Brennkurven
Verfasst: Dienstag 9. November 2021, 15:40
Hallo zusammen,
in meinem Kopf tummeln sich mittlerweile allerhand Fragmente von Informationen zu Brennkurven und die würde ich gerne mal vervollständigen. Das Forum habe ich schon durchsucht, aber da finde ich nur weitere Bruchstücke.
Gibt es zum Thema irgendeine Literatur, die die verschiedenen Möglichkeiten zusammenfasst?
Hier mal ein paar Fragen, die mir aktuell im Kopf kreisen, vielleicht weiß ja jemand eine Antwort:
- Wann nimmt man eine schnelle, wann eine langsame Brennkurve? Was heißt schnell und langsam? Irgendwo hab ich gelesen, dass nur die letzten beiden Stunden der Aufheizphase entscheidend sind, d.h. ob ich mit 50°C/h bis zur 1250 heize oder mit Volllast bis 1150 und dann mit 50/h weiter, sollte kein anderes Ergebnis liefern?
- Ich weiß, dass schnelles Abkühlen mit Haltezeit bei irgendeiner Temperatur die Kristallbildung fördert, aber bei welcher Temperatur genau für welche Glasur? Ich nehme an, das hängt vom Metalloxid ab, das die Kristalle bildet? In meinem aktuellen Fall wäre das Zink.
- Langsames abkühlen soll bei Nadelstichen helfen, aber wie langsam und bis zu welcher Temperatur macht das Sinn? Meine Transparentglasur hat ein paar winzig kleine Nadelstiche. Hilft auch langsameres aufheizen?
- Mit Segerkegeln kann man ja gut überprüfen, wie viel Hitze in den Ofen abgegeben wird, aber die Glasurhersteller geben meist eine Temperaturspanne an. Wenn auf meiner Glasur z.B. 1230-1260 steht, von welcher Brennkurve wird dann ausgegangen? Bei 15°/h und 1250°C fällt laut Tabelle Kegel Nr. 10, bei 150°/h Kegel Nr. 7.
- Es gibt ja auch noch die Messringe, die als Ergebnis eine Temperatur anzeigen. Ist die auch abhängig von der Brennkurve oder ergibt sich bei gleicher Zieltemperatur immer das gleiche Ergebnis, unabhängig Aufheizgeschwindigkeit und Haltezeit?
- Ich habe schon öfter gelesen, dass WAK von Masse und Glasur in etwa zusammenpassen müssen. WAK der Masse wird meist vom Hersteller angegeben, aber woher bekomme ich den WAK der Glasur? Ich hab gelegentlich Probleme mit Haarrissen, d.h. in dem Fall sollte der WAK gesenkt werden. Oder können Haarrisse auch mit der Brennkurve zu tun haben?
Natürlich wird es am Ende immer auf ausprobieren und optische Überprüfung hinauslaufen, aber etwas Grundwissen zu den Brennkurven erleichtert sicher die Reproduzierbarkeit und auch die Anpassungsmöglichkeiten bei Glasurfehlern.
Ich bin für alle Ratschläge dankbar!
in meinem Kopf tummeln sich mittlerweile allerhand Fragmente von Informationen zu Brennkurven und die würde ich gerne mal vervollständigen. Das Forum habe ich schon durchsucht, aber da finde ich nur weitere Bruchstücke.
Gibt es zum Thema irgendeine Literatur, die die verschiedenen Möglichkeiten zusammenfasst?
Hier mal ein paar Fragen, die mir aktuell im Kopf kreisen, vielleicht weiß ja jemand eine Antwort:
- Wann nimmt man eine schnelle, wann eine langsame Brennkurve? Was heißt schnell und langsam? Irgendwo hab ich gelesen, dass nur die letzten beiden Stunden der Aufheizphase entscheidend sind, d.h. ob ich mit 50°C/h bis zur 1250 heize oder mit Volllast bis 1150 und dann mit 50/h weiter, sollte kein anderes Ergebnis liefern?
- Ich weiß, dass schnelles Abkühlen mit Haltezeit bei irgendeiner Temperatur die Kristallbildung fördert, aber bei welcher Temperatur genau für welche Glasur? Ich nehme an, das hängt vom Metalloxid ab, das die Kristalle bildet? In meinem aktuellen Fall wäre das Zink.
- Langsames abkühlen soll bei Nadelstichen helfen, aber wie langsam und bis zu welcher Temperatur macht das Sinn? Meine Transparentglasur hat ein paar winzig kleine Nadelstiche. Hilft auch langsameres aufheizen?
- Mit Segerkegeln kann man ja gut überprüfen, wie viel Hitze in den Ofen abgegeben wird, aber die Glasurhersteller geben meist eine Temperaturspanne an. Wenn auf meiner Glasur z.B. 1230-1260 steht, von welcher Brennkurve wird dann ausgegangen? Bei 15°/h und 1250°C fällt laut Tabelle Kegel Nr. 10, bei 150°/h Kegel Nr. 7.
- Es gibt ja auch noch die Messringe, die als Ergebnis eine Temperatur anzeigen. Ist die auch abhängig von der Brennkurve oder ergibt sich bei gleicher Zieltemperatur immer das gleiche Ergebnis, unabhängig Aufheizgeschwindigkeit und Haltezeit?
- Ich habe schon öfter gelesen, dass WAK von Masse und Glasur in etwa zusammenpassen müssen. WAK der Masse wird meist vom Hersteller angegeben, aber woher bekomme ich den WAK der Glasur? Ich hab gelegentlich Probleme mit Haarrissen, d.h. in dem Fall sollte der WAK gesenkt werden. Oder können Haarrisse auch mit der Brennkurve zu tun haben?
Natürlich wird es am Ende immer auf ausprobieren und optische Überprüfung hinauslaufen, aber etwas Grundwissen zu den Brennkurven erleichtert sicher die Reproduzierbarkeit und auch die Anpassungsmöglichkeiten bei Glasurfehlern.
Ich bin für alle Ratschläge dankbar!