kalkspatz e.V. - Keramik-Forum

Hallo zusammen,

ich habe seit 3 Jahren einen Nabertherm Toplader 190. Bisher lief er einwandfrei. Seit etwa zwei Monaten taucht beim Brennen jedoch eine "Dunstentwicklung auf". Da ich in letzter Zeit vorwiegend nachts gebrannt habe, ist es zunächst nicht aufgefallen. Durch das Weihnachtsgeschäft habe ich jetzt auch tagsüber gebrannt, und Kunden haben mich auf den "NEbel" und den schlechten Geruch angesprochen. Im Ofen war zu der Zeit gerade ein Schrühbrand mit 900 Grad, meiner Meinung nach tauchte der Nebel erst nach 600 Grad auf, als der Ofen auf Volllast heizte. Der benutzte Ton war Schulton von Boesner, also eigentlich nichts, war rauchen könnte. Es waren Kinderarbeiten, die schon 18 Tage getrocknet haben. - Als zusätzliches Nebenprodukt tropft aus dem oberen Loch (mit Stutzen) eine Flüssigkeit, die gelblich auf dem Boden aushärtet.
Ich bin für jeden Tipp dankbar.

Das Gelbliche sind Schwefelverbindungen. Was in deinem Ofen passiert, ist absolut normal., du hast es bis jetzt nur nicht bemerkt. Da verbrennen so einige Stoffe während eines Schrühbrands.
Diese Abgase sind nicht sonderlich gesund, von daher solltest du dich nicht während des Brennens im selben Raum aufhalten und GUT lüften!!! Am besten ist es natürlich, wenn du die Abgase direkt nach außen leitest. Wenn du mal hier im Forum stöberst, kannst du einige Beiträge zu dem Thema finden.

Was mich allerdings sehr verwundert, du schreibst von Kunden, die dich auf die Sache aufmerksam gemacht haben. Du betreibst das Töpfern also auch zum Verkaufen und hast von so grundlegenden Dingen wie den Abläufen beim Schrühbrand noch nie etwas gehört?

Eine einfache Ofenabluft kann in der Tat sinnvoll sein, besonders, wenn kein separater, gut zu lüftender Brennraum zur Verfügung steht.
Beim Brand kommt es in fast allen Temperaturbereichen zu Ausgasungen, sowohl aus dem Ton, wie auch aus der Glasur. Das muss man nicht dramatisieren, sollte es aber beachten, besonders, wenn man regelmäßig brennt.
Wenn es bei dem von Dir verwendeten Ton allerdings zu erheblichen schwefeligen Ausgasungen kommt ist dies ungewöhnlich. Ton enthält zwar einige natürliche Schwefelverbindungen und besonders bei Massen mit vielen Naturspots (Pyrite) kann es zu so was kommen. Weiße Massen sollten eigentlich nicht so viel Schwefel enthalten, zumal einige Glasuren empfindlich darauf reagieren und das Zeug zum Teil als Schwefelsäure austritt, was Töpfer und Ofen angreift.
Versuch doch mal eine Profimasse. Vielleicht erledigt sich dann das Problem.

Vielen Dank für die Hinweise, ich werde mich jetzt mal aktiv um einen Ventilator durch die Außenwand ins Freie kümmern, damit die schlechte Luft abgeleitet wird.
Der Ofen steht zwar in einem separaten Raum, und zwei große Fenster waren während des Brandes auf Kipp gestellt, aber sobald man die Zwischentüren aufmacht, ziehts halt durch die ganze Bude.

Hallo in der Runde, mein Brennofen steht in der Garage zusammen mit unserem Auto. Wenn die Abluft so giftig ist, kann der Lack vom Auto darunter leiden? Dann müsste ich mir einen anderen Standort suchen. Eine Alternative wäre unsere Scheune. Darin lagert so alles Mögliche mitunter auch Brennholz. MfG Ruth

Also da würd ich mir jetzt keine Sorgen machen.

Danke für die schnelle Antwort, da bin ich ja beruhigt. Ruth

Ich würde mir da schon Sorgen machen. Die Gase sorgen dafür, das alles schneller rostet. Meine Fahrrader dürfen nicht mehr in den Brennofenraum und alles Werkzeug dort ist in einem beklagenswerten Zustand.

Hallo Ruth,
es ist bekannt, dass Fensterscheiben im Lauf der Jahre durch die Abgase beim Brennen blind werden. Sie werden matt, durch die Schwefelhaltigen Abgase.
Deinen Schluß daraus muss du selber ziehen.
wenn du nur einmal im Monat brennst ....- ist es wohl kein Problem, aber bei ein bis drei mal die Woche.....
Gruß Ursula