Veranstalter des 9. Symposiums vom 4. bis 6. 10. 2013
ist der kalkspatz e.V., Vereinigung zur Förderung von Kultur, Bildung und Sozialem in der Arbeit mit Ton, Luckower Weg 13, 17194 Vollrathsruhe (Geschäftsstelle).
Veranstaltungsort: Landesakademie Schloss Rotenfels, 76571 Gaggenau

Hier ist die PDF des Flyers zu finden.

Das Symposium beginnt am Freitag um 10 Uhr mit einer kurzen Begrüßung, worauf dann aber in straffem Zeitplan gleich die ersten Vorträge folgen. Nach dem Mittagessen teilen sich alle Teilnehmer in die Arbeitsgruppen auf, Abends gibt es dann wieder Vorträge. Auch Samstag ist der Vormittag den Vorträgen vorbehalten, der Nachmittag den Arbeitsgruppen. Zum Ausgleich für den anstrengenden Tag gibt es Samstag Abend aber ein Fest mit Liveband und Buffet!

Sonntag vormittag stellen die Arbeitsgruppen ihre Arbeit vor und als Höhepunkt erfogt die Verlosung der von den Teilnehmern gespendeten Empty Bowls-Suppenschalen - die dann auch mit Suppe gefüllt das Abschiedsessen bilden.

 

Die Vorträge:

 

Kreativ, frei, lustvoll - Erfindergeist gefragt
Warum wir Kindern Ton in die Hand geben müssen

Karin Flurer-Brünger

Überall wird Kreativität von uns erwartet, aber schon kleine Kinder haben weder Raum noch Zeit um Dinge auszuprobieren, zu entdecken und zu begreifen. Wie können Kinder ihre gestalterischen Fähigkeiten entwickeln?
Die Formbarkeit des Materials Ton kommt dem menschlichen Schaffens- und Gestaltungsdrang sehr entgegen. Wir berühren den Ton – der Ton berührt uns. Weicher Ton in unseren Händen lockt die schöpferische Energie aus uns hervor, fesselt und motiviert zum Handeln.
Kinder beschäftigen sich frei und lustvoll ohne Zweck und Ziel mit dem Ton - oder sie haben einen Plan, eine Idee, die sie realisieren möchten. Die Arbeit kann verändert, verworfen und neu gestaltet werden, der Ton bietet alle Möglichkeiten

Karin Flurer-Brünger, Leiterin des 9. Symposiums, Lehrbeauftragte für Keramik an der Universität Landau, Keramikmeisterin, Diplompädagogin und Sonderpädagogin, langjährige Erfahrung als Dozentin und Leiterin von Workshops im In- und Ausland, kunsttherapeutische Tätigkeit u.a. mit Kindersoldaten im Kongo, Stipendium und zahlreiche Ausstellungen

 

 

Menschen interessieren sich für Menschen – das Porträt
Marleen und Walter Salzer
Jedes Gesicht ist interessant. Es ist nur eine Frage der Hinwendung, der Intensität der Wahrnehmung.
Wie sich eine solche Intensität beim sorgfältigen Nachbilden des menschlichen Hauptes allmählich einstellt und welche nachhaltigen Wirkungen bleiben, berichtet dieser Vortrag.
Dabei gibt es Beobachtungen mitzuteilen, die aus der pädagogischen Praxis stammen und Wirkungen, die in der Kunsttherapie beobachtet werden können.
Oder ist da nur scheinbar ein Unterschied?

 

VOLL AUF TON
Thomas Weber
Seit über 10 Jahren leite ich die Tonwerkstatt der Kunstschule „Labyrinth“ in Ludwigsburg bei Stuttgart und habe dort eine Methode entwickelt, mit Kindern und Ton zu arbeiten, die sich bewusst von Bastelarbeiten distanziert. Die Kinder bauen, unter der Anleitung und mit der Unterstützung des Dozenten, Skulpturen die man kaum für möglich gehalten hätte. Neben dem gemeinschaftlichen Thema (Figur, Tiere, Pflanzen, Technik) und den handwerklichen Vorgaben bleibt viel Raum für die individuelle Gestaltung der Skulpturen. Die mitunter ungewöhnliche Größe der Arbeiten fordert von den Kindern eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Material und verlangt nebenbei Ausdauer, Durchhaltevermögen und Disziplin. Umso größer ist am Ende die Freude und Begeisterung über das erreichte Ergebnis!
In einem bebilderten Vortrag erhalten Sie einen Einblick in die Arbeitsweise der Kinder und deren außergewöhnliche Skulpturen.


Im Greifen sich begreifen; eine Einführung in die Arbeit am Tonfeld®
Barbara Osterwald
Die Arbeit am Tonfeld® spricht durch den haptischen Vollzug das sinnliche, vitale, emotionale und soziale Potential des Arbeitenden unmittelbar und ganzheitlich an.
In einem Struktur- und Halt gebenden Setting, dem Tonfeld, kann sich die von Grundbedürfnissen geleitete Dynamik der Hände in vielfältigsten Bewegungen und Formungen entfalten. Sie kann sich in der Tonerde spontan gestalten und in der konkreten Form Realität gewinnen. Die Form, in der sich der Arbeitende selbst formuliert, wird haptisch, sinnenhaft begriffen.
In diesem Akt begreift sich der Betreffende auf überraschende und beglückende Weise selber in seiner eigenen Fülle, Kraft und Wirksamkeit.

 

Paperclay im Burgenland
Otakar Sliva
Ich möchte meine Erfahrungen mit Paperclay und die dazugehörende Theorie mit einem Bericht über das Entstehen unseres Kursortes im Mittleren Burgenland verbinden.
Mithilfe von einer Bildpräsentation auf CD werde ich die Geschichte des Kurshauses und dessen Entwicklung beschreiben. Die Kursinhalte sind dabei Teil des Vortrages, der auch mit dem in Entstehung befindlichen Buch über Paperclay in Zusammenhang steht, das ich zusammen mit Astrid Sänger schreibe. In den 5 Jahren unseres Kursehauses hat sich das Konzept als erfolgreich bestätigt Wochenendworkshops zu leiten, in dem der Paperclay den Hauptteil des Erfolges trägt, weil er schnelle sichtbare Resultate gewährleistet. Die Kursteilnehmer bekommen in kürzester Zeit Grundinformationen über Herstellung und praktische Anwendung von dem Material und fahren mit fertigen Ergebnissen nach Hause. Wir bieten auch Aufbaukurse und längere Projekte an, in denen man diese Grundkenntnisse ausbauen kann.


Experiment | Spiel | Idee
Prof. Tina Stolt
Die Verwendung von Fundstücken als Werkzeuge der Ideenfindung
Hier fällt der Blick einmal nicht auf die Anregung durch die Formen der Natur, sondern auf alles, was vom Tage übrig blieb: Metallfedern, Holzstäbchen, Verpackungen und Fragmente aller Art.
Durch das bewusste Fragmentieren dieser Oberflächen kann sich der Blick sensibilisieren, sowohl die graphischen Spuren, die entstehen, können spannend sein, als auch der partielle Abdruck. Das Verdichten und Kombinieren verschiedener Texturen schafft schlicht und einfach interessante Flächen.
Im neugierigen Spiel mit den Zufällen ergeben sich neue Strategien, neue Formen und andere Oberflächen, die keinesfalls durch pures Nachdenken zu Tage gefördert werden können.
Der offene Blick erhöht die Sensibilität für die Beschaffenheit von Oberflächen, für die feinen, kleinen Erscheinungen und bringt am Ende neue Ideen hervor.

 

Die Arbeitsgruppen:

AG1 Porträtmodellieren

Marleen und Walter Salzer
Jeder hat schon einmal versucht ein Gesicht zu zeichnen. Insbesondere Jugendliche tun das. Seltener wird der Versuch unternommen einen Kopf zu modellieren. Dabei ist das viel einfacher und vermutlicher auch das eindrücklichere Erlebnis.
Wie der vertrauteste Anblick doch auf einmal neu wird und wie man vermeintlich Bekanntes gründlicher begreift, kann durch das nachbildende Modellieren in diesem Workshop erlebt werden.
Vor dem Modell wird lebensgroß eine Porträtbüste modelliert und soweit abgeschlossen, dass sie gebrannt werden kann.
Marleen Salzer und ihr Vater Walter geben sowohl hilfreiche theoretische Grundlagen, als auch praktisch methodische Verfahren, d.h. Wahrnehmungs- Vorstellungs- und Darstellungshilfen zur Gestaltung einer Porträtplastik, weiter.


Anna Marleen Salzer ist 1986 geboren und stammt aus einer Keramikerfamilie. Sie ist im Erstberuf Heilerziehungspflegerin und studiert Sonderpädagogik mit den Fächern Kunst, Pädagogik der Erziehungshilfe und Geistigbehindertenpädagogik an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg/ Reutlingen. Ihren Schwerpunkt im kunstpädagogischen Studium bei Professor Dr. Sowa legte sie auf das plastische und skulpturale Arbeiten.
Walter Salzer ist Keramikmeister und betreibt seit fast 30 Jahren eine Töpferei. In seinem ursprünglichen Beruf als Kunsttherapeut arbeitet er an einer psychosomatischen Rehabilitationsklinik. Das Thema Porträtmodellieren hat ihn seit dem Studium begleitet und erschließt ihm immer wieder neue Zusammenhänge.

AG 2 Emotionen In Paperclay + Rakubrand
Otakar Sliva
Paperclay wird von den Teilnehmern mit meiner Anleitung selbst hergestellt. Dieser Werkstoff der „Postmodernen Keramik“ ermöglicht, andere Materialien damit zu kombinieren und mitzubrennen. Einarbeiten von Alteisen, Glas, gebrannten Keramikscherben, hitzebeständigen Steinen etc. zum Paperclay sind möglich.  Ich biete methodisch aufgebaute Aufgaben zum Arbeiten mit Paperclay an, die in eine andere  Formen- und Gestaltungswelt hineinführt als die der traditionellen Töpferei.
Paperclay kann schon im Keramikofen gebrannt werden, noch bevor er richtig durchgetrocknet ist. Die Teilnehmer werden ihre Experimente innerhalb des Zeitrahmens glasieren und in dem von mir mitgebrachten Rakuofen im Einbrandverfahren brennen können.



Als gebürtiger Tscheche bin ich 1987 35jährig nach Österreich emigriert.
Meine Ausbildung zum Lehrer für Bildnerische Erziehung sowie das Studium der Bildhauerei verbindet die künstlerische mit der pädagogischen Arbeit seit über 30 Jahren auf ideale Weise. Früher als Arbeitstherapeut in Mödling nahe Wien beschäftigt arbeite ich jetzt freiberuflich im Burgenland und leite erfolgreich Fortbildungskurse für Keramikinteressierte im Bereich Paperclay und Niedrigbrandtechniken.

AG3 Bausteine
Michael Wolf

mussten wir leider stornieren


AG 4 Die Praxis der Arbeit am Tonfeld®
Barbara Osterwald
In dieser Arbeitsgruppe wird den Teilnehmern die Möglichkeit gegeben, die Arbeit am Tonfeld® durch eigenes Arbeiten am eigenen Leib und im eigenen Tun zu erfahren. Dadurch vermittelt sich die Tiefendimension, Universalität und Wirkung dieser Methode viel direkter, als jedes Wort es vermag.
Wenn Sie sich auf das Tonfeld einlassen, werden Sie bewegende Erfahrungen machen können.


Barbara Osterwald, von Grundberuf Lehrerin an Gymnasien. 7-jährige tiefenpsychologische Weiterbildung und Lehranalyse am Alfred Adler-Institut in München.
Seit 1972 in Kontakt mit Prof. Heinz Deuser, dem Erfinder der Arbeit am Tonfeld®. Seit 1980 begleitet sie Menschen mit der Arbeit am Tonfeld® in eigener Praxis und innerhalb verschiedener Institutionen.
Seit 1989 Ausbildungsleiterin in der Arbeit am Tonfeld® und Leiterin des Instituts für Gestaltbildung in München: Ausbildungsseminare in München, Franken, Sachsen -Anhalt, Genf, Paris und Brüssel.
Gründerin der gemeinnützigen Barbos-Stiftung zur kreativen Entwicklungsförderung von Kindern und Jugendlichen, die seit 2007 besteht und seelisch beeinträchtigte Kinder und Jugendliche mit der Arbeit am Tonfeld® fördert.

AG 5 FASZINATION FEUER -
Feuerskulptur ARCHE: ästhetisch / nützlich / didaktisch / und ganz  
leicht umzusetzen...
Monika Gass und Frau Schmolzi
Das Thema Feuerskulptur ist faszinierend: - das Einarbeiten ins Thema, gemeinsames Planen, Ansetzen der Tonmischung, der Aufbau das Finish, - die Chance, zusammen ausgedachte Variationen mit einzubringen, Passagiere, sprich Tiere zu fertigen, und dann das Feuer: -  gut im Voraus geplant, Holz und Gas im richtigen Maß mit allen Sicherheitsüberlegungen und dann "Flamme empor" - so, dass im Timing der Abendhimmel die perfekte Kulisse bildet!
Das Thema der Arche Noah spricht alle Altersgruppen an, im gemeinsamen Planungs- und Arbeitsprozess kann jeder sich nach Möglichkeiten einbringen und das Ergebnis gibt Grund zum gemeinsamen Feiern, zur Freude an der Skulptur, und/oder zu stiller Betrachtung des Phenomens Feuer.
Ein solcher Workshop soll Mut machen zu Gemeinschaftsprojekten etwa in Schulen und andere Einrichtungen, denen nach gelungener Brennphase eine Skulptur für lange Zeit als Kunst am Bau bleiben kann. Das gemeinschaftliche Entwickeln und der gezielte vorsichtige Umgang mit Feuer bringt Mut und Selbstsicherheit - die gelungene fertige Skulptur tritt hinter das Erlebnis fast zurück.
Im Museum fing alles mit einem Feuerdrachen an, - in der Zwischenzeit haben wir Burgen und Baumriesen, Türme und Osterhasen, Archen und Mauern gebaut - immer mit Kindern und Jugendlichen, immer in der Öffentlichkeit und immer so, dass über Tage und Wochen hinweg an einem Thema gearbeitet werden konnte.
Für die Teilnehmer wird in den zwei Tagen die Arche nachvollziehbar entstehen, wir werden über Baumaterialien und Hilfsmittel wie Steine und Metallgitter, Draht und Aluminiumoxidrohre sprechen und vor allem ausgiebig den öffentlichen Brennprozess mit allen erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen besprechen. Kinder sollten immer mit am Feuer arbeiten dürfen, - aber nach bestimmten Regeln.

Parallel hierzu zeigen wir unseren bewährten "Römischen Backes", der aus derselben Masse erstellt wurde und der jetzt seit 2 Jahren bestes Fladenbrot bäckt. Auch hier geben wir Rezepte und "how to do it" mit allem Drum und Dran - von Ton bis Teig!

AG 6 Voll auf Ton
Thomas Weber
Seit über 10 Jahren leite ich die Tonwerkstatt der Kunstschule „Labyrinth“ in Ludwigsburg bei Stuttgart und habe dort eine Methode entwickelt, mit Kindern und Ton zu arbeiten, die sich bewusst von Bastelarbeiten distanziert. Die Kinder bauen, unter der Anleitung und mit der Unterstützung des Dozenten, Skulpturen die man kaum für möglich gehalten hätte. Neben dem gemeinschaftlichen Thema (Figur, Tiere, Pflanzen, Technik) und den handwerklichen Vorgaben bleibt viel Raum für die individuelle Gestaltung der Skulpturen. Die mitunter ungewöhnliche Größe der Arbeiten fordert von den Kindern eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Material und verlangt nebenbei Ausdauer, Durchhaltevermögen und Disziplin. Umso größer ist am Ende die Freude und Begeisterung über das erreichte Ergebnis!
In diesem Workshop erfahren Sie, worauf es bei der praktischen Arbeit mit Ton und Kindern ankommt, in dem Sie selbst aktiv werden und ausprobieren.


Thomas Weber, 1958 in Ettlingen geboren, studierte  „Freie Graphik“ an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart bei Prof. Rudolf Schoofs und beschäfigt sich seit 1992 mit dem Material Ton. Neben mehrmonatigen Arbeitsaufenthalten am „European Ceramic Work Center“ in s´Hertogenbosch arbeitete er u.a. in den USA, Frankreich, Österreich, Dänemark und China. Seit 2000 arbeitet er in der Tonwerkstatt der Kunstschule „Labyrinth“ in Ludwigsburg. Sein Buch „Voll auf Ton“ wurde 2012 veröffentlicht.

AG 7 Oloid - Form in Zeit und Raum
Sabine Classen
Das Oloid ist eine der spannendsten Formen unserer Zeit. Aus der Umstülpung des Würfels entstehend berührt es zutiefst zeitgemäße künstlerische und gestalterische Fragen. Geometrie und organische Bewegung werden als Einheit erlebbar. Innere Zentriertheit und nach außen führende Gestaltungskraft sind in ausgeglichener Balance. Das Oloid findet sowohl in der Pädagogik als auch in der Kunsttherapie seinen Einsatz. Wir führen es im Original als massive Tonform aus.
Im zweiten Teil entwickeln wir das Oloid als hohle Form. Zwei Kreisbögen und eine Fläche bilden die Außenhaut. Rhythmisch abgewickelt zeichnet es nun ein Mäander, das Bild eines Flussbettes. Freie Oberflächengestaltungen entstehen aus den Gesetzmäßigkeiten der Form und im spielerischen Umgang mit der keramischen Farbe.

Sabine Classen studierte Design an der Fachhochschule für Gestaltung Pforzheim, Figürliche Plastik, Dreh- und Aufbaukeramik an der Freien Kunstakademie Nürtingen, Freie Kunst mit Schwerpunkt Keramik bei Prof. R. Busz und Vera Vehring an der Universität Kassel. Die Documenta Kassel bildete dabei den erweiterten Vorlesungsraum. Längere Auslandsaufenthalte, Jahrzehnte langes Forschen, eigene reiche künstlerische Erfahrung und internationale Erfolge ermöglichen nun den eigenen Wissensschatz weiterzugeben.

AG 8 Abstraktion mittels Monoprint/Einmaldruckverfahren von Gips auf Keramik

Petra Bittl

mussten wir leider stornieren


AG 9 Wie bringt man (Kindern) das Drehen bei? Ein launiger Disput an mindestens 6 Töpferscheiben.
Nine Edelmann und Christian Sautier

Nine  und Christian arbeiten manchmal mit zwei Gruppen gleichzeitig in der Keramikwerkstatt ihrer Schule: Sie betreut den Dreh- und er den Aufbaukurs – oder umgekehrt. Dabei bekommt natürlich jeder mit, was die/der andere mit den Kindern macht und, ob sie/er vielleicht die erfolgversprechendere Methode hat. Ja manchmal muss man sich sogar einfach einmischen!  

 In der Arbeitsgruppe fragen wir definitiv nicht nach dem Sinn des Drehens im Bereich der Pädagogik. Es frägt ja auch niemand nach dem Sinn des kindlichen Geigenspiels! Auch weigern wir uns, angesichts dessen, was zum Beispiel im Computerbereich  an Geld verbrannt wird, Töpferscheiben-Arbeitsplätze in der Schule als großen Luxus zu betrachten.

 Im edlen Wettstreit,  im Gespräch und  im praktischen Probieren, wollen wir vielmehr u.a. den folgenden Fragen nachgehen:   Mit welchem Trick lernen Kinder schnell das zentrieren? Wie lenkt man sie liebevoll durch die Phase des mühevollen Übens, die unvermeidlich (?) der Phase der anfänglichen Begeisterung folgt? Welche eingängigen Begriffe für die einzelnen Arbeitsphasen gibt es, die sich Kinder leicht merken können, mit welchen Tricks kann man Stell- und Zangengriff (usw.) schnell begreiflich machen und schließlich:  Welche Möglichkeiten der Partner- oder sogar Gruppenarbeit an der Töpferscheibe gibt es?

Als Teilnehmer wünschen wir uns je zur Hälfte

·LeLeute, die Drehen können, von ähnlichen Fragen gequält werden und bereit sind, zu der gemeinsamen Erweiterung des Methodenrepertoires beizutragen…

·aAAbsolute Anfänger mit möglichst kindlichem Gemüt, an denen wir unsere Arbeitsweise testen können!

Nine Edelmann, Töpferin und Erlebnispädagogin leitet die Keramikwerkstatt der Nymphenburger Schulen in München, wo im Jahr 2007 unter dem Motto „Keramik in der Schule“ das letzte kalkspatz-Symposium stattfand.

In der Schule hat sie noch viele weitere Aufgaben, z.B. sozialpädagogische Klassenbetreuung und die Beratung von Kindern aus getrennten Elternhäusern. Sie ist Spezialistin für Teamkooperationsübungen. Wenn Christian Sautier in die Keramikwerkstatt kommt, ist sie seine Chefin.

 Christian Sautier, Töpfer und Sozialpädagoge hatte 1989 die Idee, ein geplantes kalkspatz-Seminar zum Thema „therapeutische Möglichkeiten mit Ton“ ein wenig zu erweitern und „Symposium“ zu nennen. Christian Sautier leitet heute das sozialpädagogische Team der Nymphenburger Schulen und  ist der Chef von Nine Edelmann – außer er kommt in die Keramikwerkstatt…

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