kalkspatz e.V. - Keramik-Forum

Wenn der Al2O3 Gehalt über 40% ist kann das durchaus interessant sein. Plattenbekleidungen funktionieren allerdings meist nur bei kleinen Brennräumen oder mit komplizierten Haltekonstruktionen.

Gasbrenner hat geschrieben:Wenn der Al2O3 Gehalt über 40% ist kann das durchaus interessant sein. Plattenbekleidungen funktionieren allerdings meist nur bei kleinen Brennräumen oder mit komplizierten Haltekonstruktionen.

Es gibt doch Kleber auf Kaliumsilikatbasis. Der müßte das doch schaffen.
Ich habe damit die Matten in den Deckeln für meine Öfen geklebt und ich weiß, daß damit auch Schamotte- u. Feuerleichtsteine geklebt werden

Gruß Fritz

Zu geben: Die Vorstellung die Ofeninnenwand mit Platten zu bekleben wie man eine Badezimmerwand fliest hat was...
Klappt aber leider nicht wirklich.

Durch Materialmix und Temperaturgefälle kommt es im Brand zu unterschiedlichen Ausdehnungen. Entweder die Platte reißt dann oder der Kleber gibt nach. Beides nicht gut.

Außerdem erweichen die keramischen Kleber im Hochfeuer. In der gemauerten Wandung ist davon nur die Vorderkante der Fuge betroffen und das bleibt ohne Auswirkung. Bei einer mit Platten beklebten Wand setzen sich die Platten dann der Schwerkraft folgend aufeinander und lösen sich.

Es gibt Faseröfen, in denen Platten zum Schutz der Faser zwischen Simssteine eingeschoben werden. Die lassen sich im Schadensfall prima tauschen. Im Salz verkleben die in kurzer Zeit und reißen.

Ich habe mir mal die Arbeit gemacht und in besonders gefährdeten Ecken Leichtsteine mit Schamotteplatten im Steinformat beklebt. Hat sich nicht bewährt. Irgendwann hat entweder die Klebefuge oder der Leichtstein versagt und die Platte war lose.
Verputz ist schneller gemacht, billiger, gleicht sich zunächst über Mikrorisse an und ist, wenn er locker wird, schnell entfernt und repariert.

Hallo, bitte glaubt Gasbrenner, solche dünnen Plättchen fallen IMMER ziemlich schnell runter. Jegliches Experiment damit ist zum Scheitern verdammt. Kein Kleber hält sowas auf Dauer.
Nochmal wegen der eigenen Zementmischung: Normaler Portlandzement wie im Baustoffhandel erhältlich ist NICHT feuerfest - es macht keinerlei Sinn, darauf Experimente zu verschwenden. Es gibt jedoch feuerfesten Zement, ich kenns als "Fondue Lafarge", den man auch im guten Baustoffhandel bekommt, weil seine primäre Eigenschaft das schnelle Abbinden ist. Die Feuerfestigkeit ist nur ein Nebenprodukt. Der Zement ist schwarz, ziemlich teuer, kann aber wie normaler Zement 1:3 mit Schamotte gemischt und gegossen werden. Bindet in ca. 2 Tagen. In einem Salzofen muss er aber auch unbedingt mit einer Schutzschicht versehen werden, denn sonst gibts natürlich wieder schnell Schäden durchs Salz.
Ich habe übrigens in Österreich das Handwerk gelernt - bei Emmelmanns in St. Leonhard am Hornerwald (NÖ) und die haben natürlich gesalzen, weil sie es in Höhr gelernt hatten und es DIE rationellste Möglichkeit ist, Steinzeug mit einer attraktiven Glasur zu versehen. Und es ist ja nicht so, dass man auf "grau-blau" beschränkt ist. Sie waren erstens auf braune Salzglasur spezialisiert und zweitens kann man mit entsprechenden Engoben doch eine (eingeschränkte) Farbigkeit erzielen. Und Weich-Porzellanmassen im holzgebrannten Salzofen - super!!

Auch wenn dieser Thread schon etwas älter ist, die Keramikwerkstatt Reich Bartenshagen in Mecklenburg Vorpommern hat einen beeindruckenden selbstgebauten Salzbrandofen und hilft sicher gerne.