Feldbrand glasieren

Diese Rubrik ist für alle die noch ganz neu zum Thema Ton gekommen sind und Hilfe bei den absoluten Basisthemen benötigen.
Wiesensohle
Beiträge: 7
Registriert: Freitag 3. November 2023, 15:49

Feldbrand glasieren

Beitrag von Wiesensohle »

Hallo!

Ich brenne seit 20 Jahren gelegentlich kleine Andenken aus selbst gefundenen Ton in einem »Lagerfeuer« zu Jahreszeitfesten und anderen Gelegenheiten (oberstes Bild):
https://www.h-felder.de/diesdas/feldbr.html

Jetzt möchte ich gerne versuchen die Sachen auch bunt zu glasieren. Die üblichen Glasuren schmelzen wohl erst bei 1000°, aber ich habe hier eine »Raku Glasur für offenes Feuer« gefunden die bei etwa 850° schmelzen soll:
https://www.rakuvaria.com/de/glasur/rak ... enen-feuer

Diese Lagerfeuer finden zumeist am Rheinufer statt und werden mit angeschwemmten Holz befeuert. Das sind meistens Weichhölzer wie Weide und Pappel, zudem sind sie noch durch das Wasser ausgelaugt. Diese brennen zwar hell aber kurz und erzeugen kaum Glut. Ich bin mir nicht sicher, ob ich damit überhaupt 850° erreichen kann.

Kann ich selbst eine »Fritte« herstellen, die schon unter 850° schmilzt? Auf der obigen Website gibt es auch Rohmaterialien (Borax- und Alkalifritten):
https://www.rakuvaria.com/de/rohmaterialien

P.s. Kann ich auf den getrockneten Ton direkt Glasur auftragen und in einem Durchgang brennen oder geht glasieren nur auf schon gebrannten Objekten?

Grüße, Horst (Wiesensohle)
Töpfermobil
Beiträge: 46
Registriert: Mittwoch 25. Januar 2017, 23:21

Re: Feldbrand glasieren

Beitrag von Töpfermobil »

Hallo,

vorab finde ich deine Unternehmungen ja sehr spannend... :love: Back to the basics gewissermaßen, toll!

Ich könnte evtl. was zu deiner letzten Frage sagen wegen Brennen auf ungeschrühtem Ton:
Das geht an und für sich schon, kann mW bei Raku auch so gemacht werden. Was für Eigenschaften die Glasur dafür aber vorwiegend haben muss, kann ich nicht sagen.

Ich wollte noch in den Raum werfen, dass farbige Oberflächen auch mit Engoben einfach zu erreichen sind, insbesondere, wenn diese poliert sind und dadurch mehr glänzen, kommen auch die Farben besser raus. Und du hast die volle Bandbreite an Farbmöglichkeiten.
Wasserdicht wird das Stück wohl ohnehin nicht, auch mit einer Niedrigbrand-Glasur nicht?! Falls das beabsichtigt war.

Für alle anderen - die eigentlichen - Fragen hoffe ich, dass sich jemand Versiertes noch meldet.

Beste Grüße vom Töpfermobil
Ono
Beiträge: 112
Registriert: Mittwoch 12. September 2012, 09:08
Wohnort: Brandenburg

Re: Feldbrand glasieren

Beitrag von Ono »

Wie ich immer sage, "Glasur" kommt von "Glas" und es ist auch ein Glas, also ein Glasüberzug auf dem Scherben.
Entweder Glasmehl beim Keramikbedarf kaufen, oder, für die Nachhaltigkeitsfetischisten, alte Weinflaschen kleinhauen und möglichst fein zerkleinern, am besten richtig mahlen mit einer Trommelmühle. Ab 600 Grad fängt das an zu transformieren, also deutlich flüssiger zu werden als vorher. Die Hersteller von Glasflaschen sind sparsam mit den Energiekosten und nehmen daher eher Glas, das schneller schmilzt
Mit etwas Wasser mischen und auftragen wie jede andere Glasur.
Bestimmte Fritten (das sind auch alles verschiedene Sorten Glasmehl) vom Keramikbedarf könnten eventuell auch so wie sie sind verwendet werden?
Der ein oder andere Frittenhändler könnte da vielleicht am Telefon weiterhelfen mit zu erwartenden Schmelztemperaturen.
Insbesondere Fritten mit hohem Borgehalt schmelzen eventuell bei Feldbrandtemperaturen schon gut aus.
Um einiges Experimentieren wird man nicht herumkommen, da leider die Wissenschaft den Feldbrand in den letzten tausend Jahren vernachlässigt hat und man da wohl wenig Information finden dürfte.
Die Farben ließen sich vermutlich mit den üblichen Metalloxiden oder Farbkörpern regulieren oder man nimmt gleich ein farbiges Glas.
Falls es doch schon zu stark schmelzen sollte und abläuft, kann man das Glasmehl mit etwas Tonmehl mischen und falls es immer noch nicht schmelzen will, etwas Borax zugeben, aber eventuell ist es nicht so einfach, im Feldbrand zuverlässige wiederholbare Ergebnisse zu erreichen?
Ich habe das aber alles nie probiert, und stelle hier nur Vermutungen an. Bitte auf eigene Gefahr experimentieren.
Aus eigener Erfahrung weiß ich nur, dass Flaschenglas bei 1200 Grad Glaspfützen bildet und immer am tiefsten Punkt landet, an den es fließen kann.
Die Idee mit der Engobe ist da vermutlich unkomplizierter.
Aber vielleicht gibt es auch Kompromisse zwischen den beiden Möglichkeiten, also Engoben mit Glasmehl oder Borfritte mischen?
Ach so, selber Fritten machen? Fritten, also Glas, wurden früher aus Asche (Pottasche) und Sand gemacht, aber dafür würde man einen Brennofen brauchen, da es dann schon höhere Temperaturen braucht, bis die Sandkörner ausgeschmolzen sind. Deswegen nehmen Glashersteller gerne Altglas, das lässt sich schneller schmelzen als die Glas-Rohstoffe.
hille
Beiträge: 1198
Registriert: Donnerstag 24. August 2006, 10:29

Re: Feldbrand glasieren

Beitrag von hille »

Aber ein Problem gibt es auf jeden Fall. Wenn die Glasur ausschmilzt, werden Asche oder Glutreste dran festkleben. Du brauchst also eine Kapsel. Wenn die aus Ton ist, dann wird es mit Erreichen der benötigten Temperatur wirklich schwierig unter deinen Bedingungen. Vielleicht geht es auch mit Blechdosen. Aber abgesehen vom Aufwand, finde ich auch, Engoben würden zur farbigen Gestaltung viel besser passen. Oder Terra Sigillata.
Keramikfriend
Beiträge: 21
Registriert: Freitag 28. Februar 2014, 12:15

Re: Feldbrand glasieren

Beitrag von Keramikfriend »

Hallo Horst,
mit den von Dir beschriebenen Brennmaterial im Lagerfeuer habe ich Zweifel, eine Temperatur in Nähe 800...1000°C zu erreichen. Aber das könnte man ja mal mit einem IR-Thermometer ermitteln. Da fragt es sich, warum muss es zur Farbgebung eine Glasur sein, zumal im offenen Feuer (Glut)? Hille hat ja schon auf das Problem der Glasurverkrustung hingewiesen. Der Einsatz von Farbengoben wurde schon erwähnt, aber Du kannst natürlich Deiner Masse auch direkt Farbkörper beimischen. Vorteil: Du kannst Deine bisherige Brennmethode beibehalten und für kleinere Objekte sollte damit kein zu hoher Verbrauch an Farbkörper verbunden sein.
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1027
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Feldbrand glasieren

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Falls es hilft: Es gibt Glasgranulat zu kaufen.
Mir hat mal jemand eine Sicherheitssglascheibe zerdeppert, den Eimer voller Glasbrösel verwende ich seither nach und nach auf dem Grund kleiner, flacher Schälchen, das krakeliert hübsch und schmilzt auf jeden Fall bei 1180, sicher schon viel früher.
In Schalen könnte das im Feldbrand vielleicht gut gehen, wenn die Wandung dünn ist, damit die Hitze gut dran kommt und alles durchglüht, der Rand nicht glasiert ist, und ein extra Deckel drauf liegt, der nur zum Brennen dazu gemacht wurde, damit nix reinfällt. Außen wird wohl alles was drumherum liegt dran kleben bleiben. Das sieht sicher erst recht antik aus.
Kleine Plaketten, wie sie auf dem Foto zu sehen sind, könnte man auf ein Rost legen und ebenfalls mit einer Art umgekehrtem Schälchen abdecken, aber dann darf man im Feuer nicht herumschüren.
Alles hochexperimentell....

Da war noch die Frage, ob man trockenen Ton direkt glasieren kann. Normalerweise schrüht man, damit gewisse Brennprozesse abgeschlossen sind und keine entweichenden Gase die Glasur stören können, aber auch damit das Anmachwasser der Glasur den Trockenen Ton nicht wieder auflöst, damit die Stücke das Glasieren überhaupt überstehen. Bei diesen kleinen Plaketten könnte es passieren, dass sie vom Anmachwasser zerfallen. Dann sollte man die Glasur lieber im Lederharten Zustand möglichst dickflüssig auftragen. Dann sind die Poren noch mit etwas Wasser besetzt und das Anmachwasser der Glasur kann nicht eindringen und die Lagestruktur der Tonteilchen zerstören.
Aber wenn die Poren mit Wasser besetzt sind, hat es auch zur Folge, dass das Anmachwasser eben nicht rein kann und deshalb abrinnt und damit die Glasürkörnchen wegfließen. Auf horizontalen Flächen könnte es vielleicht gelingen und es braucht sicher eine lange Trockenzeit.
Auch wieder hochexperimentell....
Nur Mut!

Schönen Gruß
Maria
Ursula28
Beiträge: 451
Registriert: Montag 10. März 2014, 17:03

Re: Feldbrand glasieren

Beitrag von Ursula28 »

Hallo Horst,
im Feldbrand werden die Gefäße zwischen den Holzscheiten aufgebaut, dabei berühren sich die ein oder anderen Gefäße. Somit werden diese Gefäße, wenn sie denn glasiert sind aneinander schmelzen.
Gruß ursula
Wiesensohle
Beiträge: 7
Registriert: Freitag 3. November 2023, 15:49

Re: Feldbrand glasieren

Beitrag von Wiesensohle »

Hallo!

Erstmal Danke an alle die mir geantwortet haben!

Der Teufel auch! :shock: Daran das Aschepartikel (und andere glasierte Objekte) daran kleben bleiben habe ich überhaupt nicht gedacht! Und ja, mit einer »Kapsel« werde ich in einem mit Flussholz befeuerten Lagerfeuer erst recht nicht die geforderten Temperaturen erreichen können. Es sei denn, ich nehme ein paar Buchenscheite oder Holzkohle mit… muss ich mir mal überlegen…

Das mit den Weinflaschen und dem Sicherheitsglas ist eine gute Idee (die Zutaten für eine farbige Glasur zum selber machen, werde ich hier vor Ort eh nicht finden – obwohl ich das sehr reizvoll fände)! Werde ich mal ausprobieren, wenn ich mich dazu durchringe mit Holzkohle/Buchenscheiten und einer Kapsel zu brennen. Wie bekommt ihr das Glas zu Pulver, wenn keine Trommelmühle zur Verfügung steht? Kann man das (nachdem man es mit dem Hammer zerkleinert hat) in einem Porzellanmörser zu Staub zerreiben (oder zerstöre ich damit die Oberfläche des Mörsers)?

Das mit dem Rost und den kleinen Schälchen ist tatsächlich etwas unpraktisch in einem Lagerfeuer. Was könnte man denn noch als Kapsel verwenden und wie verhindere ich, das die Glasur an der Kapsel kleben bleibt?

Habe mal nach Engoben gesuchmaschint. Eigentlich hatte ich an eine glänzende Oberfläche wie die auf dem Foto gedacht. So blau und grün in einander übergehend… kann man einen ähnlichen Effekt auch mit Engoben erreichen (okay, halt nicht glänzend)? Muss auch nicht glänzend sein, da es nicht zum Schutz (beispielsweise gegen Wasser) gedacht ist. Aber die blauen und grünen Engoben die ich bisher im Interweb gefunden habe, brennen auch erst ab über 1000°… gibt es da auch niedrig brennende Engoben in den Farben grün und blau?
Glasur.jpg
Direkt den Ton selbst zu färben ist ebenfalls eine tolle Idee! Marmoriert (also nur leicht ineinander geknetet) könnte ich mir das auch gut vorstellen. Vor allem, da ich ja weiß brennenden Ton zur Verfügung habe. Welche »Farbkörper« (grün/blau) würden sich denn eignen, die man direkt in den Ton mischen kann? Könnte ich auf diese Weise auch Hochflutlehm (brennt rot) und den Pfeifenton (weiß) vermischen (ich frage wegen der vermutlich unterschiedlichen Brenneigenschaften)?

Das Hauptproblem beim »Alles-in-einem-Brand«, scheint nur zu sein, das beim auftragen das Objekt aufweichen könnte… guter Tipp, die Glasur nur im »ledernen« Zustand aufzutragen…

Grüße, Horst (Wiesensohle)
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
edelweiß
Beiträge: 79
Registriert: Donnerstag 31. Januar 2008, 10:40

Re: Feldbrand glasieren

Beitrag von edelweiß »

Hej,
Das habe ich just gesehen:
https://www.keramikbedarf-zinser.de/terre-egypt-blue/
Vielleicht ist das ja spannend… hab es selber allerdings nicht probiert und weiter auch keine Ahnung von Feldbränden.
Viel Spaß bei deinen Versuchen!
Ursula28
Beiträge: 451
Registriert: Montag 10. März 2014, 17:03

Re: Feldbrand glasieren

Beitrag von Ursula28 »

Hallo Horst, was für Objekte oder Gefäße möchtest Du denn herstellen????
Ursula
Keramikfriend
Beiträge: 21
Registriert: Freitag 28. Februar 2014, 12:15

Re: Feldbrand glasieren

Beitrag von Keramikfriend »

Hallo Horst,
zu Deiner Anfrage bezüglich Farbkörper:
die Idee zum Einfärben einer (weißen) Masse mit verschiedenen Farbkörpern schließt ein, dass man einzelne Bereiche eines Objektes verschiedenartig gefärbt voneinander abgrenzen kann (u.a. für Neriage-Technik), also nicht "nur" marmoriert. Da die unterschiedlich gefärbten Massen alle von einer Ausgangsmasse stammen, gibt es keine Probleme wegen ev. unterschiedlicher Trocken-/Brennschwindung. Allerdings ist das Farbbild im Gegensatz zu damit eingefärbten Glasuren bzw. Sinterengoben mehr pastellartig und die Intensität hängt stark vom Anteil der Farbkörperzugabe ab. Für die gewünschte Farbintensität wären ein paar Versuche hilfreich. Zu kaufen gibt es diese Farbkörper in allen gängigen Keramikshops.
Eine Einfärbung Deiner Masse mittels Oxiden bzw. Metallsalzen halte ich bei Deiner Brennweise (zu niedrige Temperatur) für nicht ratsam.
P.S.: Die Publikation von Jo Conell "Ton färben und schöpferisch verarbeiten" gibt dazu auch gute Ratschläge!
Maria Ortiz Gil
Beiträge: 1027
Registriert: Dienstag 1. März 2016, 13:14

Re: Feldbrand glasieren

Beitrag von Maria Ortiz Gil »

Hallo Horst,
bei bestem Wohlwollen finde ich, dass deine Fragen überfordern und schier nicht beantwortbar sind, weil sie, meiner Meinung nach, von einer falschen Ausgangslage her gestellt sind, unter anderem zum Beispiel in Bezug auf das von dir eingestellte Foto:

"Eigentlich hatte ich an eine glänzende Oberfläche wie die auf dem Foto gedacht. So blau und grün in einander übergehend… kann man einen ähnlichen Effekt auch mit Engoben erreichen (okay, halt nicht glänzend)? "

Was auf deinem Foto zu sehen ist und das was man in einem Feldbrand herstellen kann sind nun mal grundverschiedene Dinge. Jede keramische Oberfläche entsteht nur unter der Voraussetzung, dass bestimmte Komponenten ganz genau zusammenspielen. Das bedeutet, dass man eine Oberfläche nur wiederholen kann, wenn man eben die gleichen Komponenten der Herstellung
1 : 1 wiederholen kann, und dabei wirken oft kleinste Veränderungen schon nachteilig.

Feldbrände waren wohl der Anfang der Keramikherstellung und entsprechend sehen die daraus entstandenen Ergebnisse aus. Das liegt nicht an der Laune derjenigen, die diese Feldbrände gemacht haben, oder dass ihnen nichts besseres eingefallen wäre, sondern daran, dass unter Feldbrandvoraussetzungen nun mal nicht - oder kaum - mehr herauszuholen ist, als das was man kennt.

Ich meine, dass für die Oberflächen die dir vorschweben ein Feldbrand schlicht weg ungeeignet ist, denn nicht umsonst haben die Menschen irgendwann mal damit angefangen Öfen zu bauen, eben weil sie andere, glasierte Ergebnisse haben wollten.

Keramik herzustellen ist unabwendbar mit experimentieren verbunden. Rezepte und Vorschläge sind nur als "ungefähr" zu betrachten, weil sie in einem veränderten Zusammenhang unterschiedliche Ergebnisse bringen können. Es ist zwar nie auszuschließen, dass jemand eine bisher unbekannte technische Erneuerung entwickelt, jedoch scheint mir, dass glasierte Stücke ohne irgendwie geartete Kapsel in einem Lagerfeuer herstellen zu wollen eigentlich das unerreichbarste ist, das man sich ausdenken kann. Dafür spricht, dass es in der Jahrtausenden alten Tradition der Keramik noch keiner vor dir erfolgreich gemacht hat. Wenn es also etwas nach Jahrtausenden immer noch nicht gibt, oder es noch nicht so gemacht wurde, dann hat das normalerweise einen guten Grund.

Ich denke, dass du mit dem Vorschlag von edelweiß noch am ehesten glücklich werden wirst.
Oder du denkst mal darüber nach, in ein anderes Zeitalter über zu gehen und einen primitiven Ofen zu bauen. Da gibt es viele Beispiele.

Recht schönen Gruß und weiterhin viel Spaß beim Kokeln,
Maria
edelweiß
Beiträge: 79
Registriert: Donnerstag 31. Januar 2008, 10:40

Re: Feldbrand glasieren

Beitrag von edelweiß »

Hallo Horst,
ich habe gestern nur schnell das käufliche Fertigprodukt verlinkt. Wenn du in die Suchmaschine „egyptian paste“ eingibst, dann wirft es eine Reihe Informationen, Rezepte, Anleitungen und Beispielbilder aus. Vielleicht findet sich auch irgendwo eine Information, wie die Stücke früher gebrannt wurden.
Viel Erfolg 🍀!
Ono
Beiträge: 112
Registriert: Mittwoch 12. September 2012, 09:08
Wohnort: Brandenburg

Re: Feldbrand glasieren

Beitrag von Ono »

Ich denke auch, dass Marias Einschätzung hier vermutlich korrekt ist.
Entweder du machst weiter Feldbrandkeramik und sparst dir die Frustration mit missratenen Glasurversuchen oder du baust einen kleinen Lehmofen, wenn du unbedingt mit Glasur was machen willst. Oder eine Tonne, etc.
Engobe könnte vermutlich noch gehen. Auch wenn die nicht für so niedrige Temperaturen gedacht ist, ist es doch hauptsächlich Tonmehl und muss daher nicht ausschmelzen. Aber auch das ist vielleicht nicht so sicher? Könnte auch sein, dass das abblättert oder so?
Wie Maria schon sagte, wenn es nach Jahrtausenden weltweit keine Überbleibsel von glasierter Feldbrandkeramik gibt, wird es jetzt mit ein paar Versuchen vermutlich auch nicht so leicht klappen.
Wiesensohle
Beiträge: 7
Registriert: Freitag 3. November 2023, 15:49

Re: Feldbrand glasieren

Beitrag von Wiesensohle »

Hallo!

@Ursulla28
Ich brenne kleine Objekte zwischen 2,5x0,4cm und 4,0x0,6cm. Ein Bild findet man auf diesem in meinem Eingangspost erwähnten ersten Link (Bild ganz oben):
https://www.h-felder.de/diesdas/feldbr.html

@Maria Ortiz Gil
Es war nicht meine Absicht euch zu »überfordern« und das meine Fragen »schier nicht beantwortbar« wären, finde ich nicht (zumindest nicht alle). Ihr habt mir viel geholfen und ich sehe jetzt klarer, welche Möglichkeiten zur »Oberflächenverschönerung« funktionieren könnten und welche nicht.* Ich erwartete hier keine fertigen und garantiert funktionierenden Rezepte. Tut mir Leid, wenn dieser Eindruck entstanden sein sollte.

@edelweiß
Ich habe mal nach »egyptian paste« gesuchmaschint… sehr interessant und eine schöne blaue Oberfläche, aber hat wohl leider im offenen Feldbrand die gleichen Nachteile wie Glasuren.

* Dank eurer Hilfe weiß ich jetzt…

…das die – wie sich heraus stellt, wohl etwas naive – Idee mit dem glasieren wohl nicht im offenen Feldbrand zu realisieren ist.

…das Engoben sich deutlich besser zur »Oberflächenverschönerung« im Lagerfeuer eignen. Leider finde ich im Interweb nur Engoben, die ebenfalls 1000° Brenntemperatur zu brauchen scheinen (zumindest in blau/grün).

…das wohl die brauchbarste Methode zu sein scheint, den Ton selbst mit »Farbkörpern« zu färben und marmorierend zu verkneten, bzw. das mit Lehm (rot brennend) und Pfeifenton (weiß brennend) zu versuchen.

Übrigens: Was eine Tonne oder einen Lehmofen angeht: Danke für den Tipp, damit würde das glasieren vermutlich klappen. Aber ich brenne diese Objekte bei Treffen als »Andenken« in einem Lagerfeuer, um das mehrere Menschen sitzen. Im Vordergrund steht das gemeinsame Zusammensein am Lagerfeuer und außer mir interessiert sich niemand fürs Keramik brennen. Ein Ofen ist keine Option für diese Treffen.

Fazit: Ich bedanke mich erst Mal für eure Mühe! Bei der nächsten Gelegenheit werde ich mal etwas mit meinen neu erworbenen Kenntnissen experimentieren und sollte was brauchbares rauskommen, die Ergebnisse hier posten.

Einen schönen Tag noch!

Grüße, Horst (Wiesensohle)
Antworten