kalkspatz e.V. - Keramik-Forum

Huhu zusammen,

ich habe eine Frage zur Glasur Mischung und vielleicht kann mir jemand dabei helfen. Ich habe das unten angegebene Rezept.
Und das Ergebnis schmilzt bei 1230°C bomenmäßig aus.
Kann ich mit einem Glasur Rechner (wenn ja, welcher könnte das sein?) bzw. einem anderen Trick die Glasur so anzupassen
dass ich am Ende ungefähr das gleiche Ergebnis bei einer Temperatur von 1160°C bzw. 1060°C bekomme?

Quarzmehl 33
Kaolin 27
Fritte alkali 19
Feldspat Natron 13
Kreide 8

Ich hoffe jemand kann mir mitRat zur Seite stehen.

Liebe Grüße

Björn

Hallo Björn,
das kann man machen, aber das ist schon recht kompliziert. Ich würde empfehlen direkt ein Rezept für diesen Temperaturbereich zu nehmen. Falls du es trotzdem versuchen willst: Ich benutze den umf rechner von ceramicmaterialsworkshop, die haben eine Webseite, wo man das Excel runterladen kann. Du wirst mit mehr Fritte arbeiten müssen...ich habe noch nie versucht ein Ursprungsrezept einzuhalten, daher kann ich da wenig Rat geben, ich passe das Rezept nach meinen Vorstellungen an und habe dann eh eine neue Glasur. Es gibt bestimmte Bor Level, die eine Ausschmelzung bei den verschiedenen Temperaturen bewirken, die du dann einhalten müsstest. Welche das sind in diesem Temperaturbereich kann ich nicht sagen, vllt lässt sich das ja googeln? Generell ein größeres Thema, aber wenn du Lust hast dich einzuarbeiten kann ich sehr die workshops von ceramicmaterialsworkshop empfehlen, die haben mir mehr gebracht als alle Glasurbücher.

Hallo,
Darf ich fragen, warum du das machen willst ? 1230 ist doch eine gute Temperatur ??
Grüße,
Alex

Ganz ehrlich, wenn du die Glasur so anpasst, dass sie bei 1060°C gut ausgeschmolzen ist, wirst du sie nicht wiederkennen. Deine Flussmittel sind momentan das Natrium aus dem Feldspat und das Natrium und Kalium aus der Alkali Fritte. Du kannst aber nicht einfach mehr von der Fritte dazu tun, weil du dann unter Garantie Haarrisse kriegst. Du musst also wie schon erwähnt auf Bor ausweichen, oder auf Bor und mehr Fritte und mit Lithium dem wachsenden WAK entgegensteuern. Gleichzeitig musst du den Quarz und Ton Anteil anheben, damit die Glasur nicht zu weich wird. Am Ende hast du dann einfach eine neue Glasur. Da kannst du auch gleich eine für diesen Brennbereich raussuchen, die deiner ähnelt. Hat diese Glasur denn irgendwelche ganz besonderen Eigenschaften, an denen du hängst?

In dem Fall würde ich eher den Ton anpassen....

Hallo zusammen,

danke für die vielen Antworten. Ich arbeite aktuell mit dicken Tropfen auf Porzellan und auf Ton. Bei dem Porzellan bin ich glücklich mit der Temperatur. Beim Ton arbeite ich mit der Unterglasur von Velvet Underglaze von Amaco.
Die Farben sind bei der Temperatur um 1100°C der Knaller und schön leuchtend wenn ich sie aber höher brenne werden sie dunkler und zudem speckig.
Deshalb würde ich gerne die Schmelztemperatur senken, aber bei 1100°C schmelzen die Tropen nicht mehr aus deshalb meine Überlegung ob ich das einfach umrechnen kann. Vielleicht kann tatsächlich die Fritte erhöhen.

Liebe Grüße

Björn

Ich würde eher versuchen eine eigene Engobe zu machen...dafür würde ich deinen Ton nehmen und den mit verschiedenen Farbkörpern einfärben statt der underglaze. Die Arbeit, die du darein steckst scheint mir erstmal schneller zum Erfolg zu führen und auch die einfachere Komponente deiner Gestaltung. Die Wahrscheinlichkeit, dass deine Glasurtropfen trotzdem funktionieren, wenn du einfach mehr Fritte reinmachst, ist ziemlich gering. Du kannst es natürlich trotzdem versuchen.