kalkspatz e.V. - Keramik-Forum

Liebe Leute, dies ist mein erster Eintrag.
Zuerst Danke, für viele lehrreiche Forenbeiträge.

Ich bin eine ambitionierte Hobby-Töpferin. Das Drehen an der Scheibe ist für mich zu einem sehr wichtigen Ausgleich geworden.

Endlich wage ich mich an das Glasieren heran. Wider besseren Wissen ist mir ein Fehler beim Auftrag der transparenten Mattglasur von Carl Jäger (A 2362b) passiert. An zwei Stellen habe ich die Glasur etwas zu dick aufgetragen und sie wurde milchig. Ich habe auf 1200 Gras und 20 Minuten Haltezeit gebrannt.

Um diesen Fehler zu beheben, würde ich einen erneuten Brand versuchen: 1220 Grad und 30 Minuten Haltezeit. ich nehme in Kauf, dass die Glasur glänzend wird, befürchte aber Aufkochen und/oder Abfließen.

Ich würde einfach ausprobieren und nicht lange Fragen, aber es handelt sich um eine sehr schöne Kanne, die zudem als Geburtstagsgeschenk für diesen Samstag gedacht ist.

Ich bedanke mich für eure Antworten.

Liebe Grüße
Feli

Hallo Feli,
neben den von Dir beschriebenen Fehlern,kann es beim 2.Brand auch zu Rissbildungen etc.kommen..........muss nicht, aber kann....... 50/50 Chance.
Und wenn die Kanne so schön ist .........lieber verschenken,als am Samstag mit einem Gutschein auftauchen
LG
Landleben

Hallo Landleben, danke für die schnelle Antwort. Entschuldige, wenn ich nochmal Nachfrage: der zweite Brand kann den Fehler keinesfalls beheben? es gibt keine Chance auf Ausfließen der Glasur? danke dir. Feli

Falls es von Interesse ist, welche Kanne ich retten möchte:
Das ist die weiße "Schwester" der Kanne, um die es geht: http://www.gotv.at/?cardid=10300

Die zu rettende Kanne ist schwarz/dunkelbraun und bekommt einen weißen Henkel. Die milchigen Flecken sind leider inakzeptabel. Darum nehme ich auch ein Risiko in Kauf.

Danke und Grüße
Feli

Stell doch mal ein Bild von der Kanne ein um die es geht!!!!!!!
........am Ende bleibt es ein gewisses Risiko,ob es klappt.Grundsätzlich ist gegen ein zweimaliges Brennen nichts einzuwenden,außer man kennt seine Glasuren nicht.Anderseits schadet es nicht dies zu Testen und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Eine gut stehende Glasur, an einigen Stellen zu dick aufgetragen wird ja bei gleicher Temperatur dort nicht dünner.Ob die 20 Grad +10 Minuten Tempern helfen mußt Du probieren.
Schöne Kanne und interessanter Henkel.
LG
Landleben

Hallo Landleben,
ich probiere gerade einen nochmaligen Brand und stelle dann ein Bild vom Ergebnis rein. Das wird ca. Morgen Vormittag sein.

Ich dachte mir auch schon, dass die Glasur ohne zusätzlichen Flussmittel nicht besser ausfließen kann.
Wenn es keine Besserung bringt, werde ich eine niedrig brennendere Glasur nehmen und einen dritten Brand versuchen... Schlimmer kann es ja nicht mehr werden.

Halte bitte die Daumen, dass die Kanne nicht bricht - und - dickes Danke

Viel Erfolg Feli,
aber lese ich richtig ...heute brennst Du und morgen wirst Du den Ofen ausräumen? Wäre recht flott.
Wie groß ist der Ofen denn?

Mein Ofen: TC 100 von Rhode. Ich brenne ausnahmsweise nur die Kanne. Die Höchsttemperatur ist bereits erreicht. Abkühlung startet bald. Sollte sich bis Morgen ausgehen.

Der erste Brand war 70 Grad bis 700, dann 200 bis 1200 (wegen Engobe)
Der jetzige Brand ist deutlich raffer: 150 bis 610, Skip bis 1220 (50/50 Chance besteht, hoffe ich, dennoch.)

Wenn es schief geht, ich habe noch eine zweite Kanne in Reserve.

Bitte nicht über mich wundern: ich habe den Brand gestartet und danach gleich die Frage gestellt. Eine 50/50 Chance fand ich ausreichend, andernfalls hätte ich den Brand gestoppt. Danke dir nochmal und ganz liebe Grüße, Feli

Hallo Landleben,
hier das versprochene Foto: http://www.gotv.at/?cardid=10300
Das dritte Foto zeigt die beiedn Kannen neben einander.

Resumee: eine Verbesserung ist da, die Flecken sind weniger ausgeprägt.
Die Glasur ist, wie erwartet glänzender (am Foto ist der Glanz stärker als in Natur).

Ich wünsche dir einen schönen Tag
Feli

Guten Morgen Feli
Danke für die Bilder.Trägt Du die Glasur mit einem Pinsel auf oder tauchst Du Deine Keramiken?
LG
Landleben

Lieber/Liebe Landleben,
ich freue mich, dass du dich für mein Anliegen so interessierst.

Alles bisherige habe ich daher entweder gepinselt oder geschüttet.
Ich würde gerne tauchen, komme aber bei zB. Kannen sehr schlecht zurecht.
Insgesamt fehlt mir für gute Glasuren Know How, Technik, Übung und gutes Werkzeug.
Zudem habe ich nur Testmengen, meine Keramiken sind zu groß für meine Kübel.

Ich habe z.B. etliche 40 cm Schüsseln stehen und weiß technisch nicht, wie ich sie glasieren soll. Auch ein Wittgert-anthrazit Service wartet auf seine Endfertigung.

Ich beginne gerade mich über Glasur Zusammensetzung zu informieren und habe etliches an Literatur in Arbeit (Lehnhäuser, Lawrence. Salmang, Matthes, Rhodes.) Ich habe auch schon ein Glasurrezept ausprobiert (mit Chromoxid und mit Kupfercarbonat), dabei habe ich ein bisschen was über die Wirkung von Farboxiden als z.B. Flussmittel gelernt. Die Ergebnisse waren zwar ganz anders erwartet, aber doch recht hübsch.

Falls du einen gute/gutrnn Lehrer/Lehrerin kennst - ich lass mir super gerne was beibringen und mir ist kein Weg zu weit.

The glaze makes the pot or breaks the pot...

Liebe Grüße
Feli

Mein momentanes Ziel: Schwarz, Weiß, Grau und klare Farben als sanftes, kreidiges Matt erreichen. Ich probiere gerade, das mit Engoben zu erreichen.
Das ganze evntuell kombiniert mit glänzender/ seidenmatter (Effekt)Glasur (aber nur zur Unterstreichung der Form).

Ich interessiere mich auch für Zeichnen und möchte "Stories" auf meine Keramiken zu bringen, da runde Formen für Zeichnungen sehr geeignet sind. Gut gefällt mir da z.B. Grayson Perry aber auch Kitty Shepherd finde ich interessant.

Hier ein Foto von zwei mittelgroßen "Test"-Schüsseln, Ocker und Blau engobiert: http://www.gotv.at/?cardid=10302
Ich möchte sie transparent matt glasieren, zögere aber.