kalkspatz e.V. - Keramik-Forum

Die unebenen Ränder bei der runden Schale muss ich nach dem Schrühen noch irgendwie auf der einen Seite abschleifen. ... Keine Ahnung wie ich das machen soll.

Gedanken dazu täte ich mir ja vor dem Brennen machen. Weil noch ist das Dingens leichter bearbeitbar und im Falle des Zerbröselns kannst du das Material wieder aufbereiten. Nach dem Brennen wird’s mit dem Bearbeiten schwieriger. Und im Zweifelsfall taugt es dann für die Mülltonne oder bei (Hobby)gärtnern als Zusatzstoff für Terra Preta.

Hallo Mädchenkiefer, ich finde die Schale so gut wie sie ist und der Rand ist gut, da er nich perfekt
ist .Passend zum Bonsai ,der wächst wie er will .Gruß Fritzi

Fritzi hat geschrieben:Hallo Mädchenkiefer, ich finde die Schale so gut wie sie ist und der Rand ist gut, da er nich perfekt
ist .Passend zum Bonsai ,der wächst wie er will .Gruß Fritzi

Hallo Fritzi,
ja das ist ja mal ne Aussage. Genau so sehe ich das auch. Ich werde noch viel lernen müssen aber für die ersten find ich sie gar nicht schlecht. Leider hab ich noch keine Ränderscheibe. sodass es schwierig ist den oberen Rand gleichmäßig hinzubekommen. Aber nächsten Monat hab ich eine. Ich hoffe, dann klappt es mit den Rändern besser. GUT DING BRAUCHT EBEN WEILE. Das Hobby Töpfern ist nicht gerade billig, wenn man keinen Ofen hat. Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr mit der Anschaffung eines eigenen Ofens.

ein ebener Rand wird mit einer Ränderscheibe auch nicht leichter, bloß das Arbeiten insgesamt wird etwas erleichtert, weil du das Ding besser drehen kannst, also immer deinem Arbeitswinkel anpassen kann. Der Rand ist doch gerade genug. Kannst im trockenen Zustand Sandpapier benutzen, sieht aber eher unkeramisch dann aus. Im Lederharten Zustand (=schon zu spät) Messer. Es gibt 1000 Wege ein ausgewogenes Gefäß oder Skulptur zu machen... Ich finde, man sieht schon, dass du ein Auge für Qualität hast, aber eine Schulnotenbewertung wie du sie oben haben willst ist da echt Blödsinn, kommt ja auch noch drauf an, wie dus glasierst oder auch nicht und brennst.

Die Ränderscheibe heißt übrigens Ränderscheibe, um damit exakte Kreise auf die Ränder zu malen (oder auch woanders als auf die Ränder), wie da:
http://www.toepferei-hoevede.de/resourc ... teller.JPG

Bei einer frei aufgebauten Schale finde ich den unregelmäßigen Rand gar nicht weiter schlimm. Gerade bei einer Bonsaischale. Ich sehe große "Chancen", daß die Schale nach einer Bearbeitung nach dem Schrühbrand schlechter aussieht als jetzt.

Zum Bearbeiten im lederharten Zustand sind die bereits erwähnten Raspeln übrigens wirklich sehr geeignet. Vor allem bei grobem Ton. Gibt's in manchen Baumärkten als Surformhobel zu kaufen, im Keramikbedarf habe ich sie, glaube ich, bei Keramik Kraft gesehen. Erzielen viel bessere Ergebnisse als Messer oder Schaber.

Ach so, noch eins: Glaubst du wirklich, das Töpfern wird mit eigenem Ofen billiger???

Auf der Suche nach einer Problemlösung bin ich auf diesen alten Beitrag von mir gestoßen. Nach fast zweieinhalb Jahren harter Arbeit möchte ich euch aber auch mal zeigen das ich auch was gelernt habe in der Vergangenheit.

Hier mal ein paar Kundenschalen, die ich gemacht hatte.

Schön, das ist ein Ahorn?

Darf ich fragen wie alt der ist? Und darf der im Winter draußen stehen?

Hallo Manfred,
wie alt der Baum ist, kann ich dir nicht sagen, das ist ja eine Kundenschale. Leider ist dieser schöne Baum nicht von mir.

Und ja er kann draußen bleiben.

Hallo Heike,
das sieht ja wirklich schon super aus, auch die Relief Arbeit, der einen Schale, sehr gekonnt. Auch die Grund-Form der Schale sehr gleichmäßig. Machst Du Dir von den Grundformen einen Gipsabdruck oder erfindest Du das "Rad" jedesmal neu?

l.G. tony

PS. bin gerade eben zufällig auf Deinen Thread gestoßen.

tony hat geschrieben:Hallo Heike,
das sieht ja wirklich schon super aus, auch die Relief Arbeit, der einen Schale, sehr gekonnt. Auch die Grund-Form der Schale sehr gleichmäßig. Machst Du Dir von den Grundformen einen Gipsabdruck oder erfindest Du das "Rad" jedesmal neu?

l.G. tony

PS. bin gerade eben zufällig auf Deinen Thread gestoßen.

Hallo Tony,
die Schalen sind alle immer neu gemacht. Alles aufgebaut ohne Formen. Ein Gipsabdruck kommt für mich nicht in Frage, das hat mit hangtöpferten Schalen in meinen Augen nix zu suchen. Aber das ist natürlich Ansichtssache. Das Relief bzw. den Blütenzweigg bei der grünen Schale siehst habe ich frei auf modelliert.

Hier kannst du sehr gut erkennen wie mühsam und zeitaufwändig es ist bis man Bonsaischalen richtig machen kann. Wenn ich heute meine Schalen sehe von den Anfängen, könnte ich weglaufen. Vor drei Jahren fand ich noch toll, was heute sofort in die Tonne wandern würde.

Ich stöbere gerade in alten Threads . Toll sehen Deine Schalen aus - Hartnäckigkeit zahlt sich eben doch aus und manch einer ist auch in der Lage sich autodidaktisch zu entwickeln; auch wenn manche Profis das für unmöglich halten .

Liebe Mädchenkiefer,

nach dem Schrühen irgendetwas an der Form verbessern zu wollen ist schier unmöglich, beziehungsweise sehr aufwändig.

Deine Schalen sind passend zu dem Zweck den sie erfüllen sollen, die fertigen sehen hübsch aus.
Bei der von oben abgebildeten, ovalen, könnte man die Linie des Randes verbessern. Man erkennt im oberen linken Viertel einige kleine "Ecken, die man entweder im weichen Zustand mit einer Gumminiere, im Lederharten Zustand mit irgend einem Schab-Werkzeug, oder im trockenen Zustand z.B. mit einem Messer zurecht raspeln kann. Gefäßöffnungen werden harmonischer, wenn man auf Knicke in der Linie achtet, auch auf ganz leichte, und diese beseitigt. Da eine Bonsai-Schale sicher nicht von Oben betrachtet wird, ist es in diesem Fall erst mal egal, möchte man aber dazu lernen, dann kann man diesen Aspekt auch in Betracht ziehen.

Du schreibst sehr klug:
"Wenn ich heute meine Schalen sehe von den Anfängen, könnte ich weglaufen. Vor drei Jahren fand ich toll, was heute sofort in die Tonne wandern würde."
Das ist der richtige Ansatz, um sich auf den Weg vom Hobby zum Profi zu machen. Kriterien entwickeln und nicht einfach jeden "Pups" gut zu finden, nur weil man ihn "selbst gemacht" hat, ist der Schlüssel zur Meisterschaft.

Janine schreibt:
"...manch einer ist auch in der Lage sich autodidaktisch zu entwickeln, auch wenn manche Profis das für unmöglich halten."

Dazu sage ich als Profi, die sich am Anfang wegen mangelnder Anweisung autodidaktisch durchschlagen musste, dass nicht alles was möglich ist, auch vernünftig, beziehungsweise klug ist. Autodidakten profitieren zwangsläufig immer von Leuten, die professionell arbeiten, dadurch mehr Erfahrungen gemacht haben und deshalb bei Problemlösungen helfen können. Das sieht man in diesem Forum, und das ist nicht nur gut so, sondern die Grundlage jeder technologischen Entwicklung seit der Steinzeit.

Schönen Gruß
Maria

Janine hat geschrieben: ↑Donnerstag 11. April 2019, 10:13 Ich stöbere gerade in alten Threads . Toll sehen Deine Schalen aus - Hartnäckigkeit zahlt sich eben doch aus und manch einer ist auch in der Lage sich autodidaktisch zu entwickeln; auch wenn manche Profis das für unmöglich halten .

Hallo Janine,
das freut mich das sie gefallen. Es geht ja nicht nur darum seinen eigenen Stil zu finden und das habe ich auch geschafft. Hat aber eben auch gedauert. Gerade bei Bonsaischalen sind Dinge zu beachten, die man nur als Bonsaianer weiß. Wenn ein proffessioneller Keramiker selber Bonsai`s hat hat, weiß er genau was zu beachten ist. Wo kommen die Löcher zum Wasserablauf hin, oder auch was man beachten muss um die Bäumchen auch festbinden zu können. Am Anfang hatte ich da sehr viele Fehler gemacht. Bis ich dann selbst Bonsais bekam.

Man muss also nicht nur das keramische Wissen haben, sondern auch wissen wie ein guter Wasserablauf gewährleistet wird. Oder auch wie man den Baum befestigt beim umtopfen.

Auch wenn es manche Profis für unmöglich halten das ein Autodidakt jemals proffessionell töpfern kann. Ich möchte auch nie mit einem Profi verglichen werden. Ich kenne einige Profis und die finden meine Arbeiten auch sehr gut.

Eine Keramikmeisterin die ich kenne, hat auch Bonsaischalen gedreht. Aber die Löcher für den Wasserabzug und die Löcher für die Befestigung des Drahtes bei den Baumwurzeln gar nicht gemacht hat. Die Schale sehe ich schon drei Jahre in ihrem Laden.

Verstehst du was ich damit sagen will.

Mir ist es nicht wichtig mit Profis verglichen zu werden. Da fiele mir im Traum nicht ein. Früher sagte man immer: "Gelernt ist eben gelernt" und genau so ist es auch. Viele von Ihnen haben es wirklich schwer und müssen hart arbeiten,
dafür haben die Profis meinen allergrößten Respekt. Schließlich ist Keramiker ein Handwerksberuf wie jeder andere Beruf auch. Leider zählt heute nur noch "Geiz ist geil" und der Respekt für die Handwerkskunst wird viel zu wenig Beachtung geschenkt.


Das Wissen von der keramischen Ausbildung werde ich nie erreichen, dafür bin ich einfach zu alt. Wäre ich 20 Jahre jünger, würde ich diese Ausbildung absolvieren. So aber töpfere ich weil es mir eben sehr viel Spaß macht.

Aber man kann sich vieles aneignen, Kurse besuchen, proffessionelle Bücher lesen.

Mir ist am wichtigsten das meine Schalen perfekt unperfekt auschauen. Und ich glaube das habe ich mittlerweile erreicht.