Protokoll der Mitgliederversammlung des kalkspatz e.V.

am 16.10.1997 in München

Anwesend: der komplette Vorstand außer Conny Hollube, die zwei Geschäftsführer und 6 Mitglieder

Der 1. Vorsitzende des kalkspatz e.V., Andi Kraft, begrüßte die Anwesende und stellte fest, daß zur regulären Mitgliederversammlung 1997 ordnungsgemäß und fristgemäß im Töpferblatt vom August 97 mit Bekanntgabe der Tagungsordnung eingeladen worden ist. Das Protokoll der letzten Mitgliederversammlung vom Mai 1996 war im Töpferblatt August 1996 abgedruckt. Es wurden keine Einwände gegen das Protokoll erhoben.

Zum Sitzungsleiter wurde Christian Sautier, zum Protokollführer Günter Haltmayer per Akklamation bestimmt.

Der Sitzungsleiter gab dann die Tagungsordnung bekannt:

1. Rechenschaftsbericht und Kassenbericht des Vorstandes

2. Entlastung von Vorstand und Kassenwart

3. Neuwahl eines Vorstandsmitgliedes wegen Rücktritt von Conny Hollube (2. stellvertr. Vorsitzende)

4. Haushaltsplan 1998

5. Auflösung des Schwestervereins kalkspatz ö.V. in ™sterreich

6. Aufwandsentschädigung für die Erstellung des Lehrlingsinfo

7. Sonstiges

TOP 1. Rechenschaftsbericht

Da das Haushaltsjahr 1996 leider mit einem Defizit von 10.000 DM abgeschlossen wurde, mußten Anfang 1997 sofortige Maßnahmen zur Entlastung des Haushalts getroffen werden. Die Mieten für die Geschäftstellen wurden gekürzt, Mani Tilles Arbeitszeit heruntergefahren und das Honorar für Günter Haltmayer gekürzt. Außerdem wurden alle zur strikten Sparsamkeit aufgerufen.

Diese Maßnahmen hatten Erfolg und der Vorstand erwartet mit Sicherheit ein zumindest ausgeglichenes Ergebnis für 1997. Der Planung für weitere Vorhaben 1998 steht also nichts im Wege.

Was hat der Verein also 1997 geleistet:

* 3 Töpferblätter werden 97 erscheinen, das vierte wegen Terminschwierigkeiten leider mal wieder erst Anfang 98. Die geplante Beschränkung auf 40 Seiten aus Kostengründen konnte allerdings nicht durchgeführt werden Ä die Aufgabe des Töpferblatts ist es, vorhandene Artikel zu publizieren.

* im Haushaltsjahr 97 wurden 31 Seminare angeboten, wovon 21 durchgeführt wurden. Die Seminare sind dieses Jahr wesentlich erfolgreicher als letztes Jahr (fast doppelte Teilnehmerzahl), sind ein wesentliches Standbein des Vereins und auch sehr wichtig für die Öffentlichkeitsarbeit.

* die Geschäftsstelle Süd hat die Seminarorganisation als Hauptaufgabe, die Geschäftsstelle Nord die Mitgliederverwaltung und Buchhaltung. Der Vorstand ist bestrebt, die Geschäftsstellen zu reorganisieren und sie zu einer zusammenzufassen.

* Produkte, die 97 neu/wiederaufgelegt wurden:

-das Lehrlingsinfo wurde komplett überarbeitet

-die Beilage zum Filmkatalog auch

-das Wandergesellenbuch wurde von Frau Seeliger übernommen und wird wieder aufgelegt

-vom Video "Gesalzene 1300" wurden 10 NTSC-Kopien für den amerikanischen Markt gemacht. Dem Video wird ein selbstproduziertes Textbuch mit engl. Übersetzungen beigelegt.

-T-Shirts werden wieder handbemalt

-für Veranstaltungen hat Christian Sautier dem kalkspatz eine mobile Verkaufskiste geschenkt

-das Angebot auf den Internetseiten des kalkspatz konnte dank Henrik Hempelmann wesentlich erweitert werden und umfasst jetzt fast alle Drucksachen, einige Töpferblätter, Bilder und Texte aus den "Gesalzene 1300ø" und anderes.

* Neu in der Organisation des Vereins:

-den Versand der kalkspatz-Produkte hat Nine Edelmann übernommen

-den Stellenmarkt organisiert Imke Prinzhorn mit viel Engagement

-Wolf Ewert will die "Public Relations" in die Hand nehmen, wenn er erst mal all seine Umzüge erledigt hat

* Das IWF hat endlich die Rechte für den Film über die Ziegelei in Benzin, den der kalkspatz mit Hilfe des IWF 1990 produziert hat, freigegeben. Zur Fertigstellung fehlen dem Verein allerdings 25000 DM und es ist äußerst unwahrscheinlich, daß diese Mittel jemals vorhanden sind. Sponsoren sind also unumgänglich. Auf der ceramitec ergab sich allerdings ein Kontakt nach Bulgarien, wo das alles sehr viel billiger sein soll...

*Veranstaltungen

-Fest in Diessen mit Imke, Conny, Nine, Andi, Silke, Christian und vielen Lehrlingen aus Büsum!

-kalkspatz auf der ceramitec (Messe der Keramikindustrie) in München: wir bekamen dank Christian Sautiers Einsatz kostenlos ein paar Quadratmeter bei der Tür - aber für uns vollkommen ausreichend und auch erfolgreich. Es wurden Produkte verkauft, Videos aus dem kalkspatz-Fundus vorgeführt (was teilweise zu richtigen Menschenansammlungen und interessanten Kontakten führte) und Mitglieder geworben, wobei besonders Andi Krafts Werbungsarbeit hervorzuheben ist. Das Ganze wurde mal wieder nur durch Christian Sautiers unermüdlichen Einsatz bei Organisation und Aufbau möglich, dem hiermit ein dickes Lob ausgesprochen wird.

-auf der ceramitec fand auch eine Diskussionsrunde zum Thema "Töpferlehre" in Zusammenarbeit mit dem Keramikmagazin statt.

* Was wird 1998 ?

-die Vorbereitungen zum Therapie/Pädagogik-Symposium im Bezirkskrankenhaus Kaufbeuren laufen. Team: Christian Sautier und Herbert Leppin.

-Herbert Leppin erstellt die Dokumentation zum letzten Symposium in Gmunden

-die Videoaufzeichnungen vom Symposium in Gmunden sind im Augenblick bei Günter Haltmayer. Da es sich jedoch um insgesamt 8 Stunden Laufzeit handelt, ist eine Straffung unumgänglich; was jedoch die Kosten wesentlich erhöht. Oder: einzelne Vorträge herausnehmen??

* Mitgliederzahlen sind glücklicherweise steigend. Im Augenblick 420, das ist ein Rekord. Um diesen Stand halten und weiter ausbauen zu können, ist jedoch nicht nur rege Werbung (z.B. von Christian Sautier und Andi Kraft), sondern auch entsprechende Leistung des Vereins nötig. Die Seminare und das Seminarprogramm müssen höchstes Qualitätsniveau bieten, die Mitgliederbetreuung muß wesentlich verbessert werden und ebenso die allgemeine Organisation

* Kassenbericht

Per 10.10. 97 weist die Gewinn/Verlust-Rechnung einen šberschuss von mehr als 19000 DM aus. Bis zum Ende des Jahres ist jedoch noch mit Ausgaben für Gehälter, Mieten, Töpferblatt, Nachdruck Publikationen und T-Shirts, ceramitec, Telephon etc. in Höhe von mindestens 12000 DM zu rechnen, aber mit keinen sehr wesentlichen Einnahmen. Vorausgesetzt daß es keinen Einbruch bei den Seminaren gibt, scheint die Annahme eines geringen Überschusses von einigen Tausend DM am Jahresende nicht ganz unrealistisch - es hat auf diesem Gebiet aber schon böse šberraschungen gegeben; darum wird gebeten diese Zahlen als vorläufig zu betrachten!

TOP 2. Entlastung des Vorstandes

Jens Peter Planke stellte den Antrag, den Vorstand des kalkspatz e.V. für den Zeitraum seit der letzten Mitgliederversammlung zu entlasten.

Dem Antrag wird mit 11 Ja-Stimmen und einer Enthaltung zugestimmt.

Dem Antrag, den Kassenwart zu entlasten, wurde mit 12 Ja-Stimmen zugestimmt.

TOP 3. Neuwahl des 2. stellvertretenden Vorsitzenden

Conny Hollube ist von diesem Amt aus persönlichen Gründen zurückgetreten. Der Vorstand dankt ihr für ihre Arbeit und hofft, daß sie dem kalkspatz weiter verbunden bleibt.

Zur Wahl wird vorgeschlagen: Meike Hagemann, kalkspatz-Mitglied aus Seevetal bei Hamburg.

Sie wird mit 9 Ja-Stimmen und einer Enthaltung zum 2. stellvertretenden Vorsitzenden gewählt und nimmt die Wahl an.

Ihre Adresse: Weiderweg 35, 21218 Seevetal

TOP 4. Haushaltsplan 1998

Der Vorstand legt folgende Schätzung für die Einnahmen/Ausgaben 1998 vor:

Einnahmen: Ausgaben:

Spenden 800 Gehälter/Honorare 15000

Werbung 1500 Miete 1500

Abo 4000 Abschreibungen 1300

Seminare 30000 Töpferblatt 8000

Zinsen 500 Seminare 22000

Mitgliederbeitr 25000 Porto 7000

summa DM 61800 Telefon 2000

Büro 2000

Zeitschr./Werb./Reisekosten 1500

Geldverkehr/Sonstiges 1500

summa DM 61800

Der Hauhaltsplan wurde von der Mitgliederversammlung einstimmig genehmigt.

TOP 5. Auflösung des kalkspatz öV

Unser österreichischer Schwesterverein löst sich leider nach fünfjährigem Bestehen auf, da der Vorsitzende und alleinige "Macher" Gebhart Blazek die Zeit nicht mehr aufbringen kann. Die Mitglieder sind im kalkspatz e.V. natürlich herzlich willkommen, müssen aber leider wieder individuell ihre Mitgliedschaft beantragen. Außerdem schuldet der öV dem e.V. noch Geld für gelieferte Töpferblätter. Jens Peter Planke wird versuchen, die Angelegenheit voranzutreiben.

TOP 6. Aufwandsentschädigung

Conny Hollube, Ralf Burger und Nine Edelmann haben viele, viele Wochenenden für die Neufassung des Lehrlingsinfos geopfert. Nach langer Diskussion, was nun gerecht wäre und was sich andererseits der Verein leisten kann, wurde beantragt, den dreien jeweils 400 DM Aufwandsentschädigung für ihre Mühe zu zahlen.

Der Antrag wurde mit 6 Jastimmen, 1 Neinstimme und 2 Enthaltungen angenommen (die Zahl der Abstimmungsberechtigten hatte sich infolge des fortgeschrittenen Abends schon vermindert).

TOP 7. Sonstiges

7.1 Mani Tille beantragt, das Seminarprogramm vollständig vom Erscheinen des Töpferblatts abkoppeln zu können, um nicht ständig unter Termindruck zu stehen, šberschneidungen zu vermeiden und weiter planen zu können. Das Seminarprogramm würde dann dreimal im Jahr separat vom Töpferblatt verschickt und die jeweilige Töpferblattredaktion würde dann nur in Kurzfassung (2 Seiten) auf die jeweils aktuellen Seminare hinweisen.

Nachteil: dreimal 500 DM Mehrkosten im Jahr!

Dem stehen jedoch Einsparungen an Seiten im Töpferblatt gegenüber. Außerdem erlaubt uns die Post anscheinend sowieso nicht mehr, die Seminarprogramme als seperate Faltblätter dem Töpferblatt beizulegen, wer weiß warum...

Der Vorschlag findet allgemeine Zustimmung; Mani Tille wird bis zur nächsten Vorstandssitzung eine möglichst genaue Kostenschätzung vorlegen, wo dann darüber entschieden wird.

7.2 Günter Haltmayer beantragt, einen Flachbettscanner anschaffen zu dürfen - ersetzt einen Kopierer, man kann Faxe senden, Bilder einscannen und Texte einlesen...Kostet: 280 DM. Einstimmig angenommen.

7.3 Es setzte eine rege Diskussion über Sparmassnahmen, Geschäftsstellen, Seminare etc. ein, die jedoch noch zu keinen Beschlüssen führte, da erst die endgültige Bilanz 1997 abgewartet werden muß.

Die Sparmassnahmen dieses Jahr können nicht einfach bis ins Endlose fortgeschrieben werden, denn Vorstandsmitglieder wie Christian Sautier verzichten auf Rückerstattung von Auslagen und buttern so von ihrem eigenen Geld (mal ganz abgesehn von der Zeit!) in den Verein.

Mani Tille ist mit seiner gekürzten Arbeitszeit und damit weniger Gehalt zufrieden, ihm ist sowieso die Sozialversicherung über die Geschäftsführerstelle am wichtigsten; die Ausgaben für Jens Peter Planke sind nicht so erheblich und für ihn ist es sowieso ok.

Andi Kraft hatte vor etlichen Wochen die Idee in den Raum gestellt, ob nicht ein neuer Geschäftsführer gesucht werden sollte, der sämtliche Aufgaben von Mani Tille und Jens Peter Planke erledigt, so Verwaltungsaufwand einspart und gleichzeitig die Mitgliederbetreuung und allgemeine Geschäftsstellenarbeit, die bei Mani Tille notorisch zu kurz kommt, wesentlich verbessert. Günter Haltmayer hätte im Prinzip Interesse an dieser Aufgabe, jedoch mit der wesentlichen Einschränkung, daß das Seminarprogramm dann nicht in dem Umfange wie jetzt weitergeführt werden kann, da es sich sonst wirklich zu einem Halbtagsjob ausweiten würde, zu dem er weder Zeit hätte noch der Verein Geld ihn zu finanzieren.

Die meisten waren jedoch der Meinung, daß die Seminare viel zu wichtig sind, um sie jetzt einzuschränken. Mani Tille war andererseits auch nicht bereit, die Seminarorganisation in irgendeiner anderen Form, zB als Honorarkraft, zu machen - entweder Sozialversicherung oder gar nicht...

Das führte zu einem Kompromißvorschlag, der jedoch mit sehr vielen Fragezeichen versehen ist:

-Mani Tille macht mit voller jetziger Arbeitszeit (11 Wochenstunden) und Energie das Seminarprogramm und Betreuung der Seminarteilnehmer

-Günter Haltmayer übernimmt alle anderen Aufgaben außer der Finanzbuchhaltung, die weiter bei Jens Peter Planke als Kontrollstelle bleibt

Das würde finanziell bedeuten: Mani Tille bekommt weiter sein jetziges Gehalt (ca. 12000 DM/Jahr)

Günter Haltmayer würde als geringfügig Beschäftigter 520 DM /Monat + 20 % Steuer =7500DM/Jahr plus Nebenkosten wie Miete kosten.

Jens Peter Planke bekäme ein Honorar von vielleicht 800 DM/Jahr.

Da das auf jeden Fall wesentlich höhere Ausgaben für den Verein bedeutet, von denen man nur hoffen kann, das sie auch zu höheren Mitgliederzahlen usw. führen, wurde die Entscheidung darüber mit 9 Jastimmen und einer Enthaltung auf eine Vorstandssitzung im Januar vertagt, wenn die Bilanz 97 vorliegt. Falls wirklich ein nennenswerter Gewinn vorhanden ist, kann ein Versuch für ein Jahr gestartet werden.

Klein Luckow, den 1.11. 1997