Verkaufspreise

Wieso, weshalb, warum ...
Alles was nirgend wo anders rein passt soll hier rein!
Janine
Beiträge: 33
Registriert: Sonntag 31. Dezember 2017, 16:21

Re: Verkaufspreise

Beitrag von Janine »

@Ursula28

Ich denke, dass der von Dir verlinkte Keramiker so viel verkauft liegt einzig und allein an Social Media (Facebook und Instagram hat er auf seiner Seite verlinkt). Denke mal, dass da aktiv Werbung gemacht wird. An der Qualität oder dem Design kann es ja nicht liegen ;) - nur mal so als Tipp.
madame Alexis
Beiträge: 251
Registriert: Mittwoch 9. März 2005, 17:06

Re: Verkaufspreise

Beitrag von madame Alexis »

Hallo und
Danke für die vielen Kommentare, aber bitte - beruhigt euch wieder. Diese Diskussion läuft ein bißchen in die falsche Richtung, habe mich aber auch zu Anfang ein wenig mißverständlich ausgedrückt.
Die 13 € Tasse ist ein grader, einfacher Zylinder mit nem Henkel dran. Glasur = getaucht. Ist auch meine günstigste Variante, meine Tassenpreise gehen auch hoch bis 20.- Ich kalkuliere so ähnlich wie @bitte entfernen -Danke für diesen Beitrag, denn da wird mal mit realen Zahlen gearbeitet- ich rechne mir also meine Kosten pro Stück aus und multipliziere mit Faktor X - zwischen 2,5 und 3 muß schon sein. Das ist dann so eine Art Basispreis, bei dem noch was hängenbleibt. Mein Gewinn als Selbständige ergibt sich logischerweise aus dem real erzielten Einkommen - was es überflüssig macht, mit einem fiktiven Stundenlohn zu kalkulieren, denn den würde ich ja auch nur dann bekommen, wenn ich immer alles verkaufe, was ich produziere. Von dem Rohgewinn gehen dann alle andere Kosten ab - Abschreibungen, Altersvorsorge ect. So ist das bei mir, und ich lebe schon lange von der Keramik, und ich komme damit klar. Ich setze auch professionelles Arbeiten voraus, auch hier siehe - @bitte entfernen- da hat sie einfach recht, entscheidend ist doch, wieviel man in einer gewissen Zeit herstellen kann.Und zwar ohne Streß und ohne ständig an die körperlichen Grenzen zu gehen.
Ich finde das Thema Kalkulation hochinteressant. Leider gibt es wenige, die da mal offen drüber sprechen. Man muß ja nicht seine Zahlen hier zur Schau stellen, aber die Rechenwege und Überlegungen dahinter wären interessant.
Ich wollte eigentlich einfach nur wissen, ob jemand Erfahrungen mit der Geschichte "Cafe benutzt mein Geschirr - Cafe verkauft mein Geschirr auch" hat. Nicht aus Verzweiflung, nein, meine Sachen verkaufen sich gut, das ist nicht das Problem. Allerdings bin ich viel auf Märkten unterwegs, und das ist anstrengend und teilweise teuer und man weiß nie, wie das Wetter wird, ihr kennt das. Und so bin ich eben auf der Suche nach alternativen Absatzmärkten. Im übrigen sind auch 13.- für viele Leute viel Geld, und auch eine Tasse Kaffee muß ne Menge Kosten decken...Über die Hartmut Seite hab ich herzlich gelacht. Die Pötte mit dem geschmolzenen Glas drin hab ich gleich alle bestellt, bevor sie mir noch einer wegschnappt...!
Grüße,
Alex
Bobbl
Beiträge: 154
Registriert: Donnerstag 12. August 2010, 09:43

Re: Verkaufspreise

Beitrag von Bobbl »

@Alex, du wirst wenig Rechenwege bekommen, weil die meisten Preise Bauchpreise sind und sich am Kollegen orientieren und eben nach dem, was der Markt zahlen kann. So kannst du nen Pott in Schwabing zu nem anderen Preis verkaufen, als im letzten Eifelwinkel. Letztlich muß sich eben jeder was rechnen, mit dem er klar kommt. Das Cafe am Ort macht Sinn, weil es gute Werbung für dich ist, verkauf die Sachen bei dir und leg dort Visitenkärtchen aus, so mach ich das und es funktioniert. Dann kommt es drauf an, als was du dich definierst, ein entscheidender Punkt bei der Preisgestaltung. Bist du Handwerker sind die Preise niedriger, siehst du dich als Designer wie der verlinkte Hartmud, mußt du andere Sphären haben, sonst kaufts keiner (ich sprech jetzt nicht über die Qualität der Arbeit...) Allerdings hast du auch wesentlich höheren Aufwand an Marketing. 3PunktF, die auch hier im Kalkspatz rumgeschwirrt ist, hat auch den Designeransatz gewählt und bekommt auch sehr gute Preise. Hier lässt sich auchder Aufwand erahnen, wenn man sie z.b. auf Facebook verfolgt, umsonst gibts halt nix.
Ich rechne im Jahr mit 40 Produktionswochen, die müssen den Jahresbedarf abdecken. So bleibt auch noch Zeit für die Wintergrippe und fürs Golfen.
thomasb
Beiträge: 81
Registriert: Dienstag 26. März 2019, 22:27

Re: Verkaufspreise

Beitrag von thomasb »

Bin gerade zufällig über das Thema gestolpert. Sehr interessant, wie doch die Ansätze auseinander driften. Es ist halt, wie in anderen Berufen auch. Ich bin Informatiker und da gibt es auch Stundensätze zwischen 30 und über 200 Euro. Und das hat teilweise nicht mal etwas mit den Fertigkeiten zu tun, sondern mehr mit Vermarktung, Branche, Nachfrage etc...

Wenn jemand ein kleines Dorf-Café mit Geschirr ausstattet, dann bekommt er pro Teil sicher mehr, als wenn er an Starbucks verkauft. Und wenn jemand eine Müslischale für 500 Euro verkaufen kann, dann ist das doch toll. Dabei hat doch niemand einen Schaden. Es ist gut für den Töpfer (viel Geld für wenig Arbeit), gut für den Staat (Steuern), gut für den Käufer (seltenes Kunstwerk erstanden) und gut für alle anderen Töpfer (Bereitschaft, Geld für Handgemachtes auszugeben steigt). Sozusagen eine Win-Win-Win-Win-Situation ;-)

Muss doch jeder auch selber schauen, was ihm Spaß macht. Der eine mag vielleicht gerne 100 mal das gleiche Ding machen, dem nächsten macht's mehr Spaß, jedes Teil neu zu erfinden. Gibt solche und solche Menschen...
Maria Ortiz Gil hat geschrieben: Samstag 20. April 2019, 22:51 Neulich war die Rede davon, was ein brauchbares Gefäß ist.
Jemand sagte, Hauptsache man kann was reingießen und es fällt nicht um.
Ich meine, da könnte man doch gleich aus einer leeren Tomatenbüchse trinken, warum nicht.
Der Jemand war ich und ich möchte das kurz ins rechte Licht rücken:
Ich saß damals das erste mal in meinem Leben an einer Töpferscheibe und war erstaunt, dass dabei direkt "einigermaßen brauchbare" Teile heraus kamen und nicht nur Tonfetzen durch den Raum flogen. Du hast dann gedacht, ich hielte mich für den talentiertesten aller Töpferei-Novizen, weshalb ich dir "brauchbar" genauer spezifiziert habe. Und "brauchbar" im eigentlichen Wortsinn ist etwas eben dann, wenn es einen Zweck erfüllt. Wenn jemand gerne aus leeren Tomatenbüchsen trinkt, dann passt das doch. Kann sogar ganz nett aussehen, siehe Bild. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt :daumen:

Jameson-Tin-Can-Cup_black1.jpg
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OliverBenjamin
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Registriert: Donnerstag 18. August 2022, 16:41

Re: Verkaufspreise

Beitrag von OliverBenjamin »

Im Einkauf liegt der Gewinn.

Die Frage stellt sich ob hier ob hier keine MwST. gezahlt wird? Offenbar haben manche von Euch keine Ahnung wie man ein Geschäft führt. Der Gewinn sollte mindestens 100% betragen + 19% MwST.
Die Formel ist Einkaufspreis x 2.2 die 2 hintern Komma ist die MwSt aufgerundet.

Gehen wir mal von 5 € Einkaufspreis aus dann wären wir im VK bei 11 €. Dann sind natürlich 16 € super!

Ihr solltet Euch natürlich überlegen wollt Ihr die Kommissionsware auch verkaufen, solltet Ihr den gleichen Preis haben, sonst ist es Kontraproduktiv. Ihr wollt beide dran verdienen. Wenn meine Rechnung stimmen sollte würde ich 20% abziehen von den 16 € also 3,20 € abziehen. Damit hättet Ihr den gleichen Preis und jeder verdient dran.

LG.
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