. Die Spitze berührt den Boden = Garbrand.
Der Beobachtungskegel ist nur leicht angeschmolzen = Unterbrand
.....kleine Tonwulst am Fuß des Kegels erhöht die Standfestigkeit.
Gruß
Milo
Re: Kegel oder Ringe - was ist genauer?
Hallo Silvia
Ringe sind Genauer!
Ringe und Kegel Reagieren grundsätzlich nach dem selben Prinzip. Lediglich die Gravitation spielt bei Ringen keine rolle. Allerdings bieten sie den Vorteil des messbaren Ergebnisses im Gegensatz zur Optischen Bewertung der Kegel. Beispielsweise ist es auch möglich wehrend des Brandes Ringe aus den Ofen zu ziehen, und sie nach dem abkühlen zu messen.
An mindestens drei stellen positionieren und eventuell auch mal zwischen die Ware legen, aussen ist es in der Regel wärmer als in der Mitte der Brennplatte je nach Haltezeit und Setzschema. Ausserdem sollte man auch mehr als nur einen Brand messen (min 3 besser 9 oder mehr) um Schwankungen statistisch zu erfassen.
Beim Einkauf eine Tabelle mit anfordern in der die Durchmesser im Bezug auf Temperatur gelistet sind!
Grüße Leon
Process Temperature Control Rings
http://www.ortonceramic.com/pyrometrics ... ptcr.shtml
Ringe sind Genauer!
Ringe und Kegel Reagieren grundsätzlich nach dem selben Prinzip. Lediglich die Gravitation spielt bei Ringen keine rolle. Allerdings bieten sie den Vorteil des messbaren Ergebnisses im Gegensatz zur Optischen Bewertung der Kegel. Beispielsweise ist es auch möglich wehrend des Brandes Ringe aus den Ofen zu ziehen, und sie nach dem abkühlen zu messen.
An mindestens drei stellen positionieren und eventuell auch mal zwischen die Ware legen, aussen ist es in der Regel wärmer als in der Mitte der Brennplatte je nach Haltezeit und Setzschema. Ausserdem sollte man auch mehr als nur einen Brand messen (min 3 besser 9 oder mehr) um Schwankungen statistisch zu erfassen.
Beim Einkauf eine Tabelle mit anfordern in der die Durchmesser im Bezug auf Temperatur gelistet sind!
Grüße Leon
Process Temperature Control Ringshttp://www.ortonceramic.com/pyrometrics ... ptcr.shtml
Re: Kegel oder Ringe - was ist genauer?
Danke Leon.
Das ist mal ne brauchbare Antwort. Die Tabelle hab ich und einige Ringe auch. Bei der ersten Versuchsmessung war ich doch sehr erstaunt,
dass mein Ofen bei eingestellten 1240 Grad deutlich mehr heizt - 1255 wären es dann in der Mitte des "obersten Stockwerks" gewesen.
Ich werd weitertesten - vielen Dank für die Tipps.
LG,
Silvia
Das ist mal ne brauchbare Antwort. Die Tabelle hab ich und einige Ringe auch. Bei der ersten Versuchsmessung war ich doch sehr erstaunt,
dass mein Ofen bei eingestellten 1240 Grad deutlich mehr heizt - 1255 wären es dann in der Mitte des "obersten Stockwerks" gewesen.
Ich werd weitertesten - vielen Dank für die Tipps.
LG,
Silvia
Re: Kegel oder Ringe - was ist genauer?
Hallo Silvia,
mit einer Abweichung von 1,2% von der eingestellten Temperatur solltest Du glücklich sein eine so exakte Regelung zu haben!
VG
fegora
mit einer Abweichung von 1,2% von der eingestellten Temperatur solltest Du glücklich sein eine so exakte Regelung zu haben!
VG
fegora
Re: Kegel oder Ringe - was ist genauer?
Hallo Silvia,
wo hast du den die 1255°C Gemessen oder ist das schon der Mittelwert von mehreren Ringen?
Silvia: "... wie wären es dann in der Mitte des "obersten Stockwerks" gewesen..."
Grundsätzlich oben immer Wärmer als unten da die Heise Luft nach oben steigt.
Aussen ist es in der Regel wärmer als in der Mitte der Brennplatte.
Bei Steinzeug kein Problem durch das das breite Konsolidierungs / Schmelz Intervall bist du auf der sicheren Seite, auch bei 1260°C und >10h Haltezeit passiert da nix die Glasur könnte fliessen wenn sie dick liegt. Der Scherben hat dann mal zeit wirklich komplett zu reagieren, und ist dann auch noch stabiler als bei zb 30 Minuten Haltezeit. Die Stromrechnung wird sich allerdings rechen!
Grüße Leon
wo hast du den die 1255°C Gemessen oder ist das schon der Mittelwert von mehreren Ringen?
Silvia: "... wie wären es dann in der Mitte des "obersten Stockwerks" gewesen..."
Grundsätzlich oben immer Wärmer als unten da die Heise Luft nach oben steigt.
Aussen ist es in der Regel wärmer als in der Mitte der Brennplatte.
Bei Steinzeug kein Problem durch das das breite Konsolidierungs / Schmelz Intervall bist du auf der sicheren Seite, auch bei 1260°C und >10h Haltezeit passiert da nix die Glasur könnte fliessen wenn sie dick liegt. Der Scherben hat dann mal zeit wirklich komplett zu reagieren, und ist dann auch noch stabiler als bei zb 30 Minuten Haltezeit. Die Stromrechnung wird sich allerdings rechen!
Grüße Leon
Re: Kegel oder Ringe - was ist genauer?
Naja... also die 10 h Haltezeit spar ich mir lieber 
Mit 20 min bin ich bisher eigentlich ganz gut gefahren.
Ja... schon Steinzeug und wie gesagt, oben in der Mitte gemessen.
Ich frage mich nur, ob es Sinn macht, die Ringe direkt auf die Ofenplatte zu legen. Wäre es nicht sinnvoller, wie die Kegel die Ringe auf eine Art Ständer oder Tonunterlage zu stecken? Ich meine wegen der Hitzeverteilung in der Ofenplatte.
LG,
Silvia
Mit 20 min bin ich bisher eigentlich ganz gut gefahren. Ja... schon Steinzeug und wie gesagt, oben in der Mitte gemessen.
Ich frage mich nur, ob es Sinn macht, die Ringe direkt auf die Ofenplatte zu legen. Wäre es nicht sinnvoller, wie die Kegel die Ringe auf eine Art Ständer oder Tonunterlage zu stecken? Ich meine wegen der Hitzeverteilung in der Ofenplatte.
LG,
Silvia
Re: Kegel oder Ringe - was ist genauer?
War ja auch nur ein bespiel für extreme, macht auch keine Handwerker aber kann mal passieren wenn die Kontrolleinheit eine knax hat.
Aufrecht stellen würde ich die Ringe nicht, (wenn ich das richtig verstehe) da sie sich dann wahrscheinlich oval ziehen, sollte schon liegen. Die Speicherverluste der Brennplatte sind zu vernachlässigen, Ton würde mehr Energie absorbieren da er ja noch nicht umgewandelt ist. Die Ringe sind ja dazu gemacht auf den Brennplatte gelegt zu werden. Man könnte denn Ring um ihn höher in der Schicht zu platzieren eine Stütze und eine Brennplättchen (Bruch o.ä.) unterlegen, aber ist es dann noch mit vorherigen Messungen vergleichbar? Nein.
Aufrecht stellen würde ich die Ringe nicht, (wenn ich das richtig verstehe) da sie sich dann wahrscheinlich oval ziehen, sollte schon liegen. Die Speicherverluste der Brennplatte sind zu vernachlässigen, Ton würde mehr Energie absorbieren da er ja noch nicht umgewandelt ist. Die Ringe sind ja dazu gemacht auf den Brennplatte gelegt zu werden. Man könnte denn Ring um ihn höher in der Schicht zu platzieren eine Stütze und eine Brennplättchen (Bruch o.ä.) unterlegen, aber ist es dann noch mit vorherigen Messungen vergleichbar? Nein.
Grüße
Leon
LeonS • Werkstatt für Wunderbares
Leon
LeonS • Werkstatt für Wunderbares