kalkspatz e.V. - Keramik-Forum

Hallo in die Runde,
nachdem meine Knöpfe gerade den Schrühbrand hinter sich haben, stellt sich die Frage nach der Glasur. Am liebsten würde ich Vorder- und Rückseite glasieren, damit die rauhe Rückseite nicht am Stoff oder Leder reibt, wenn sie angenäht sind. Also müsste ich den Glasurbrand wie bei Perlen machen, also hängend brennen. Allerdings sollen auf einige Knöpfe danach Schiebebilder gebrannt werden und da wäre es gefühlt besser, wenn die Knöpfe flach liegen würden. Das geht natürlich nicht, wenn die Rückseite glasiert ist.
Eine andere Idee ist es nur die Vorderseite zu glasieren und bei den fertigen Knöpfen die Rückseite mit einem normalen lufttrocknenden Lack zu überziehen (habe irgendwie das Gefühl, dass ich für die Idee Haue bekomme )
Wie würdet ihr vorgehen?
Bin für jeden Tipp dankbar,

liebe Grüße,
Monty

Hallo Monty 8777,

es ist nicht davon aus zu gehen, dass Schiebebilder von den Knöpfen abfallen, wenn diese hochkannt gebrannt werden, das tun sie z. B. auf einer zylindrischen Vase ja auch nicht. Außerdem werden Schiebebilder normalerweise mit niedrigerer Temperatur gebrannt, als die darunter liegende Glasur. Wenn das keine Glasur ist, die bei der Schiebebildtemperatur schon läuft, wird nichts passieren.

Falls du viele Knöpfe machen willst, könntest du aus schamottiertem Ton eine etwa 2 cm starke, handliche Platte mit kleinen "Kufen" dran machen, so dass sie beim hochkant stellen nicht umfällt, in die du einzelne passend dicke Kantaldraht Enden mit einbrennst, auf die du dann die Knöpfe so aufspießen kannst, dass sie frei hängen, wie Schlüssel an einem Schlüsselbrett.
Problematisch ist, dass die Glasur in die Löcher der Knöpfe hineinlaufen wird. das kann man mit einem Tröpfchen Kaltwachs in jedem Löchlein verhindern.
was fü ein Gefummel.....

Hey, toll doch eine Antwort.
Das mit dem Knopfständer ist ja eine super Idee, das werd ich machen, falls diese etwas werden und ich in Serie gehe. Auch sonst vielen Dank für deine Hilfe. Leider hab ich keine Ahnung, was Kaltwachs ist. Ich dachte daran, die Stäbe mit meinem Perlentrennmittel zu präparieren. Viel Versuch und Irrtum...
Liebe Grüße, Monty

Ein Knopf muss ja nicht voll dicht gebrannt werden, so dass er sich im Brand biegen würde. Also kann man auch voll glasieren und einen passenden Metall "Dreifuss" darunter legen. Die drei Glasurpickel schleift man danach glatt, so dass sie nicht am Stoff hängen bleiben können.. Bei einem angenähten Knopf ist dies wohl zu verkraften.

Auch dir lieben Dank für die Antwort. Das ist natürlich auch eine Möflichkeit, aber bei ca. 30 Knöpfen fehlt mir da das Equipment... Aber vielleicht wär sad ja auch was fürs Selberbauen..
Nette Grüße
Monty

Kaltwachs nennt man ein Trennmittel, das die Poren im geschrühten Ton abschließt, so dass an der Stelle keine Glasur haften bleibt.
Ein Bisschen selber googeln wäre in deinem Fall sicher angebracht.

Bevor du mit den Knöpfen "in Serie gehst, überschlag lieber mal den Arbeitsaufwand und welcher Preis sich daraus ergeben würde und vergleiche es mit dem was schon an Knöpfen auf dem Markt ist, erkunde Vertriebswege usw.

Schönen Gruß
Maria

Hallo Maria,
danke für die Info mit dem Kaltwachs. Ich komme eigentlich aus dem Glasperlen/ Silberschmiedebereich. Die Knöpfe wären lediglich eine Erweiterung der bisherigen Produktpalette, bzw. für den Eigengebrauch meiner selbstgenähten Sachen.

Nette Grüße,
Monty

Hi Monty, Glasperlen habe ich bis 2011 auch hergestellt, dann ist mein erstes Kind auf die Welt gekommen und habe deshalb damit wieder aufgehört (nach 3 Jahren). Nähen ist aber immer noch ein sehr geliebtes Hobby von mir und das Töpfern (an der Scheibe seit Anfang 2018) sowieso!

Perlentrennmittel habe ich beim Brennen für meine Anhänger übrigens auch verwendet (PinkSlipper); das habe ich allerdings nur bei 1100 Grad gebrannt - keine Ahnung ob das auch bei höheren Temperaturen funktioniert.
Meine Drehstäbe habe ich statt Kanthaldraht verwendet, allerdings auch nur bei 1100 Grad.

Guck mal, das hier ist mein (alter) Blog:

http://miracuja-bloggt.blogspot.com/

Viele Grüße vom Niederrhein
Janine