Ofen für 40 Euro selber bauen

[werners]

Hallo,

wollte nur mal von meinem billigst Ofen berichten, da ich selbst nirgends eine passende Beschreibung gefunden habe.
Material:
10 Porenbetonsteine 10 x 25 x 60 cm je ca 2,5 Euro
ca. 10 Schamottsteine 3 x 12,5 x 25 cm je ca. 1,6 Euro

Macht 40 euro

Unkrautbrenner ca 40 Euro
Gas ca 10 Euro je 11kg Füllung

Macht insgesammt ca. 90 Euro

Und wie sieht der Ofen jetzt aus?

Auf eine ebene Fläche werden zwei Steine nebeneinander gelegt. Man erhält einen Boden von 50cm x 60cm und 10 cm Dicke.
Darauf stellt man für die linke Wand eine Stein so, daß eine Wand von 25 cm Höhe 60cm Länge und 10 cm Dicke entsteht. Und darauf gleich noch einen Stein und schon ist die Wand 50 cm hoch. Jetzt kommt je eine Stein als vorder und Rückwand hochkant auf den Boden. Vorder und Rückwand ist also 25cm breit 60cm hoch und wie alle Wände 10 cm dick. Jetzt die Zweite Seitenwand dran. Jetzt nehmen wir die Rückwand wieder raus und schneiden sie oben bündig mit den Seitenwänden ab. D.h. ca 10 cm müßen ab. Nachdem die Rückwand wieder drinnen steht können wir als Deckel zwei Steine quer oben drauf legen. der Deckel liegt natürlich dicht an der Vorderwand.
Das ganze braucht keinen Mörtel um stabil zu stehen.

Jetzt müßen wir noch vorne eine gut 10 cm großes rundes Loch für den Brenner in die Vorderwand machen und eine ebenso großes Loch als Abzug in den hinteren Deckelstein. Ausserdem noch eine kleines Guckloch zum beobachten des Brandes (mit Tonstopfen verschließen).

Jetzt das ganze innen und aussen mit Tonschlicker auspinseln.
Aus den Schamottsteien habe ich den "Innenausbau" gemacht. D.h. 2 Steine an die Rückwand weil dort die Brennerfalmme zuerst auftrifft . Je 1 Stein links und recht vom Brennerloch an die Seitenwände und darauf zwei Steine quer als Standboden. Mit weiteren Steinen eine zweite obere Standfläche an der Rückwand beginnend so daß die Flamme zickzack durch den Ofen muß.

Der Brennraum ist also 25 cm breit 40cm land und ca. 35 cm hoch.

Zum öffen des Ofens wird einfach die Vorderwand entfernt und danach wieder rein gestellt. Alle Spalten werden mit Tonschlicker vor oder während dem Brand abgedichtet.

Mein so gebauter Ofen hat 5 Brände hinter sich und zeigt keinerlei Ermüdungserscheinungen. Die innere Schlickerschicht bröselt immer ein wenig und wird vor jedem Brand nachgepinselt.
Der Porenbeton wird sicher nicht ewig halten, aber evtl. hab ich ja nach 20 Bränden eh keinen Bock mehr, wenn doch, werden halt kaputte Steine ausgetausch.

Für eine Glasurbrand brauche ich ca 2,5 Stunden, der Ofen ist dann aussen gerade mal handwarm.

die 11 kg Gasflasche hat bei mir ca. 5 Brände lang gereicht, der Unkrautbrenner ist wohl nicht sonderlich effektiv, aber dafür rel. billig und überall zu bekommen.

viel Spass beim nachbauen

Gruß
Werner

[Sven]

Bis zu welcher Temperatur hast du gebrannt? würde mich interessieren

[werners]

Ich habe keine Ahnung!!
Das ist eine Ofen für 40 Euro, da kauf ich nicht einen Pyrometer für 200 Euro um den Brand zu überwachen.
Gibts eine andere möglichkeit die Temperatur zu prüfen? ich wollte schon mal eine Kupferdaht rein legen um zu sehen ob er schmilzt. (o.k. Segerkegel aber die muß ich auch wieder extra kaufen).
Nach 2,5 Stunden glüht die Ware hell orange. Glasuren aus Raku- oder Alkalifritte von Jager + 20% ton + 3-10% Farbkörper oder FeO schmelzen problemlos aus.
Nur um das klar zu stellen, dieser Ofen wird wohl professionellen oder ambitionierten Hobbyanwendern nicht genügen!
Ich sehe das als billigen, faserfreien, überall erhältlichen, quick-and-dirty, Familien-, Spass- Rakuofen.
Übrigends habe ich den Ofen am Wochenende mal schnell um 5 cm breiter gemacht um eine größeres Stück unterzubringen. Hat immerhin 20 min Arbeit gekostet